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Arcade Fire - in Dresden und Berlin

Zunächst die gute Nachricht: Arcade Fire treten wieder in Deutschland auf. Etwas ungewöhnlich ist dieses Mal, dass neben Berlin einzig ein Konzert in der Dresdner Jungen Garde geplant ist (Tickets).

Die schlechte: die Ticketpreise sind enorm gestiegen.

Jahr Album Ticketpreis
2007 Neon Bible 25,60 Euro
2010 Suburbs 32,90 Euro
2014 Reflektor 46,44 Euro

Löblich ist, dass diese Tickets nicht bei der Spammer-Organisation Eventim zu erwerben sind. Damit wird das Versprechen von Eventim nicht eingehalten, wenn man über neue Termine informieren möchte.

Grossstadtgeflüster - Weil das morgen noch so ist

Nettes Lied mit Ohrwurmcharakter:

Weil das morgen noch so ist – Weil das immer schon so war!

Im Videoclip radeln sie durch Berlin, so u.a. Warschauer Straße, Leipziger Straße, Yorkbrücken, Dreieck Neukölln, … – aber wo sind diese bunten Graffitiwände bei ca 1:35? Aus den Kommentaren gab es den Hinweis:

in mitte rechts neben der leipzigerstraße wenn du in richtung potsdamerplatz fährst höhe? spittelmarkt so ungefähr…

Ich habe es noch nicht entdeckt!

Auflösung

Hier ist das gewünschte Gebäude:

Und so sieht es da derzeit aus:

The Airborne Toxic Event Event

Gestern besuchte ich das Konzert von The Airborne Toxic Event im Hamburger Übel & Gefährlich. Zeit für eine kleine Konzertkritik. Und die fällt dieses Mal in der Tat kurz aus. Denn das Konzert war es auch. Nach noch nicht einmal einer Stunde verließen die Musiker das erste Mal die Bühne und spielten als obligatorische Zugabe noch zwei Titel (vgl. Setlist). Das ist ehrlich gesagt sehr kurz – und dürfte mein persönliches kürzestes Konzert bisher gewesen sein (also für das ich regulär Eintritt zahlte).

Neben der Kürze gab es auch bei der Akustik Abstriche. Es war einfach schlecht abgemischt. Die Gitarren drückten zu oft den Rest weg. Es übersteuerte öfters. Viele Titel klangen dadurch auch rauher, als sie vermutlich klingen sollten.

So ging leider auch das markanteste und bekannteste Lied der Band unter: Sometime Around Midnight. Verglichen mit dem grandiosen Klang der Studioversion konnte es live nicht mithalten. Mal abgesehen, dass das schnellere Tempo dem Lied nicht gut tat, ging auch der sukzessive Aufbau des Liedes flöten.

Ansonsten viele schöne Titel, viele kannte ich vorher auch nicht (hatte mich nicht übermäßig auf das Konzert vorbereitet). Die Stimmung war ansonsten gut. So gut, dass einige besonders Aktive auch dem Sänger auffielen oder er einige Späße sich erlaubte. Die Vorband The Drowning Men passte sehr gut zur Hauptband – und ist empfehlenswert.

Apoptygma Berzerk - Live auf der Festung Königstein

Bei besten Wetter eins der Konzerthighlights des Sommers erlebt: Apoptygma Berzerk am 27.07. auf der Festung Königstein.

Als ich von der Ankündigung des Konzertes gelesen habe, war ich etwas skeptisch, ob ich hingehe. Einerseits kommen die neueren Titel nicht mehr an die alten Qualitäten heran, andererseits kann es auch spannend werden, da Apop live ihre Titel gerne mit Gitarren verstärkten, wo in den Studiofassungen vergeblich nach nicht elektronisch erzeugten Klängen gesucht werden kann. Andererseits ist diese Festung auch ein eher außergewöhnlicher Veranstaltungsort.

Die Vorfreude ist letztendlich die beste Freude. Und die gibt es bei der Erklimmung der Burg. Bevor es losging, gab es zunächst erst einmal traumhaften Ausblick, ehe es in den Burghof herunterging. Für abendliche Konzerte ideal, da auch bei abendlicher Kälte kaum Wind durchpfeiffen kann.

