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Homepage von René Pönitz

Trennung von Wissenschaft und Forschung

Wer bei dem Titel nun auch Häh fragt, der sollte sich den Koalitionsvertrag der wohl nun nicht mehr vermeidbaren Rot-Schwarzen-Regierung anschauen. Denn da haben sie tatsächlich vor, die Wissenschaft zu Bildung und Jugend, die Forschung aber zu Wirtschaft und Technologie aufzuteilen.

Der Tagesspiegel bringt die Humboldt'schen Ideale ins Spiel: Von Humboldt erfunden, von Rot-Schwarz begraben:

Schon der Gedanke allein ist abenteuerlich, zwischen Wissenschaft und Forschung unterscheiden zu wollen. Schließlich besteht Wissenschaft aus Lehre UND Forschung. Das ist keine abstrakte Formel, sondern die Kernidee der modernen Universität. Erfunden wurde sie vor 200 Jahren in Berlin von Wilhelm von Humboldt. Das Humboldtsche Ideal ist eines der erfolgreichsten Konzepte, das je aus dieser Stadt gekommen ist, übernommen von den großen Universitäten dieser Welt.[..]

Im Koalitionsvertrag setzen sich SPD und CDU für einen „Bürokratie-TÜV“ ein. Ist der TÜV ernst gemeint, müsste als erstes das gespaltene Wissenschaftsressort durchfallen.

Die Idee, die gesamte Wissenschaft mit der Wirtschaft in einem Ressort zusammenzuführen, wäre sicher diskutabel gewesen. Es hätte sogar gute Gründe dafür gegeben – wie, dass die Wissenschaft in einem gemeinsamen Ressort mit der Schule meistens untergeht. Und immerhin wäre ein solches Ressort ein Akzent der Koalition gewesen. So aber drängt sich der Eindruck auf, Rot-Schwarz kann mit der Wissenschaft kaum etwas anfangen.

und hier die Positionierung auf dem offiziellen Berliner Piratenblog

Viel Verpackung, wenig Inhalt - bei HP

Bei der Bestellung von Ersatztoner für Hewlett-Packard war ich doch erstaunt über die Größe der Verpackung:

Auch wenn die Luftpolsterung sicherlich vorbildlich – aber irgendwie wirkt das ganze reichlich überdimensioniert. Wenn man mal bedenkt, dass selbst Laptop in ihren Kisten nur mit Styropor gepolstert werden.

Aufbewahrung der Dominion-Spielkarten

Eins der besten Brett- und Kartenspiele, die in den letzten Jahren rauskam, ist zweifelsohne Dominion. Vor ungefähr zwei Jahren stellte ich das Spiel vor — und die Popularität ist seit dem nicht gefallen. Mittlerweile ist die fünfte Erweiterung (neben den beiden Grundspielen) herausgekommen — und die Kombinatorik in dem Spiel ist sagenhaft.

Das Besondere an dem Spiel ist: jedes Spiel ist anders! In jedem Spiel gibt es zehn individuelle Karten mit bestimmten Funktionen (»Königreichkarten«). Somit muss man seine Strategien bei jedem Spiel auf die jeweilige Situation anpassen. Und diese Karten kann man quer durch alle Editionen und Erweiterungen zusammenstellen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

So lange man natürlich die Karten alle an einem Ort hält, ist das alles kein Problem. Doch wehe man will Dominion einmal transportieren. So ein Grundspiel passt noch in einen Rucksack. Bei einem zweiten Karton wird es schon eng. Von einem möglicherweise dritten oder vierten ganz zu schweigen! Und dabei besteht jede Kiste aus gefühlt 80% Luft.

Und hier ist es traurig, dass der Hersteller keine Lösung parat hat. So habe ich lange darüber nachgedacht, wie man diese Karten befördern könnte. Not macht bekanntlich erfinderich. Einige basteln schicke Holzkkoffer, andere bauen die Dominion-Verpackung um.

Ich scheute den Aufwand, selber so etwas zu basteln. Doch nun kam mir auch eine praktische Idee: ein Sammelalbum!

Wir sehen: Seaside kompakt vs. Hinterland original

Die einzelnen Laschen sind groß genug, damit 10 bzw. 12 Karten reingesteckt werden. Für die Erweiterungen ist es optimal. Die Münzen aus Seaside und Blütezeit wandern mit ins Grundspiel.

