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Homepage von René Pönitz

Gründonnerstag

Die bestätigten Infektionszahlen steigen wieder exponentiell. Wir haben nun die Gewissheit, dass vor allem Schulen und Kitas die Zentren der Verbreitung sind. Und anstelle nun Maßnahmen einzuleiten, die diese Kontakte reduziert, fällt der Ministerpräsidentenkonferenz ein, zwei Tage rund um Ostern die Geschäfte zu schließen.

Also einschränkende Maßnahmen, die konterkarieren: dann werden diese osterlichen Hamsterkäufe eben einen Tag früher und intensiver durchgeführt. Wenn man die Irrationalität menschlichen Handeln mit berücksichtigt, dann sollten die Lebensmittelgeschäfte zu Ostern durchgehend geöffnet sein.

Können wir diese Pandemie nun langsam mal ernst nehmen? Da gibt es alle paar Tage Demonstrationen von Covidioten. Einen Teil ihrer Botschaften leiten sie nur zu gerne aus unlogischen Maßnahmen ab. Wir müssen ihnen nicht noch Futter geben!

Corona-Explosion in Greiz

Heute geht es um den Landkreis Greiz in Thüringen. Der Landkreis und die dortige Landrätin Schweinsburg waren am Ende der ersten Welle Mai 2020 in den Medien, als dort Hotspots aufköchelten und die Landrätin schon eifrig herumeierte. Die zweite Welle überstand der Kreis der Statistik nach zumindest so, dass er weder positiv noch negativ herausragte – da führten ja einige Landkreise in Sachsen wochenlang die traurigen Corona-Charts. Nun schoss dieser Kreis aus dem Nichts auf Platz 1 dieser Liste: mit aktuell 555 Inzidenzen je 100.000 Menschen in den letzten 7 Tagen.

Die Landrätin gab dazu eine Pressekonferenz – und stellte in knapp 9 Minuten ihre Sichtweise dar:

Mit einigen erschreckenden Statements und Annahmen. Mich macht das gesamte Video in gewisser Weise fassungslos – vermutlich war die gute Frau auch nur ein Dreiviertel Jahr im Dornröschenschlaf, wer weiß? Nur um das Ergebnis schon mal mal vorweg zu verraten: Wer konkret Konsequenzen erwartet, wird leider enttäuscht werden. Dazu geht sie absolut nicht ein.

YetiSports - in HTML5

Manchmal kommen E-Mails an, die auf den ersten Blick wie Spam wirken. Vermutlich sind sie es auch. Aber hier ist es mal intelligent gemacht:

Hi Guys,

Hope you’re well!

I noticed there was a link going out to flash versions of multiple ‘Yeti Sports’ games on your page here – https://renephoenix.de/yetisports-hoehe.

You’re linking to this flash game – http://www.yetisports.org/. Since adobe flash is now officially dead and gone, the game no longer works.

There’s a new HTML5 version of one of the games that also works on mobile here – https://www.crazygames.com/game/yeti-sports.

Hope that helps!

RIP Flash

Best,
Emily

Mein Beitrag ist 17 Jahre alt. Siebzehn. Für die, die sich noch erinnern: diese Seite sah damals noch tiefgrün aus.

Und ja, die alten Spiele funktionieren nicht mehr (RIP Flash) – und ich kann dieses Archiv wohl auch mal aufräumen. Einen kleinen Schönheitsfehler gab es dennoch: der alte Beitrag befasste sich mit YetiSports 3, nun gibt es nur Teil 1.

Egal. Mal wieder fünf Minuten Pinguine gehauen. 317,8 Meter ist mein Rekord. Wer wirft weiter?

Sparda Bank Hamburg - Am Nutzer vorbei

Die Sparda-Bank Hamburg hat Ende letzten Jahres ihre IT-Systeme umgestellt – schreibt sie auch groß auf ihrer Webseite.

