Mastodon

renephoenix.de

Homepage von René Pönitz

Die SPD und die A100

Etwas enttäuschend war die Entscheidung der Berliner SPD am 26.06. zum Weiterbau der A100 in Berlin. Das die Partei bei diesem Punkt sehr gespalten ist, ist nicht zu übersehen. Zum einen stehen die Ressorts gegenüber (Umwelt und Natur gegen Mobilität), zum anderen auch die räumliche Trennung (Die Neuköllner SPD forciert den Bau zum Treptower Park, die Treptower knüpft es an die Bedingung eines schnellen Weiterbaus und Friedrichshain, Lichtenberg und Pankow sind dagegen). Letztendlich zeigt sich diese Gespaltenheit auch Abstimmungsergebnis (113 zu 108 Stimmen mit einer Enthaltung). Letztendlich wäre es Stärke gewesen, mit diesem Ergebnis sich in der aktiven Politik zu enthalten.

Schaut man sich aber einmal an, was genau beschlossen wurde, so handelt es sich hierbei nicht nur um den Weiterbau der A100, sondern gleich ein ganzer Katalog von Maßnahmen: Zunächst soll ein Konzept her, welche Verbindungsachsen nun nicht mehr in der Form benötigt werden und zurückgebaut werden. Von einer Umsetzung ist aber nichts zu lesen. Da das wieder das Berliner Budget betrifft, dürfte eine Umsetzung auch unwahrscheinlich sein.

Viele Themen drehen sich um die Parkraumbewirtschaftung, so soll diese erweitert werden, die Stellplatzverordnung soll realisiert werden und Parkhäuser sollen nur dann gebaut werden, wenn Parkplätze im öffentlichen Raum dafür reduziert werden.

Ob eine Einführung von Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen viele Befürworter finden wird? Erleben kann man so ein Tempo 30 bereits auf der Köpenicker Landstraße vor dem Sportplatz im Berufsverkehr, als Ausgleichsmaßnahme für die A113.

Beschlossen wurde auch die verstärkte Geschwindigkeitsüberwachung. Nur daran kann sich schon innerhalb einer Woche bei der SPD keiner mehr erinnern. Interessant: in ganz Berlin gibt es nur fünf stationäre Geschwindigkeitsüberwachungen. Der fünfte, der sogenannte Britzer Flitzer Blitzer, wurde erst Ende Mai eingeweiht.

Sommerauftakt in Berlin - Fête de la musique (The Roads, Michél Kroll, Rubber Hair, ...)

Dramatischer hätte der kalendarische Beginn des Sommers in Berlin nicht werden können: Wird es regnen? Hier und da eine graue Wolke — und doch: der Abend wurde schön. Und das in Berlin gut so, dann spielen in den Straßen die Musik: Fête de la musique — und da spielen unzählige Künstler auf kleinen und großen und unangemeldeten Bühnen im gesamten Stadtgebiet, alles ohne Eintritt und ohne Gage. Und das Konzept funktioniert!

Bilder eines Rundganges durch Berlin.

Die Patentfesseln der digitalen Kameras

Wenn man eine Kamera kauft, sollte man erwarten können, daß man die Kamera auch für jegliche Zwecke nutzen kann, gerade auch im höheren Preissegment. Wenn man allerdings einen Blick in das Kleingrdruckte wirft, so wird man feststellen, daß dies nur für den privaten Sektor gilt. Für kommerzielle Videos benötigt man eine Lizenz für die eingesetzten Komprimierungsverfahren. Ein Ausschnitt aus dem Handbuch der Canon XL H1A für ca. 5.000 Euro:

JEGLICHE VERWENDUNG DIESES PRODUKTS, AUSSER ZUM PERSÖNLICHEN GEBRAUCH IN EINER WEISE, DIE DEM MPEG-2 STANDARD FÜR DIE KODIERUNG VON VIDEO-INFORMATIONEN FÜR PACKAGED MEDIA ENTSPRICHT, IST IM ANWENDUNGSBEREICH DER PATENTE DES MPEG-2 PATENT PORTFOLIO OHNE MPEG LA-LIZENZ AUSDRÜCKLICH UNTERSAGT; EINE DERARTIGE LIZENZ IST ERHÄLTLICH BEI MPEG LA, L.L.C., 250 STEELE STREET, SUITE 300, DENVER, COLORADO 80206, USA.

Grund sind also wieder einmal Softwarepatente, im Groben geht es um die Komprimierung von Videos (via Linux und Ich).

