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Fiji: Taveuni

Wir waren angekommen – in Taveuni. Einer Insel am anderen Ende der Welt. Aus einer Insel, die man von Deutschland aus nicht unter eineinhalb Tagen überhaupt erreichen kann. Und aus einer Insel, die für sich auch anders war als die Welt. Gewisse Berühmtheit hatte die Insel, da sie Filmkulisse für „Rückkehr zur Blauen Lagune” im Jahr 1991 hatte.

Taveuni ist nicht groß. Die Ausdehmung sind 42 mal 15 Kilometer. Es gibt einen Flughafen, der zwei Mal am Tag die Insel mit der Hauptinsel verbindet. Zwei mal in der Woche dockt ein Schiff von der Hauptstadt an. Dreimal am Tag fährt über die Insel ein kleiner Bus. Es gibt eine Verbindungsstraße, die bis auf den Nationalpark um die Insel herumführt:

Es gibt hier keine nennenswerten Orte. Nur eine Ansammlung kleiner Dörfer und einiger versprengter Häuser. Auf der Insel leben ca. 12.000 Menschen. Bei der Größenordnung wird auch klar, dass nicht sehr viele Touristen auf diese Insel kommen können.

Unser Ressort lag zwischen Tavuki und Weiriki und nannte sich Aroha (zu deutsch: Liebe) und war ca. 15 Kilometer vom Flughafen entfernt. Wir hatten wieder eine Bure, dieses Mal direkt am Strand. Nur viele Buren gab es hier nicht. Genau genommen 5 Einheiten. Während uns schon Wananavu klein vorkam, so ist das hier alles noch kleiner, einfacher, familärer. Auch der Eigentümer hatte hier seine Bure. Dort stand auch der Swimming-Pool. Wir haben eine Außenküche (leider ohne Kochplatten) auf der Verenda. Hinter dem Haus war die Außendusche (Man verließ also die Bure, aber die Dusche war eingemauert).

Vor dem Haus gab es eine Liegewiese. Und direkt dahinter rauschte das Meer.

Der Strand war hier nicht privat, was wir zugegebenermaßen gut fanden. So sprangen die Kinder des Ortes – teilweise bis zu 50 – in die Fluten und hatten Spaß. Besonders am ersten Abend gab es besonders heftigte Wellen – das soll so ca. einmal im Monat passieren. Das Kinderlachen begleiete uns auch für die folgenden Abende.

Allgemein war der Strand hier eher steinig. Zugegeben waren wir etwas vorsichtig und sind nur mit Neopren-Schuhen ins Wasser. Vor allem bei Ebbe konnte man sehr weit hinauslaufen, da nahezu der gesamte Strand hier voll mit Korallen war. (Und wenn ich die Bilder im Nachgang mir so anschaue, war es wohl auch gut so. Sie sehen wir Feuerkorallen aus, die ähnlich wir Brennnesseln zu Juckreiz führen können)

In fußläufiger Entfernung soll es eine Kaufhalle geben. Das war praktisch, um zumindest etwas Wasser zu bekommen. Ich verließ das Anwesen und lief die Straße entlang – doch sehe nur grün.

Erst nach der Kurve gab es wieder Anzeichen von Zivilisation. Ein Kino und zwei Märkte.

Auf dem Rückweg kam ich mit einem Anwohner ins Gespräch, der mich eingeladen hatte. Zugegeben: ich war etwas zurückhaltend. Und Nia war vom Flug noch nicht erholt. Im Nachgang ärgerte ich mich ein wenig.

Für das Abendessen nutzten wir wieder die hoteleigene Gaststätte, die auch hin und wieder von den Einheimischen genutzt wird. Zumindest gab es sonst so gut wie keine gastronomischen Einrichtungen auf Taveuni – außerhalb dieser Ressort. Dazu wurden wir zuvor gefragt, was wir essen wollen. Es gab mehr oder weniger drei bis vier Essen zur Auswhal jeden Tag. Als wir die Gaststätte betraten, waren gerade sehr viele da. Ein Kind feierte seinen ersten Geburtstag – und es gab Kuchen für alle. Happy Birthday, Julie! Wir durften mitfeiern.

Wir sehen hier keine (Kartoffel-)Pommes, sondern Cassava. Ein Wurzelgemüse, was in südlichen Ländern verbreitet ist. Hier eher als Delikatesse angepriesen (und damit eher landestypische Kost), praktisch hat jede Kartoffel bessere Nährwerte.

Weit verbreitet waren diese kleinen Tierchen. Die saßen nahezu an jeder für sie erreichbaren Wand:

Auf dem Rückweg zur Unterkunft wurden wir von unzähligen Fröschen, die abends aus ihren Erdlöchern kommen. Quack.

Am Abend der ersten Nacht war es auf dem Wasser recht hell gewesen. Und laut. Das hing damit zusammen, dass am Hafen gerade ein wichtiges Schiff angelegt hatte. Es war das mobile Krankenhaus. Die Insel selbst hat nur ein kleines Krankenhaus in Waiyevo.

Abends stellten wir uns im Hotel die entscheidenden Fragen: Was werden wir die folgenden Tage machen? Wir hatten zwar schon einige Ideen gehabt. Aber noch keinen Fahrplan. Zum Glück gab es im Zimmer eine kleine Gästemappe mit möglichen Ausflugszielen. Bei den meisten Ausflugszielen stand ein Preis dahinter: „Vehicle + Driver”. Du bekommst auf Taveuni keinen Mietwagen, sondern du wirst gleich befördert. Und wenn man einmal die Straßen gesehen hat: es war besser so!

Was machten wir im einzelnen:

Natürlich nutzten wir auch die Gelegenheit, um etwas zu entspannen. Wo, wenn nicht hier auf dieser Insel? Und die Sache mit dem Internet hatte so einen Haken: es gab nur 5 GHz-WLAN. Na gut, Entspannen!

Die Anlage war auch gärtnerich recht liebevoll gestaltet:

In meinem Blumentopf ist es höchstens 15 Zentimeter groß:

Mmmh, lecker:

Blick zur Nachbarinsel:

Diese Pflanze gedeiht zu Hause in einem Blumentopf:

Ein kleiner, grimmiger Vogel:

An einem der Tage zogen dunkle Wolken über den Berg.

Die Straße war fast unter Wasser, als ich zur Kaufhalle laufen wollte:

Im Kampf gegen Mücken nutzten wir Deet (Nobite), eine schon sehr harte Maßnahme. Weil wir es teilweise auch nicht besser wussten. Wenn ein Bein mit Deed mit einer Kunststofftüte (hier Rewe) in Berührung kommt…

Da das Ressort sehr klein war, kamen wir auch mit den Nachbarn in Kontakt. Einer war Vogelbeobachter und war schon in frühester Morgendämmerung auf den Beinen. Ein Prächen war Mitglied im Rotary-Club, so eine Hilfeorganisation. Neuseeland kümmert sich dabei besonders um Fiji.

Auch die sechs Nächte nahmen ein Ende. Leider. Es gäbe sicherlich noch einiges auf der Insel zu entdecken, z.B. die Berge. Aber wir mussten weiter. Neuseeland wartete ja auch noch auf uns!

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