Die erste Vorband hieß Eklipse und ist ein Quartett aus Streichern. Sie strichen und zupften die Saiten. Auch wenn ihre Musik gut klang: es fehlte irgendetwas: der Gesang. Die meisten (alle?) ihrer Titel waren Coverversionen – und daher fand es großen Anklang im Publikum, einen Titel der Hauptband bereits zu spielen: Until the End of the World.

Die in der Regel viel zu lange Umbaupause wurde hier durch einen Schallplattenunterhalten gefüllt. Eine gute Idee, auch wenn minimales Techno weniger für meine Ohren geeignet ist.

Mit einem finnischen Volkslied eröffnete Apoptygma Berzerk das Programm. Wurzeln zeigen! Dieses Lied ging dann über zu „Non Stop Violence”, welches zusammen mit „Eclipse” die Massen zum Toben brachte. Die Stimmung war gut. Die Leute gröhlten mit.

Ein Höhepunkt der ruhigen Art war das Solo von Jonas. Im nahtlosen Übergang des Depeche-Mode-Covers „Sometimes” zu „Moment of Tranquility” ist gelungen. Ein Titel, der live wohl noch nie in Deutschland lief.

Von den ganz alten Sachen lief „Deep Red” und „Bitch”. In den Ansagen wurden die Titel jweils „Oldschool” bezeichnet.

Im Rahmen der fest eingeplanten Zugaben gab es eine weitere Coverversion mit „Major Tom”. Hier war das skurrile, dass die Band ihn auf englisch singt, der Refrain im Publikum auf Deutsch übertönt wurde. Leider, live passte er gut hin, soll dieses Lied die nächste Single werden.

Nach der Show gab es leichten Engpass, da die Leute über den Fahrstuhl nach draußen gebracht werden sollten. Ob man nun an der Schlange zum Ausgang steht – oder bei der Signierstunde, das machte keinen Unterschied. Dabei erzählte er u.a., dass in unmittelbarer Nähe zum Heimatort auch ein „Festung Königstein” gibt, in Norwegischen „Kongsten Fort”.

30 Jahre Blue Monday

Eines der genialsten Lieder der letzten 30 Jahre ist für mich „Blue Monday”. Von New Order. 1983.

Es gab zahlreiche Coverversionen dieses Liedes. Nicht zuletzt veröffentlichte die Band selber eine 88er-Version sowie Remixes 1995. Auch sie kamen nicht an das Original heran. Viele Coverversion dieser New-Wave-Hymne landeten im Techno/Trance und waren langweilig. Nachfolgend drei Coverversion, die das Lied völlig anders erstrahlen.

Right In The Night 2013 vs. 1993

Was habe ich den Titel früher verflucht. Aber nicht wegen dem Lied an sich, sondern wegen meiner Aiwa-Musikanlage von Aiwa. Das Kassettendeck lief nicht sehr präzise und verzerrte ständig die Layenda-Gitarren im Intro. Das Ergebnis: unhörbar! Nein, das Lied selber gefiel mir. Melodie, Rythmus und das Sample passten gut zueinander. Das zugehörige Album „Tripomatic Fairytales 2001” liegt noch bis heute in meinem CD-Regal.

Im Jahre 2013 gibt es eine Neuauflage des Liedes, in dem die damalige Sängerin Plavka erneut singt. Mittlerweile ist Mark Spoon verstorben. Dafür nun mit Rapper im typischen 90er-Jahre-Culture-Beat-Stil, den ich im Original nun wirklich nicht vermisste! Der Auftakt der 2013er Version ist nahezu identisch: nicht nur die Layenda-Sampels, sondern auch das dazugehörige Arrangement – einschließlich des Überganges. Der passt nicht zu der überzogenen Basslinie, die danach die Führung im Lied übernimmt. Überhaupt sind Übergänge keine Stärke der neuen Version, denn diese retten sich in Ruhephasen. Im Refrain gibt es Synthieeffekte im Offbeat, die schon in der Blütezeit des Dancefloors die Spreu vom Weizen trennte.

