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Schwarzer Tag für Hamburg

Vor einigen Tagen setzte ich mich mit dem Hamburger Volksentscheid auseinander. Der Bürgerentscheid wurde initiiert, weil einige Hamburger Spießbürger sich so daran stören, daß ihr eigener hochitelligenter Nachwuchs mit minderintelligenten Kindern wohl zwei weitere Jahre länger verkehrt, unterstützt von FDP und NPD.

Nun gibt es die vorläufigen Ergebnisse:
276.304 Bürger stimmten gegen die gemeinsame Primarschule bis zur sechsten Klasse, nur 218.065 Bürger dafür. Bei 39% Wahlbeteiligung.

Herzliche Glückwünsche an die Hamburger! Den Hauptgewinn habt ihr durch den Bürgerentscheid gleich mit gezogen: der Bürgermeister dankte ab!

Bisherige Kommentare (8)

Kommentar von René

Tja, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Es ist ja nicht so, daß im Hamburger Schulwesen alles momentan reibungslos verläuft — sonst würde die Zeitung »Die Zeit« nicht so ein vernichtendes Urteil fällen:

Unter den fünfzehnjährigen Schülern kann jeder Vierte kaum lesen. Längst sind die Unternehmen dazu übergegangen, ihren Nachwuchs in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu rekrutieren, was ihnen aber angesichts der demografischen Entwicklung dieser Länder zunehmend schwerfällt.

Also von daher vermisse ich die Debatte, wie es besser laufen kann...

Kommentar von Hamburger Jung

Wenn ich lange genug suche finde ich gegen jedes Schulsystem irgendwelche Argumente. Ich glaube eher, dass viele Hamburger ihrer eigenen Erfahrung nach abgestimmt haben, zumindest die, mit denen ich über das Thema gesprochen habe. Ich nehme mich da übrigens nicht aus.

Wäre es nach meiner damaligen Grundschullehrerin gegangen wäre ich heute wahrscheinlich Bäcker oder Maler o.ä. Zum Glück durften meine Eltern noch selbst entscheiden, auf welche (weiterführende) Schule ich gehen durfte.

Kommentar von René

Mal abgesehen, daß das Elternwahlrecht ohnehin nicht mehr zur Debatte des Bürgerentscheids stand, ist auch dieses Wahlrecht der Eltern kein Garant für korrekte Entscheidungen. Und zudem ist die Forderung nach Elternwahlrecht inkonsequent, wenn man für die vierjährige Grundschule ist und dies damit begründet, daß die Leistungsschwachen die Leistungsstarken ausbremsen. ;)

Auf jeden Fall würde ich einem erfahrenen Pädagogen in der Beziehung mehr sachliche Kompetenz einräumen, als besorgten Eltern, für die der schulische Werdegang der Kinder wichtig für den eigenen Status ist. Wobei primär auch eher die Noten ausschlaggebend sind, als was nun der Lehrer da begutachtet. Ja, es gibt leider auch Lehrer, die auch persönliche Twiste mit einfließen lassen... Beide Seiten haben halt ihre Vor- und Nachteile. Aber ich verstehe nicht, wieso wegen so einem Thema nun einen Aufstand gemacht wird, als würde nächste Woche die Welt untergehen...

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