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Nordseeradtour Tag 17 und 18 - Boulogne

Geweckt von der Sonne im Zelt. Der Sturm ist vorbei. Es könnte ein schöner Tag werden. Ich duschte. Das Handtuch trocknete noch auf dem Zelt. Doch als ich das Zelt zusammenbaute, zogen Wolken auf. Ich verließ den Campingplatz und schon im nächsten Ort begann es zu tröpfeln. Nicht viel.

Ein oder zwei Dörfer weiter zog ich den Poncho drüber. Es wurde mehr. Ich erreiche Calais. Der Turm erinnert mich an eher an London:

Hinter Calais gibt es alte Befestigungsanlagen:

Und das weitestgehend flache Land hört auf. Es wird bergig! Noch ein Blick vom Berg auf Calais:

Calais selbst ist ja vor allem durch den Eurotunnel nach UK bekannt (geworden).

Die Strecke führte mich direkt am Eingang des Tunnels vorbei:

Leider wurde der tröpfelnde Regen stärker. Ich stelle mich in einer Bushaltestelle unter, an der wirklich nur drei Mal am Tag der Bus fährt (der zeitige Bus aber nur wenn Schule ist) und genieße diesen Ausblick:

Dann entscheide ich mich noch einige Meter weiter ins Zentrum des Dorfes zu fahren und mich in eine Pizzaria zu setzen. Es gab zwei Pizzen: mit Käse und mit Pilzen. Ich habe noch nie Pizzen in einem sich Pizzaria taufenden Restaurant gegessen, die nach Knack & Back Pizzateig schmeckten. Noch nie! Naja, das Essen war auch nur nebenrangig, ich wartete auf das Ende des Regens.

Achja, ich war auf Toilette, da entdeckte ich das hier:

Gestärkt ging es in die Berge – mit Blick aufs Meer:

… und ins nächste Tal:

Zwei Speichen haben sich verabschiedet. Die eine musste ich rausoperieren.

Die weitere Strecke ging größtenteils auf einer Bundesstraße. Es fehlen hier echt Radwege an der Küste. Bei Wissent versuchte ich es mal über Nebenstrecken (die zumindest in der Karte durchgehend eingezeichnet waren). Leider war auf der Strecke eine Treppe. Und der Ausgang war für das Fahrrad fast unpassierbar. Zum Glück ließ sich dieses Tor mit einer Kneifzange öffnen (um die Kette über den Nagel zu ziehen).

Das Kap Gris Nez hätte ich zwar gerne noch gesehen, aber der Regen setzte leider wieder ein. Und bei den Wetterverhältnissen hätte ich vom Kap auch nicht viel gesehen!

Ich erreiche die Küste bei Audresselles:

Ich näherte mich dem Ziel! Und der Regen wurde stärker. Ich zählte die Dörfer ab. Ich erreichte Boulogne. Ich war komplett nass!

Das Telefon ließ sich in diesem Zustand nicht mehr bedienen. Ich suchte ein Hotel. Ein Campingplatz machte keinen Sinn. Zudem brauchte ich ja eine Werkstatt.

Ich saß im Restaurant des Hotels. Die Karte nur in Französisch. Der Ober versucht zu übersetzen. Irgendwas mit Fleisch klang erst mal nicht so verkehrt (als Hafenstadt war das meiste auf der Karte mit Meeresfrüchten oder Fisch gewesen). Ich bekomme einen Block aus Fleisch und Gelantine. In Deutschland gibt’s so was in Dosen zu kaufen. Das ganze kalt. Dazu Pommes. Der Kellner meint, dass das im Norden Frankreichs und im Westen Belgiens ein übliches Essen sei. So sah es dann am Ende aus:

Und während ich so sitze, ziehen die Wolken über dem Hotel. Gegen 21:00 Uhr gibt’s wieder Sonne. Ziemlich grelle:

Das Bild sieht teils überbelichtet aus. Aber selbst mit menschlichen Auge waren teilweise die Konturen der Gebäude gegenüber nicht wahrzunehmen.

Anmerkung, die 1: Damit habe ich nun die Nordsee endgültig verlassen.

Anmerkung, die 2: Ich habe mich beim Campingplatz in Den Haag für den umständlichen Registrierungsprozess (siehe Tag 11) bedankt. Als Antwort wird der Preis mit Sommerferien gerechtfertigt. Das muss etwas außergewöhnliches in Den Haag sein!

Bedingt durch den Speichenbruch wollte ich heute zuerst mein Fahrrad reparieren lassen. In einer Stadt mit 45.000 Einwohnern und mehreren Fahrradläden sollte dies an einem Werktag möglich sein. Das Problem ist: keiner der drei Fahrradläden hat am Montag offen. Das ist krass!

Plan-B: InterSport. Laut der Webseite reparieren sie auch Fahrräder. Also fahre ich zu dem in der Karte verzeichneten Punkt – und finde keinen Intersport. Der Intersport im Zentrum hat zwar offen, repariert aber keine Fahrräder. Er erklärt mir, wo der eigentliche ‚große’ Intersport in Boulogne ist (ein Stück hinter der Autobahn), der aber am Montag geschlossen hätte. Hier weichen die Angaben mit der Webseite irgendwie ab.

Plan-C: Decathlon. Fast an der Autobahn. Haben offen. Die meinen, die können das erst in der zweiten Wochenhälfte reparieren. Keine Chance!

Schaue ich mir die Karte an, so macht „vorsichtiges” Weiterfahren auch keinen Sinn. Denn im Umkreis dieser Stadt gibt es praktisch nichts. Zumindest noch weniger Fahrradläden!

Das ist echt frustrierend!

Bei der Rückfahrt vom Decathlon entstand folgendes Video:

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