Apoptygma Berzerk - LNDP3

Die musikalische Bandbreite des norwegischen Musikprojektes Apoptygma Bezerk ist beeindruckend. Während ich bisher überwiegend die elektronischen Klänge aus der Blütezeit des Future-Pops kannte und sie sich allmählich zu einem zweiten Placebo entwickeln, entdeckte ich auf dem Welcome-To-Earth-Album (von 2000) eine ungewöhnliche Ballade.

Ungewöhnlich ist zunächst der Name LNDP3, der für sich stehend gar nichts ausdrückt (Er ist eine Abkürzung für „Love Never Dies, Part 3”). Ungewöhnlich ist auch, dass das Lied von einer Frau gesungen wird (Kari Pettersen). Und ebenso ungewöhnlich ist, dass so ziemlich nichts an die Musik von Apoptygma Bezerk erinnert. Beeindruckend finde ich, wie das Lied die klassische Strophe-Refrain-Teilung sprengt, obwohl es einem diese Gliederung vorgaukelt.

Ähnlich wie bei Illusion von VNV Nation haben Fans einen Animationsfilm unter das Lied gepackt, der die Stimmung sehr gut zur Geltung bringt:

Hier die Original-Animation von Robert Showalter:

Live bei den Jezables im Postbahnhof (Berlin)

Am vergangenen Samstag traten im Berliner Postbahnhof die Jezables auf. Die werden auch hierzulande immer bekannter – und somit war es auch nicht verwunderlich, daß das Konzert ausverkauft war.

Aufmerksam geworden bin ich auf diese Band gar nicht über die normalen Vertriebskanäle, sondern über Danny MacAskill. Dieser Typ ist ein Guru auf dem Fahrrad und macht mit den zwei Reifen Dinge, die man besser nicht zu Hause nachahmen sollte. Perfekt geschnitten und in eine Story gepreßt, sind sie rein visuell schon eine Sensation. Und wäre dabei nicht auch noch die perfekte Musikauswahl. Über seine Videos bin ich schon auf die Band of Horses aufmerksam geworden. Im Video „Way Back Home” reiste er durch Schottland, dabei lief „A Little Piece”.

Also spontan Karten besorgt – und ab ging es in den Postbahnhof am Ostbahnhof. Nun ja. Inhaltlich tue ich mich immer schwer, Konzerte zu beschreiben.

Nicht besonders vorteilhaft finde ich es für eine Band, gleich mit den erfolgreichesten, bekanntesten Titel – in dem Fall „Endless Summer” – zu starten. Das ist wie bei einem Feuerwerk, wo der große Boom am Anfang kommt und man danach den Eindruck hat, wieder gehen zu können.

Ebenso nicht besonders vorteilhaft war die Arbeit des Tontechnikers. Der Klang, der aus den Box kam, war nicht ausbalanciert. Die Basstrommel und einige Tomtoms waren zu laut und drückten schon teilweise den recht empfindlichen, hohen Gesang von Hayley Mary in den Hintergrund. Dafür kann die Band nichts!

Und für eine Band, die ihre besten Zeiten noch vor sich haben wird, ist es ebenso nicht besonders vorteilhaft, ein Konzert bereits nach einer Stunde zu beenden. Nach gut 45 Minuten verließen sie das erste Mal die Bühne und benötigten viel Jubel vom Publikum, um überhaupt noch einmal herauszukommen. Ich hatte fast den Eindruck, die Sängerin hatte keinen Bock mehr.

Als dann die Lichter angingen und die Massen durch den schmalen Durchlass Richtung Ausgang drückten, durfte ich noch Zeuge eines recht seltenen Ereignisses werden. Noch während Gäste im Publikum sind, kam ein Techniker mit einer Leiter aus dem Sicherheitsbereich heraus und demontierte den ersten Spot. Er wurde bereits nach einem gelösten Kabel von einer Sicherheitskraft heruntergeholt. Erst auf deutsch, danach auf englisch. Ich tippe sehr stark darauf, daß die Band ihre Techniker mitgebracht hat – und derjenige auf die deutschen bzw. europäischen Maßstäbe nicht eingestellt war.