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renephoenix.de

zu den Rückmeldegebühren

Für das kommende Semester steigt der Beitrag für das Studentenwerk um satte 6,50 Euro (entspricht 17% Erhöhung). Es stehen hin und wieder Fragen im Raum (nicht nur da), was das Studentenwerk mit diesen Geldern tut.

Ein kleiner Anteil fließt in die Unterstützung von kulturellen Projekten (7,60 Euro), der gesamte Rest geht in die Verpflegungsbetriebe, sprich Mensa. Mit anderen Worten: wir subventionieren unsere Kultur und unser Essen.

Ich machte heute eher spontan die Hochrechnung: jeder der ca. 44.500 Studenten aus Dresden, Görlitz und Zittau zahlt 36,40 Euro je Halbjahr für die Mensen, das macht 1.619.800 Euro Einnahmen je Semester, also 3.239.600 Euro.

Jährlich gehen ca. 2,32 Mio Essen über die Theke. Darin enthalten sind allerdings nicht nur Studenten, sondern auch Mitarbeiter und Gäste. Die zahlen keinen Semesterbeitrag, dafür einen Aufschlag von 1,20 Euro (Gäste m.E. 2,50 Euro). Nehmen wir an, das sind in Summe 120.000 Essen, so verbleiben 2,2 Mio Essen an Studenten.

Wenn man nun diese beiden Beträge diviert, wird jedes Essen durch die gesamte Studentenschaft mit 1,47 Euro bezuschußt. Hinzu kommen noch die Zuschüsse, die noch durch den Staat geleistet werden. Dies beläuft sich im Moment ebenso auf reichlich 2 Mio im Jahr.

Bisherige Kommentare (3)

Kommentar von René M.

Speaking of Milchmädchen: Man kann in der Entspannung an der ET-Fak der TU ziemlich gute Zwischenmahlzeiten zu unschlagbaren Preisen holen (z.B. Brötchen mit Steak für 60 Cent). Die sind sicher auch subventioniert, aber nicht in der Auflistung der Essen enthalten. Und außerdem, »wir subventionieren unsere Kultur und unser Essen« ist doch eigentlich sehr sozial. Alle geben etwas, damit die, die es wirklich brauchen, nicht auf der Strecke bleiben weil sie es sich nicht leisten können.

Aber wenigstens scheinst du nicht einer von denen zu sein, die sich über die Preiserhöhung des Semestertickets beschweren, denn das ist im Vergleich zu anderen Städten immer noch konkurrenzlos günstig. (Ein Bekannter in München zahlt etwa 80 Euro im Monat um zur Uni zu kommen.)

Kommentar von ma.y

interessante rechnung,
in der mensa esse ich schon ewig nicht mehr und für kultur zu studentenfreundlichen zeiten fehlt mir leider meist der elan (ich bin zu alt, glaube ich), aber ich weiß: so funktioniert eben das system (davon, dass ICH es nicht brauchen würde kann allerdings keine rede sein). dafür nutze ich sehr ausgiebig öpnv :-)

viele grüße
mandy

Kommentar von René

Steak mit Brötchen für 60ct? Die Preise sind mir neu. Zumindest kostet in der Cafeteria Listig ein Schnitzel mit Brötchen weit über einem Euro.

Was in der Rechnung mit Sicherheit noch fehlt: es gibt drei externe Anbieter (Pillnitz, Berufsakademie, Post). Da fließt auch Subvention — die dürften bei den ausgegebenen Essen noch nicht berücksichtigt sein. Aber das wird die Rechnung nicht grundsätzlich verfälschen.

zur Solidarität: prinzipiell befürworte ich es, im ÖPNV macht es sogar sehr großen Sinn. Bei den Mensen habe ich einen faden Beigeschmack. Gerade die Studenten, die sich finanziell gerade so über Wasser halten können, sind selten in der Mensa — Ein Pausenbrot ist eben preiswerter, als das Mensaessen. Dafür gehen die BAföG-Empfänger regelmäßiger essen. Sprich: die »Ärmsten« subventionieren für die »Normalen«. Ich wüßte allerdings nicht, wie man diesen Schönheitsfehler sinnvoll beseitigen könnte ...

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