Nun war ich wieder in der Filiale – und wollte Überweisungen am Terminal vornehmen. Und musste warten. Warten, weil der, der gerade vor dem Gerät stand, damit nicht klar kam. Was auch kein Wunder war. Hinter mir warteten auch schon einige. Aus sicherer Entfernung sah ich, wie der Typ mehrfach zwischen dem Bildschirm und der Erklärtafel daneben blickte.

Ich fragte den Mann, ob er vielleicht Hilfe braucht. Er schien sichtlich überfordert – an einem Überweisungsformular. Offensichtlich sprach er eine andere Sprache als ich – und so habe ich nur Fragmente verstanden. Zum Glück war es nicht mein erster Besuch – und wäre wohl an der selben Stelle gescheitert. Ich schaffte es aus sicherer Entfernung (Reminder: Corona), ihn soweit zu lotsen, dass er seine Überweisung erledigen konnte.

Dieses Muster hatte ich zuvor in einer anderen Filiale, als mich jemand auf Englisch ansprach. Da der dortige aber nicht in der Lage war, seine Maske richtig zu tragen, verweigerte ich jegliche Hilfe und verließ die Filiale (die nur ein Terminal hatte).

Wenn ich mir das Formular anschaue, so lassen sich elementare Design-Fehler erkennen. Die zentrale Frage ist ja, was ich mit dem Formular machen will. Richtig: Überweisen. Doch welche Optionen stehen zur Verfügung? Prüfen und Löschen.

Und “Löschen” ist da platziert, wo üblicherweise etwas wie “Weiter” steht, wo es also in der Sache vorangeht. Der Typ hatte also alles eingegeben – und klickte dann eben auf Löschen. Erwartungstreue. Würde ich auch nicht anders machen, wenn ich die Sprache nicht verstünde. Es gibt ja auch keine erklärenden Piktogramme.

Als ich das erste Mal davor stand, grübelte ich nämlich auch. Nein, ich will nicht prüfen. Es wird doch alles richtig sein – denkt man ja. Ich meine: was soll auch geprüft werden? Den Geldbetrag? Den Empfängernamen? Der Zweck? Das einzige, was sinnvoll zu prüfen ist, ist die IBAN – dank der Prüfzimmern. Der wird doch wohl bei der Eingabe der IBAN diese prüfen?

Fehlanzeige! Die IBAN wird erst nach “Eingabe prüfen” validiert. Und hast du einen Fehler, kannst du ihn nicht sofort korrigieren – du musst wieder zurück. So bescheuert ist kein anderes System, was ich kenne. Jeder Online-Shop validiert sofort deine IBAN. Es gibt Standard-Prüffunktionen, ob eine IBAN gültig ist oder nicht. Das machte auch die Sparda-Bank früher so. Warum diese Rolle rückwärts in die Steinzeit?

Andere Funktionen, die dagegen nützlich sind, gehen ein wenig unter: “Als Vorlage unter folgenden Namen speichern” – Nicht essentiell für die Überweisung nötig, aber man erspart sich bei wiederkehrenden Zahlungen die erneute Eingabe für IBAN, Zweck und Co, weil man die dann aus einer Liste auswählen kann. Versteht das jemand? Wenn die Überweisung ausgelöst wurde, ist es zu spät. Dann kannst du es erst mit der nächsten Überweisung wieder speichern…

Ist man dann fertig, steht die nächste Hürde an: der Auswurf der Karte. Früher wurde die Karte sofort ausgeworfen – nun muss man explizit die Herausgabe anfordern. Nein, ich möchte keine Statistiken sehen, wie häufig Karten in Geräten zurück gelassen werden.

Ich würde mir mehr wünschen, wenn User Experience auch bei der Oberflächengestaltung berücksichtigt werden würde.

Corona: Saarländisches Werbeverbot

Bisher war das Saarland in Sachen Corona recht unsichtbar. Bei den Infektionszahlen stachen sie weder positiv noch negativ heraus, weder Ministerpräsidentin noch Bildungsminister fielen über Gebühr durch krude Vorstellungen oder Verfehlungen auf und ich nahm in meiner Filterblase keine nennenswerten Ereignisse wahr.

