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NZ: Willowbank Wildlife Reserve

Neuseeland ohne Kiwis?

Einen Kiwi in Neuseeland in freier Natur sehen? Das muss wie ein Sechser im Lotto sein. Denn diese kleinen, niedlichen flugunfähigen Vögel sind nachtaktiv, kommen erst bei der Dämmerung aus ihren Höhlen und sind dann fast nur im Unterholz aktiv.

Dagegen haben wir sehr viele Warnhinweise gesehen. An einigen Orten waren sogar Kiwi-Zonen eingerichtet. Half alles nichts! Wir lernten auf unsere Reise Leute kennen, die die eine oder andere nächtliche Safari machten – ebenso ohne Erfolg.

Wir lernten auf unserer Reise Keas und Wekas kennen – und hatten auch viel Spaß mit ihnen:

Aber konnten wir von Neuseeland abreisen, ohne auch nur einen Kiwi einmal live gesehen zu haben? Also besuchten wir am letzten Tag vor unserem Abflur das Willowbank Wildlife Reserve. Ein Wildpark, der den Kiwi schon im Logo hat.

Der Park ist in drei Teile gegliedert (siehe Lageplan):

  • Wild New Zealand (Teilweise auch exotisch)
  • Heritage New Zealand (also Farmtiere)
  • Narural New Zealand (also eher die Ureinwohner)

Der mit Abstand spannenste Teil ist der letzte Teil. Das ist sicher auch der Dramaturgie geschuldet – und hier ist auch der Kiwi untergebracht.

Am Eingang bekommt man gegen kleines Entgelt Futter, passend für die gefräßigen Enten:

Ehrlich: so schnell will ich auch mal essen können!

Wild New Zealand

Der Emu ist ein australischer flugunfähiger Laufvogel aus Australien:

Wallaby, kleine Form des Kängurus. Es fehlen nur die roten Boxhandschuhe

Der Hellrote Ara (Acralet Macaw) ist ein sehr großer Papagei aus Mexiko/Südamerika.

Helmperlhühner kommen zwar auf Afrika, wurden weit in der Welt verbreitet, in Neuseeland wohl eher eine Randerscheinung:

Eine aufrechte Gans:

Grüner Leguan (Iguana):

Heritage New Zealand

Das Lama schaute echt zu köstlich:

Die Miniatur-Pferde ebenso:

Narural New Zealand

Der Kakariki ist ein Ziegensittich und besonders markant durch die grüne Farbe. Kaka bedeutet auf maorisch Papagei, riki klein und kakariki grün:

Sacred Kingfisher / Götzenliest ist ein Eisvogel, der vor allem im südpazifischen Raum unterwegs ist:

Die Wekas (korrekt: Wekaralle) haben wir vor allen bei den Pancake Rocks gesehen. Sie sind nicht nur nachtaktiv und ein wenig zutraulicher. Teilweise wirken sie auch sehr naiv – und gerade die Gefahren im Straßenverkehr unterschätzten diese Tierchen völlig. Im Willowbank wirkten die Tierchen ein wenig farbenfroher und kräftiger:

Der Star des Parks war, sorry, nicht der Kiwi, sondern der Kea. Wir kannten diesen Papagei schon vom Arthurs Pass, der uns an zwei Rastplätzen beglückte. Ein sehr zutraulicher, durchaus intelligenter und verspielter Vogel. Hier im Park präsentierte uns der Vogel vor allem sein schönes Federkleid, was man nur bei geöffneten Flügeln sehen kann. Einer setzte sich auf den Rucksack eines anderen Touristen und spielte sofort mit den Reißverschlüssen. Ich hatte plötzlich auch einen Kea auf den Schultern sitzen. Seine Krallen kann ich heute noch auf dem T-Shirt erkennen (Pro-Tipp: Zieh ein altes Shirt drüber! Vor dem Gehege ich eine Holzhütte.)

Im Kea-Gehege gab es eine Futterstation: Nur beim Tritt auf das Brett öffnet sich der Kasten.

Barbary Dove ist eine aus Nordafrika eingeführte Taubenart:

Kereru (Maori-Fruchttaube) ist eine neuseeländische Taube:

Zwischen den Tieren war eine kleine Maori-Siedlung nachgebaut:

Kaka (Waldpapagei) ist neben dem Kea die zweite Papageienart. Auch dieser ist bedroht – durch diverse Wespenarten, die die Nahrung wegnehmen, sowie durch Wiesel, da diese die Bruthöhlen räubern.

Der White-faced Heron (Weißwangenreiher) soll in den 1940er Jahren selbst den Weg nach Neuseeland gefunden haben. Er war zuvor vor allem in Australien beiheimatet.

Ferret (Frettchen) wurden einst nach Neuseeland eingeführt, um die Hasenpopulation zu steuern. Die interessierten sich aber lieber für Vögel.

Tuatara (Brückenechse) ist ein Reptil aus Neuseeland, welches inzwischen so gut wie ausgestorben ist und noch auf den kleineren vorgelagerten Inseln der Cookstraße, der Bay of Islands und Bay of Plenty existiert.

Kunekune-Schweine wurden einst nach Neuseeland gebracht und stammten vermutlich aus dem asiatischen Raum. Sie sind sehr klein und friedlebend.

Ruru (Neuseeland-Kuckuckskauz) macht gerade Ruh, aber diese in Australien und Neuseeland vorkommende Eule ist ohnehin ein eher nachtaktives Wesen:

Der Tui ist ein neuseeländischer Singvogel bzw. Sperrling. Besonders markant ist Federbüschel am Hals:

Die Zoobetreiber haben durchaus auch Selbstironie mit diesem Hinweisschild bewiesen (Homo sapiens zookeeperensus):

Und natürlich der Kiwi. Zunächst ausgestellt als Skelett:

Um den Kiwi live zu beobachten, mussten wir eine Dunkelkammer betreten, in der Tag und Nacht gewechselt wird („Nocturnal House”). Da der Kiwi ein nachtaktives Tier ist, wäre er sonst nur zu sehen, wenn der Wildlife-Park geschlossen ist. In der Kammer gab es gedämpftes rotes Licht, da diese Form des Lichtes den Kiwi wohl nicht stört bzw. er es kaum wahrnimmt. Der Raum ist daher auch mehrfach gegenüber der Außenwelt abgeschottet. In diesem Haus gab es vier Kiwis, die allesamt ihr eigenes Areal haben. Und dann hieß es: Schauen. Und die Kiwis waren verdammt schwer zu erkennen. Man hörte zwar hin und wieder etwas rascheln.

Mit Langzeitbelichtung (NATÜRLICH OHNE BLITZ!) haben wir es versucht, zu fotografieren. Das einzige Bild, auf dem etwas von einem Kiwi zu erkennen ist, ist dieses hier:

Fazit

Wir wollten einen Kiwi sehen, wir haben einen Kiwi gesehen. Und darüber hinaus noch vieles über die Neuseeländischen Tierwelt und viele hier einheimische Tiere kennengelernt. Egal, ob Kea, Weka, Tui, Kaka oder Kakariki. Der Park war schon sehr weiträumig angelegt und hat uns gefallen.

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