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Homepage von René Pönitz

Kein Feuer und Flamme in Hamburg

Der Volksentscheid ist durch: 51,6% stimmten gegen Olympia in Hamburg.

Zunächst erst einmal freue ich mich, dass die Pläne der Hamburger Handelskammer vereitelt sind, dieses Sportereignis als Wirtschaftförderung zu missbrauchen.

Doch dann bedauere ich es, dass Hamburg dieses Sportereignis (mit allen Chancen und Risiken) nun nicht wagen wird.

Doch die Ablehnung ist zugleich auch die größte Chance! Warum?

  • Zunächst ist ein Ergebnis von 48.4% zu 51,6% ein knappes Ergebnis (auch wenn es absolut über 20.000 Stimmen Differenz ist). Es ermöglicht für künftige Olympia-Bewerbungen noch Spielraum.
  • Ein wesentlich eindeutiges Ergebnis gibt es aus Kiel mit 65,57% für die Ausrichtung einer einzelnen Diszplin.
  • Es wird zunehmend ein Trend werden, zu Olympia Bürgerentscheide durchzuführen. Nicht nur in Hamburg, auch zuvor in München, Krakau und Oslo. Und alle verliefen negativ.

Die Anforderungen an die Ausrichtung der olympischen Spiele ist enorm hoch, da eben nicht nur Anforderungen an Wettkampfstätten gestellt werden, sondern auch ans Umfeld (Olympisches Dorf, Hotels, …). Und genau dadurch entstehen auch die sehr hohen Kosten. Im Fall Hamburg stand bis zu letzt auch die Frage deren Finanzierung offen, da die Stadt die Strategie gefahren hat, möglichst auf Kosten des Bundes Stadtentwicklung zu betreiben.

Wenn immer mehr Städte durch Referenden als Austragungsstätten wegfallen, wird das IOC künftig Probleme bekommen. Und hier sehe ich die große Chance: einerseits, dass die olympischen Spiele eine Nummer kleiner ausfallen können. Und vor allem, dass sie besser verteilt werden! Kiel zeigt, dass die Ausrichtung einer Disziplin eben kein Problem darstellt. Was wäre ein Olympia, wenn nicht nur Wettkämpfe in Kiel, sondern auch in Lübeck, Bremen, Hannover, Cuxhaven, Lüneburg, Stade und gut zehn weiteren Orte durchgeführt werden? Wenn die Hotelkapazitäten ausreichen. Wenn die olympischen Dörfer nicht vollständig erst erbaut werden müssen, sondern sich dezentral in mehrere Orte integrieren.

(Siehe auch der Kommentar Die Quittung im Spiegel)

Weitere Artikel zu Olympia:

Lobbyisten im Bundestag

Das ist sie nun, die Gesamtliste der Verbände/Organisationen/Unternehmen, die einen Hausausweis zum Bundestag erhalten haben. Und da frage ich mich schon, warum sich dafür die CDU/CSU so sehr weigert, dass selbst der Gang vor Gericht nötig ist. Aber diese Liste kann nur ein erster Schritt sein. Der nächste Schritt ist die Anzahl der Besuche…

In jedem Fall vielen Dank an abeordnetenwatch