Nun gibt es das ominöse Werbeverbot. Ich zitiere den Saarländischen Rundfunk:

Geschäfte und Discounter, die auch während des Lockdowns geöffnet haben, dürfen im Saarland ab dem 22. Februar nicht mehr für Artikel außerhalb des täglichen Bedarfs werben. Das Saarland führt als erstes Bundesland ein entsprechendes Verbot ein.

Mal salopp formuliert: Wenn ALDI mal wieder nen Laptop verticken will, so darf ALDI diesen nicht bewerben, solange der MediaMarkt nebenan wegen Corona geschlossen ist.

Ich habe mir noch keine abschließende Meinung zu dieser Idee gebildet.

Bei mir aufgeschlagen ist das Thema durch folgenden Kommentar:

Im Frühjahr 1975 wird Werbung in der DDR faktisch verboten. Erlaubt ist sie nur noch für einzelne Bereiche, etwa für Kulturpolitik, Lotterie und die Teilnahme an Messen.
Im Februar 2021 folgt das Saarland.

#Werbeverbot #SPD

Weitere mussten die Herkunft von Erich Honecker betonen (Wer es nicht weiß: er wurde in Neunkirchen geboren, was heute zum Saarland gehört)

Was bewirken solche Kommentare? Vermutlich gibt es Leute, die sofort Applaus klatschen, klar. Ich gehöre zu denen, die sich dann fragen: Würde es ernsthafte Bedenken gegen diese Idee geben, so würde man diese auch artikulieren – und nicht so einen Blödsinn mit DDR als Universalkeule.

Ich selbst sehe vor allem zwei Sorgen in dieser Idee:

  • zum einen ist es wieder so ein Vorstoß eines einzelnen Bundeslandes. Warum bespricht man solche Ideen nicht im Kreise der Ministerpräsidenten? Diese Alleingänge einzelner Bundesländer ist doch das, was in dieser Pandemie am meisten nervt!
  • zum anderen ist es wieder eine kaum prüfbare Regelung. Zum einen stellt sich die Frage, ob vor oder in dem Geschäft geworben werden darf – und wo exakt die Grenze liegt. Zum anderen werden die Ketten ihre Werbemaßnahmen nicht an Bundeslandgrenzen ausrichten. Wenn also ALDI Süd einen neuen Laptop mit Fernsehwerbung promoten will, muss das dann im Saarland weggefiltert werden? Ehe es also ein Werbeverbot gibt, wäre ein Verkaufsverbot zielführender.

Das nur meine Gedanken zu dieser Idee. Und jetzt sollten wir uns auf die wichtigeren Fragen der Pandemie widmen: den Schulen, die Digitalisierung und Lernformate.

Mini-Schneemänner

Auf einer Straßenbrücke hier in der Nähe wurde der Schnee genutzt, kleine putzige Mini-Schneemänner zu kreieren. Das hat etwas von StreetArt. Leider nach einem Tag schon wieder weg – aber es erfreute doch die Passanten im Vorbeigehen. Und zeigt, wie mit ganz wenigen Handgriffen Leute zum Schmunzeln und Fotografieren eingeladen werden. Auch in Corona-Zeiten.

Hochbett - und Durchtunnelung eines Zimmers

Zugegeben: ich bin kein Möbelbauer. Aber während meiner Zeit in der Berliner WG habe ich maßgeblich ein Hochbett gebaut, was gleichzeitig ein Tunnel durch ein Durchgangszimmer war. Das Bauwerk entstand 2010 – und ich möchte euch durchaus ermutigen, einst wage Ideen zu realisieren.

Mit dem Beitrag zeige ich die Ausgangslage – und wir es errichtet wurde.

Bremsende Patente den Impfstoff?

Die dramatische Meldung dieser Tage: Es gibt einen Impfstoff gegen Covid19 – aber viel zu wenig Dosen. Viele Impfzentren laufen trocken und vergeben kaum noch Termine. Die Tagesschau stellt die Frage Bremsen Patente die Impfstoffproduktion?. Die zentrale These daraus:

Experten und Regierungen fordern deshalb, Patente auszusetzen. Doch die Pharmaindustrie wehrt sich.

