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Stellenanzeige für einen Schergen

Der hessische Rundfunk sucht im Moment Gebühreneintreiber Rundfunkgebührenbeauftragte, durchaus interessant:

Sie erwartet ein zukunftssicheres Betätigungsfeld auf gesetzlicher Grundlage mit guten Verdienstmöglichkeiten.

Wie kann man eigentlich von zukunftssicher reden, wenn die Abschaffung der GEZ regelmäßig durch Politik und Medien wandert? Aber naja, immerhin soll der Verdienst gut sein — es sind ja nur öffentliche Gelder.

Ihre Aufgabe ist: potentielle und Bestands-Rundfunkteilnehmer im privaten und gewerblichen Bereich zu beraten

Also Halbwahrheiten erzählen, um eine Unterschrift zu bekommen.

Gebührensachverhalte zu analysieren und zu protokollieren

Also genau zuhören, ob sich derjenige nicht doch verplappert — und man einen Fernseher auch rückwirkend anmelden kann

Neuanmeldungen und Änderungsanmeldungen zur Akzeptanz durch den/die Rundfunkteilnehmer/in zu bringen und vorzunehmen

Sie bekommen ein erstklassisches Fernsehprogramm mit Musikantenstadl und Wetten daß — und das sogar für ihr Mobiltelefon. Klingt das überzeugend?

Erforderlich ist eigenes Fahrzeug und souveräner Umgang mit Stresssituationen und dafür gibt es »professionelle Schulung der Gesetzesgrundlagen und Durchführungsverordnungen« — na wenn das nichts ist. Nun wäre eigentlich nur noch interessant, wie viel man pro Fall verdient (zur Stellenanzeige, siehe auch GEMA sucht Spitzel)

Bisherige Kommentare (2)

Kommentar von ericpp

@Martin: Die Schergen werden, wie es die Anzeige ja auch in einem Halbsatz erwähnt, nicht eingestellt, sondern arbeiten als freie Unternehmer im Auftrag des HR.
Deswegen würde ich annehmen, daß ein Großteil dessen, was sie verdienen, von rückwirkenden Anmeldungen kommt.

Im Prinzip sind es also ziemlich arme Schweine, die drauf angewiesen sind, ihre Kundschaft zu belügen, um an Geld zu kommen. Daß man da streßsicher sein muß ist irgendwie logisch — nicht jeder läßt sich solche Lügereien gefallen.

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