Stasi-Überprüfung - nur leider etwas zu spät!

In Pankow sollen die neugewählten Bezirksverordneten von der Stasi-Unterlagen-Behörde geprüft werden. Doch was soll man mit dem dabei erlangten Wissen anfangen?

Wenn den Parteien diese Überprüfung so wichtig ist, dann sind sie reichlich spät dran. Bei der Aufstellung der Kandidaten hätten sie es prüfen können (das mit der Stasi ist ja nicht erst zwei Monate bekannt) — und entsprechend von einer Aufstellung absehen können. Doch was bringt jetzt eine mögliche Entdeckung — allenfalls böses Blut.

Wer gewählt ist, ist erst einmal gewählt.

Diese bittere Erfahrung müssen nun die Greifwalder Piraten mit Matthias Bahner machen. Nur in dem Fall hat man explizit vor der Wahl gefragt. Möglich wäre noch eine rechtskräftige Verurteilung, in Folge dessen jemand das passive Wahlrecht verliert.

Natürlich können die Fraktionen versuchen, das entsprechende Mitglied  rauszuschmeißen. So ein Rauswurf soll aber gar nicht so einfach sein — und kann sich juristisch hinziehen (möglicherweise reicht diese Erkennung zu). Dann würde er als fraktionsloses Mitglied weiterhin existieren. Sollten es drei werden, könnten sie unter bestimmten Voraussetzungen eine eigene Fraktion gründen.

Katrin Vogel, MdA

Wir dürfen auf das, was da kommt, gespannt sein. Junge Menschen und neue Ideen in der Politik finde ich grundsätzlich gut. Kein Verständnis habe ich aber für die bei den Piraten im Programm stehende Unterstützung der Hausbesetzerszene, die Forderung nach freiem Drogenkonsum und nach frei zugänglicher Kinderpornographie im Internet. Demokratie hat auch Grenzen.

Als ich diese Zeilen vor einigen Wochen im Dörferblick (einer kommunalen Zeitung für einige Ortsteile im Bezirk Treptow-Köpenick) entdeckt habe, war ich doch etwas verwundert. Das diese Zeilen völliger Schwachsinn sind, steht sicherlich außer Frage. Doch wie kommt ein vernünftig denkender Mensch, der zudem nun die Bevölkerung von Treptow-Köpenick im Berliner Abgeordnetenhaus vertreten soll, überhaupt auf die Idee, so etwas zu denken, geschweige denn zu äußern?

Wenn sie wirklich der Meinung ist, die Piraten würden den letzten Punkt wirklich fordern, hätte sie lieber ein Parteiverbotsverfahren anstreben sollen – ein Versuch wäre es wert gewesen. Und wenn nicht das, dann wenigstens richtig an die Öffentlichkeit – und nicht so ein Lokalblatt, was gefühlt 1000 (echte) Leser hat. Man kann nun spekulieren, ob es ihr bewusst war und sie einfach nur provozieren wollte – und uns bei all denen im Bezirk, denen wir noch nicht richtig bekannt sind, einen negativen Beigeschmack schon mal vorab zu hinterlassen.

Sie ließ auch die Gelegenheit nicht ungenutzt, noch einmal darauf hinzuweisen, daß sie eine Frau ist. Jedenfalls schloß der Artikel mit folgenden Worten ab:

Frauen spielen offensichtlich eine völlig untergeordnete Rolle. Warten wir es ab. Nach der Wahl ist vor der Wahl.

Mittlerweile schlugen diese Zeilen schon Wellen. Der Bundesvorstand der Piratenpartei hat sich dazu bereits auch schon geäußert:

Im Gegenteil ist dies bereits seit (mindestens) Juni 2009 die offizielle Partei-Position, und war im Übrigen DER wesentliche Auslöser für die Mitgliederexplosion im Vorfeld der Bundestagswahl.

und dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Jedenfalls hat diese Welle gereicht, sich doch bei uns zu entschuldigen:

Die Aussage in meinem Artikel [..] ist unglücklich formuliert und so nicht richtig.

(der Original-Artikel ist nicht mehr online. Eine Kopie gibt es hier .)

Anmerkung: Wer im Glashaus sitz, sollte nicht mit den Steinen werfen. Im der BVV haben die Piraten eine Frauenanteil von 25%, die CDU liegt bei 22% (und da ist Hr. Simdorn als Stadtrat noch nicht mitgerechnet)