Diese Fragestellung stellte ich mir auch. Neben der eigentlichen Frage stellte ich dabei auch das Programm der Piratenpartei auf den Prüfstand. Denn diese Forderung ist, selbstkritisch, unzureichend:

Wir fordern, dass das Patentsystem reformiert oder durch sinnvollere Regelungen ersetzt wird. Keinesfalls darf es durch innovationsfeindliche Regelungen ergänzt werden.

Es wurde teilweise auch über Enteignungen diskutiert. Ich versuche hier meine Sicht der Dinge darzustellen:

1. Die Idee hinter Patenten ist, dass ein Erfinder seine Idee “veröffentlicht” – und im Gegenzug eine zeitlich befristete Exklusivität (in der Regel 20 Jahre) an der Nutzung dieser Idee erhält. Nach Ablauf dieser Schutzfrist ist diese Idee frei für alle. Deshalb kann heute jeder – aus patentrechtlicher Sicht – Aspirin herstellen – und ist eben kein Geschäftsgeheimnis mehr. Und an diesem Grundsatz sehe ich wenig Bedarf zu rütteln.

2. Das exklusive Nutzungsrecht muss nicht in jedem Fall von Vorteil des Erfinders sein. Ein deutscher Elektrotechnik-Hersteller wurde für seine Klemmen erst nach Ablauf der Patente bekannter, weil plötzlich alle es nachbauen konnten.

3. Patente sind natürlich eine Form des geistigen Eigentums – und unterliegen daher auch dem Grundgesetz-Artikel 14 (“Eigentum verpflichtet”). Die ebenso da erwähnte Enteignung sehe ich nur als Ultima Ratio – und dafür wären dann Entschädigungsleistungen zu zahlen.

4. Viel entscheidender ist hier allerdings die staatliche Förderung der Forschung bzw. des Patentes. BioNTech selbst schreibt von bis zu 375 Mio Euro Förderung. Ich weiß nicht, was die Firma selbst investierte, aber der Jahresumsatz 2019 lag laut Wikipedia bei 121,5 Mio Euro. Allerdings ist Pfitzer ebenso beteiligt und bedeutend größer.

Wenn der Staat also in nicht unerheblichen Anteil eine Erfindung mitfinanziert, so sollte das Ergebnis entweder gemeinfrei werden – oder zumindest Nutzungsrechte am Patent erhalten. Die zweite Option ist vor allem im Kontext anderer Länder wichtig. In einer Debatte schlug auch jemand die Adaption der OpenSource-Idee auf Patent, was sicherlich auch einen gewissen Charme hat – nur deren rechtliche Tragweite ich nicht abschätzen kann1.

Wir müssen uns vor Augen halten: wir finanzieren erst als Staat diese Erfindung mit – und bezahlen dann auch noch für viel Geld diese Dosen. Und dann bekommt es der Hersteller nicht geregelt, pünktlich zu liefern – und selbst bei pünktlicher Lieferung der Bestellung ist der Umfang noch zu gering. Und dabei will ich den Hersteller jetzt gar nicht verurteilen. Die haben vorher Krebspräparate hergestellt und sind Massengeschäft nicht gewohnt.

Dieses Risiko nennt Single Point Of Failure, die eine Stelle deren Scheitern immense Folgen hat. Und bei der wir alle nur schauen und hoffen können, dass alles gut geht und die eine Firma es gestemmt bekommt. Dieses Problem könnte mit dem Aussetzen der Patente gelöst werden, es hätte aber auch schon gereicht, wenn der Staat sich durch die Förderung ein Nutzungsrecht gesichert hätte. Und dann braucht man zum Wohle der Gesellschaft nicht Aussetzen oder Enteignen.

1 Die OpenSource-Idee könnte bei Patenten wohl dazu führen, dass darauf aufbauende Patente ebenso OpenSource wären, woraufhin diese Forschung dann ausbleiben würde – zumindest bis zum Auslaufen der Patente.