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Homepage von René Pönitz

Ische des Tages: Frau Wichtig!

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob man solche Frauen bewundern – oder eher bemitleiden soll? Ich meine, es ist schon eine reife Leistung, während des Mittagessens drei Telefonate mit Kopfhören abzuhalten – und das vor allen: ohne zu nuscheln!

Aber ob das die drei Kolleginnen, mit denen die ca. 20jährige zu Tisch war, auch so toll fanden? Immerhin schaffte sie es, daß nicht einmal ein Gespräch an diesem Tisch möglich war. Und im letzten Telefonat machte sie schon das nächste Treffen aus: 10 Minuten später. Also schnell den Rest reinwürgen und die anderen am Tisch zurücklassen. Ob die damit verbundenen Hektik beim Essen gesund ist, sei mal Nebensache. Auf jeden Fall küre ich sie heute zur „Ische des Tages”.

Die Archivierung des Internets (Update)

Liebe Nationalbibliothek,

wie hätten sie denn meine Seiten zukünftig nach dem neuen Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek künftig archiviert?

Muß ich jetzt für jeden Teil eine History anlegen, damit tagesgenau archiviert werden kann? Wollt ihr vielleicht noch ein Stichwortverzeichnis? Könnt ihr eigentlich auch mit RSS-Feeds etwas anfangen? Oder ist es besser, euch regelmäßig Datenbankbackups per E-Mail zu senden? Kann ich auch einen Sperrvermerk für bestimmte Einträge machen, insbesondere für die paßwortgeschützten Bereiche? Wo speichern sie die Massendaten eigentlich hin? Und wozu brauchen sie das Ganze eigentlich?

Tja, Fragen über Fragen über eine mysteriöse Gesetzesnovellierung, die ich nicht verstehe — Aber sie ist schon in Kraft getreten. Weihnachten 2005 wurden sie vorgestellt und im Fußball-Trara beschlossen. Die Hannoversche Zeitung bemerkt dazu selbstkritisch, daß selbst ihr das Thema untergegangen ist. Passend ist in dem Artikel auch der Vergleich mit google:

Dort arbeiteten im Jahr 2005 rund 6580 Mitarbeiter mit mehr als 10.000 Servern daran, das weltweite Internet in seinem aktuellen Zustand durchsuchbar zu machen. Laut Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek sollen jedoch die vergleichbare Aufgabe für den deutschen Teil des Internet 21 bis 28 Mitarbeiter bewerkstelligen, mit einem Budget von zunächst 1,9 Millionen Euro jährlich, später 2,9 Millionen Euro. Nicht zu vergleichen mit den Hunderten von Millionen von US-Dollar, die Google zur Verfügung stehen.

(siehe auch Labuschin, Danke an den anonymen Hinweis)

Update: ich habe eine Antwort von der Nationalbibliothek bekommen. Insbesondere die Aussage des Pressesprechers gegenüber der Presse über private Seiten (»Auch eine private Homepage ist eine Publikation, ob mit Passwort geschützt oder nich«) war verwirrend. Hier ein Auszug aus der Antwort:

Sicherlich wird nicht jede private Homepage in das Sammelspektrum gehoeren, das ueber das Gesetz abgedeckt werden muss. Zudem muss im Bereich der »webspezifischen
Netzpublikationen«, also dynamischen Websites, zu denen auch Ihre Site gehoert, noch erhebliche Entwicklungsarbeit fuer die Archivierung und Verfuegbarmachung geleistet werden. Derzeit sind noch viele Fragen hinsichtlich Sammelumfang und Sammeltechnik unbeantwortet.

Im Gesetz ist an einigen Stellen angegeben, dass die Bibliothek Vorgaben, naehere Erlaeuterungen usw. zu Sammlung und Ablieferung machen soll. Dies haben wir bisher nicht getan. Und solange wir nicht konkret erlaeutern, was wir haben moechten und auf welchem Weg wir es bekommen moechten, werden wir auch keine Mahn- bzw. Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten. Für Betreiber privater Homepages, Blogs und Foren etc. heisst das ganz konkret, dass Sie uns ohne direkte Aufforderung keine Daten uebermitteln muessen.

Das ist wenigstens eine klare Aussage!

Fällt die GEZ?

Da weht wieder Wind in der Diskussion um die Gebührenpflicht für Computer. Die Sendeanstalten sollen nach den Worten von Niedersachsens Ministerpräsident Wulff ein Gebührenmodell an Haushalte und Betriebsstätten entwickeln, welches nicht an das Vorhandensein von Geräten abhängig ist.

Vor allem gäbe es dann nicht mehr die Praxis der Gebührenfahnder, die an Haustüren klingeln und prüfen müssen, ob Rundfunkgeräte vorhanden sind.

Ich bin gespannt — aber auch skeptisch. Nicht, daß der Selbstbedienungsladen noch hungriger wird. Vielleicht sollten die Ministerpräsidenten erst einmal festlegen, was die »Informationelle Grundversorgung« ist — und was nicht! (vgl. Stern)

Update: Schade, doch kein Änderungswille da, damit steht die Computermaut.

Die Messe der Paranoiden

In Essen fand letzte Woche eine Messe über Sicherheit statt. Als ich die Werbung einer bekannten Schlüsselfirma sah, dachte ich erst, es würde um moderne Schließsysteme gehen. Aber weit gefehlt: im Mittelpunkt standen wieder die bösen Terroristen — aber im Spiegel gibt es eine gute Zusammenfassung: Technik gegen die Todesangst.

Unter andem wurde »Ofros«, ein kleiner Sicherheitsroboter vorgestellt, der schon zur Fußball-WM in Berlin zum Einsatz kam. Die 1,4 Meter hohen Teile »fahndeten mit Videokameras, Radargeräten, Wärmebildkameras, Temperatur- und Biosensoren sowie Geigerzählern nach Verdächtigem«! Manchmal bin ich erstaunt, welche Gefahren durch Fußball ausgehen, wenn sogar schon die radioaktive Strahlung gemessen wird!

Und während Schily auch dieses Event nicht auslassen konnte, um die Technik zu loben und den Datenschutz zu dämpfen, ist das Thema Schadensminimierung durchaus interessant. Wie zum Beispiel Glas, was nicht so schnell splittert (was sicher auch im Straßenverkehr sehr nützlich ist). Schade, daß die Tickets für die Messe so teuer waren ...

76 GB Traffic mit nur einer Mail

Auch wenn ich schon lange wieder in Deutschland bin, erreichen mich immer noch E-Mails von der Universität in Wolverhampton. Das ist an sich nicht weiter tragisch, aber es sorgt doch hin und wieder für Kopfschütteln: eine E-Mail ging an alle Studenten aller Fachbereiche der Universität (laut Wikipedia ca. 23.000 Studenten) und enthielt einen Anhang mit 3.3 MB (Der Anhang ist eine .mso-Datei). Also kurz gesagt: diese E-Mail schlägt mit ca. 76 GB zu Buche (je nach Nutzer entweder auf Festplatte, als Weiterleitung oder sogar beides). Aber wenigstens ging es diesmal über einen richtigen Verteiler — und nicht an jeden einzeln!