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Homepage von René Pönitz

Digitalisierung bei DHL - Kennwort vergessen mit Briefpost

Wenn man Pakete entweder an Packstationen oder in Post-Filialen empfangen will, so muss man sich registrieren – und bekommt dabei eine DHL-Nummer (die man dann eben bei Bestellungen angeben kann). Soweit so gut.

Zu der Nummer gibt es auch ein Passwort. Passwörter haben die gemeine Eigenschaft, dass man sie auch vergessen kann. Insbesondere dann, wenn man sie lange nicht braucht. Dazu gibt es eine Kennwort-Vergessen-Funktion. Es folgt eine E-Mail mit einem Link, und dann kann man ein neues Kennwort direkt geben.

(Bei einigen selten genutzten Portalen nutze ich fast vor jedem Zugang die Kennwort-Vergessen-Funktion. Diese Nutzungsform weiter gedacht hat bereits tumblr, die mir neben dem Login mit Passwort auch die Option eines “Magischen Links” anbieten. Praktisch das gleiche, nur ohne jedes Mal ein Kennwort zu setzen)

Wäre da nicht die Sicherheitsfrage. Auf vielen Seiten ist dies eine Alternative zum Passwort – und damit hochgradig ein Sicherheitsloch (Wenn ich dein Passwort nicht kenne, dann rate ich einfach mal Straßen- oder Tiernamen). Aus diesen Grund werfe ich in solche Abfragen meist wirre Zeichen – und habe auch den Hinweis bei DHL nicht wirklich ernst genommen:

Sicherheitsfrage: Diese Frage müssen Sie beantworten, falls Sie ein neues Passwort benötigen.

Mit anderen Worten: Man darf das Passwort vergessen, aber nicht die Antwort dieser Sicherheitsfrage.

Und man kann sich denken, was passierte: natürlich haute ich in diese Sicherheitsfrage wirre Zeichen. Und nachdem ich bisher nur Filialbestellungen machte (und man dafür kein Kennwort braucht), wollte ich nun mal die Packstation testen.

Tja, Passwort zurücksetzen kein Thema, doch dann werde ich aufgefordert, die Straße anzugeben, in der ich als Kind gewohnt habe:

Antwort vergessen? Kontaktieren Sie unseren Kundenservice.

Nachdem ich mich durch unzählige Hilfeseiten durchquälte, fand ich die erlösende Rufnummer (0228/4333112). Den Hörer genommen – und nach 8 Minuten Wartezeit sagt mir die Stimme am anderen Ende der Leitung, dass sie mir ohne diese Sicherheitsantwort auch nicht weiter helfen könne. Ich solle doch eine E-Mail schicken. Warum schreibt man das nicht gleich unter das Formular?

Also schicke ich eine Nachricht hinterher. Relativ zügig bekam ich eine Antwort:

Aufgrund von Sicherheitsvorgaben ist es uns nicht möglich, Ihnen auf diesem Wege ein neues Passwort für Ihre Passwortersatzfrage zuzusenden. Um Ihnen jedoch kurzfristig helfen zu können, senden wir Ihnen eine systemisch erstellte Ersatzantwort für die Passwortersatzfrage per Briefpost an Ihre Hausanschrift zu.

Nun heißt es warten. Die Mail war vom 25.04. Am 15.05. noch einmal nachgebohrt. Und ich wollte schon fast bei der Post eine Nachforschungsauftrag auslösen, als dann am 20.05. der Brief kam. Juhu, nun kann ich mein Kennwort zurücksetzen!

Lockere Lockerung

Ich habe mich bisher zu Corona zurückgehalten. Ich bin kein Virologe. Ich bin auch kein Gesundheitsminister. Ich hatte auch schlicht nicht die Zeit, mir jede Pressekonferenz des Robert-Koch-Instituts anzuschauen. Eigentlich kann ich auch zum Virus-Geschehen auch keinen nennenswerten Mehrwert bieten. Schaue ich mir aber die Debatten und Maßnahmen zur Lockerung der letzten Tage an, so ahne ich schlimmes. Es gibt wohl einen Zusammenhang zwischen dem Fetisch für Lockerung und der Schraube, die da locker sitzt.