Die rechtliche Frage wäre aber in der Tat interessant, ob dies so haltbar ist. In der Regel wird man beim Kauf von Kameras nicht darauf hingewiesen, daß die Lizenzen zur Nutzung seperat erworben werden müssen — daher wäre dies eine nachträgliche Einschränkung.

Rainald Grebe: Sachsen / Castingallee / Präsident

Nach Thüringen und Brandenburg gibt es von Rainald Grebe auch ein Lied über Sachsen, hier allerdings im Kontext der Klimaerwärmung:

Folge dem Ruf der Zikade nach Sachsen
Ins Land der Orangenmarmelade, das ist Sachsen
Eine Finca in Grimma mit Olivenhain
So schön kann das Leben in Sachsen sein
In Sachsen, das ist Sachsen — Sonniges, sonniges Sachsen

(Textlich gibt es mehere Varianten von dem Lied, u.a. dieses oder jenes).

Ebenso interessant ist das Lied zu Berlin, bzw. hier geht es nur um die Kastanienallee, welche er kurzerhand in Castingallee umtaufte:

Ich sitze hier mit meinem Käsefrühstück
Ich frühstücke bis um 4
Ich bewege mich wenig, also eigentlich garnicht
Ich bewerbe mich hier

Und wenn wir schon einmal bei Rainald Grebe sind, dann sollte ich auch den Präsidenten erwähnen — gerade so kurz vor der Präsidentenwahl:

Ich bin der Präsident
Guten Tag, ich grüße sie
Ich bin der Präsident
Schöne Grüße aus Bellevue

Flexibilität am Arbeitsplatz

Nun ist sie wieder gefordert: die Flexibilität am Arbeitsplatz! Solche Sätze kann man in Zeiten von Krisen und natürlich auch außerhalb davon nicht genug hören. Doch nähert sich ein Großsportereignis, bekommen solche Aussagen einen andere Bedeutung. Der Arbeitgeber soll flexibel sein und seinen Mitarbeitern das Schauen von Fußballspielen (meist als öffentliche Leichenschau angekündigt) ermöglichen.

Der Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt, der sich sonst gegen Rentengarantie und für Ausgabensenkungen von Unternehmen ausspricht, überläßt es Firmen zwar, in wie weit sie die Arbeitszeit mit den Spielterminen in Einklang bringen kann, übt aber trotzdem noch einen feinen Nachdruck:

Ich bin zuversichtlich, dass die Arbeitgeber unter Berücksichtigung der betrieblichen Gegebenheiten flexibel reagieren und gemeinsam mit ihren Belegschaften individuelle Lösungen finden.

Und DGB-Chef Michael Sommer trumpft dabei noch einen drauf:

Um die Spiele der deutschen Nationalmannschaft live verfolgen zu können, tun die Arbeitgeber gut daran, den Beschäftigten Public-Viewing zu ermöglichen, sofern es die Betriebsabläufe nicht stört

Sie sind wieder da, die Zeiten der Brot und Spiele.

Vorsicht: keine Bürgersteige

Seien Sie vorsichtig! – Auf dieser Route gibt es möglicherweise keine Bürgersteige oder Fußwege.

Diese Warnmeldung spuckt Google Maps aus, wenn man mal vom britischen Exeter ins schottische Edinburgh wandern möchte — und in der Tat hat der viertägige Marsch einige Streckenabschnitte ohne Bürgersteige und Fußwege:

Nach einigen Kilometern Landweg geht es bis fast zu französischen Küste auf die Insel Guernsey, weiter nach Portmouth. Von Eastbourne aus noch einen kurzen Abstecher ins französische Dieppe. Von da wieder ins britische Dover. Und dann noch mal an die belgische Küste. Auch die anderen beiden vorgeschlagenen Routen sind vielversprechend: z.B. zusätzlich noch über Le Havre. Oder gleich über Dublin, Isle of Man und Belfast.

Beliebte Standorte zum Fotografieren

Recht interessant sieht die Serie »Locals and Tourists« von Eric Fischer aus. Er wertet die Geokoordinaten von Bildern (vermutlich von Flickr?) aus und teilt diese in die Bilder von Touristen und Einheimischen, hier z.B. von Berlin.

Ursprünglicher Link

Wenn die Auswertung stimmt, dann sind im Park vor meiner Haustür doch mehr Touristen als Einheimische — zumindest im Sowjetischen Ehrenmal.

(Lizenz: CC-BY-SA, Kartengrundlage: OpenStreetMap, Visualisierung: Eric Fischer)