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NZ: Whangarei

Nachdem wir den Campervan ausgeliehen haben, ging es ins Northland. So heißt das Gebiet nördlich von Auckland.

Wir fuhren los – doch kannten wir das Ziel des Tages noch nicht. In Auckland selber gibt es Autobahn. Sehr markant ist die riesige Auckland Harbour Bridge. Hier wimmelt noch der viele Verkehr. Einige Kilometer wurde die Autobahn zur Mautstraße (so einen Quatsch mit PPP-Projekten gibt es hier auch). Dahinter wurde der State Highway 1 zur normalen Straße (mit teilweise einer dritten Spur zum Überholen). Als Fahrer musste ich mich vor allem auf den Verkehr widmen – und ich kämpfte noch, beim Spurwechsel auch wirklich zu blinken (Blinker und Scheibenwischer sind hier vertauscht) und daher nahm ich nur so langsam die Schönheit der Natur abseits der Straße wahr.

Wir verlassen die große Straße und gut ein Kilometer entfernt machen wir die erste Rast. Wir genießen den Ausblick in die Bucht:

Wir erreichten den Ort Whangarei am Abend und entschieden uns, hier zu übernachten. Wir quartierten uns im Stonehaven Motel ein. Witzige kleine Wohneinheit mit Dusche, Küche, Sofa und Bett.

Obwohl wir vorher nichts über diesen Ort wussten, klärte uns der freundliche Gastgeber über die Sehenswürdigkeiten auf. Der Ort wird eigentlich Fangerei ausgesprochen. Und es gibt hier die Whangarei-Wasserfälle, einen Aussichtsturm, jede Menge mehr. Zufällig gleich richtig getroffen. :-)

Wir genossen unser Abendessen, während es im Bad ein Geräusch gab. Glücklicherweise hörte ich das Geräusch, es hätte sonst auch ein Hausbrand werden können. Die elektrische Zahnbürste fiel um. Ich wunderte mich, doch mir wurde schnell klar: sie hatte sich schon thermisch verformt. Das Netzteil hatte irgendeinen Schaden.

(Spoiler: Tage später wollten wir ein neues Netzteil kaufen. Keine Chance in Neuseeland. Wir kauften eine neue Zahnbürste)

Am nächsten Morgen fuhren wir zu den Whangarei Falls. Es sind zwar nur 26 Meter Höhe, aber die sind durchaus beeindruckend. Vor allem ist dieser Wasserfall von allen vier Seiten aus zugängig.

Am unteren Ende des Wasserfalls begann ein Wanderweg. Nur 30 Minuten Fußmarsch bis zu einem Park. Die Prognose haute natürlich nicht hin, da wir mit Kameras unterwegs waren. Aber die Entscheidung ihn zu gehen war richtig. Wir lernten auf diesen zwei Kilometern unheimlich viel für uns unbekannte Natur kennen. Beispielsweise gab es riesige Farne.

Wir erreichten den A. H. Reed Memorial Kauri Park. Im Grunde war es ein gemischter Wald, in dem noch einige uralte Kauri-Bäume standen, die eigentlichen Ureinwohner der beiden Inseln.

Die Kauri-Bäume werden wir in den nächsten Tagen noch häufiger sehen, vor allem im Waipoua Forest. Selbst mit Weitwinkel-Kamera ist es kaum möglich, so einen Baum in voller Blüte aufzunehmen. Zugegeben wirken die Kronen auch etwas unscheinbar. Die Baumstämme sind beeindruckend.

Nicht minder beeindruckend sind die Farne, bevor sie sich sich ausbreiten:

Als wir durch den Park schlenderten und am anderen Ende des Parks auf eine Weggabelung stießen, hörten wir ein leises Rauschen. Wir folgten den Ohren – und ließen uns etliche Treppenstufen hochlocken. Wir fluchten anfangs der Idee, diesem Weg zu folgen, und wurden am Ende doch entschädigt: vom Hügel aus blickten wir gleich auf einen zweiten Wasserfall.

Die Zeit schritt voran. Wir entschieden uns, daher doch mit 4 Rädern als mit 4 Beinen zum Aussichtsberg zu fahren. Wir erfahren und vergessen wieder, wie der Berg zu seinem Maori-Namen gekommen ist.

Vom Stadtzentrum selber haben wir wenig mitgenommen. Die Stadt ist sehr breit gestreckt und für unsere europäischen Verhältnisse sehr flach gebaut. Für uns waren diese Eindrücke von Städten noch neu gewesen, doch wir werden noch viele weitere solcher Orte kennenlernen. Neuseeland hat einfach Platz, also wird nichts gestapelt. Also geht es in die Breite. Und das führt dazu, dass man ohne Auto kaum vorwärts kommt.

Ehe wir weiterfuhren, füllten wir unsere Vorräte an Nahrungsmitteln bei Countdown und New World auf. Zudem besuchten wir einen großen Ramschladen der Kette Warehouse. Solche Läden sind hier riesig und mit riesigen Parkplätzen ausgestattet.

Fazit: Whangerei war ein Ort, den wir vorher nicht auf den Schirm hatten und den wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit ansteuerten. Wir haben den Ort nicht bereut, im Gegenteil: gerade der Wasserfall ist sehr schön und die Wanderung zeigte uns erste Einblicke in die Besonderheiten der Fauna von Neuseeland. Andererseits heißt aber auch ein vorher nicht geplanter Tag, dass Zeit für andere Dinge verloren gehen wird.

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