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Neuseeland: DX Mail und der blaue Briefkasten

Als wir die ersten Ansichtskarten in einem Touri-Shop im Zentrum von Auckland kauften, wurden wir gleich gefragt, ob wir auch Briefmarken fürs Ausland kaufen wollen. „Natürlich”, sagten wir spontan zu – und freuten uns über diesen tollen Service. An vielen Orten dieser Welt hören wir Sätze „Nein, leider nicht. Da müssen sie schon zur Post – und die öffnet erst Montag wieder.”

Und die Briefmarken sahen auch toll aus. Mit Kiwis, Maoris oder anderen landestypsischen Dingen (siehe Hochglanz-PDF). Selbstklebend. Immer im 5er-Pack. Allerdings stand kein Postwert drauf.

Diese Freude legte sich, als wir beim Schreiben der Karten die Rückseite dieser Aufkleber gelesen haben. In Neuseeland gibt es mindestens zwei verschiedene Briefdienstleister: New Zealand Post und DX Mail. Und diese Unternehmen haben unterschiedliche Briefkästen. Die von New Zealand Post sind rot, wir haben Briefmarken für DX Mail – und konnten demnach unsere Karten in jeden blauen Briefkasten werfen.

Nachdem die ersten Karten fertig geschrieben waren, fanden wir in den Dörfern nördlich von Auckland nirgends einen solchen blauen Briefkasten. Aber keine Panik, noch hatten wir ja noch einige Tage Zeit. Und DX Mail hat auch eine Suchfunktion für Briefkästen. Wir waren inzwischen in Dargaville – und es gab für den Ort exakt eine Adresse, die ganz passend irgendwo zwischen Motel und Stadtzentrum lag.

Wir fuhren also dahin, aber weit und breit kein Briefkasten in Sicht. Auch keine Postfiliale. Oder wenigstens ein Kiosk. Nein, da war ein Autohaus. War das ein Fehler?

Ich ging also hinein – und fragte einen Autoverkäufer, ob es hier einen DX-Briefkasten gäbe. Er war über die Anfrage überrascht, vermutlich nicht so alltäglich. Aber nachdem er verstanden hat, dass ich Karten verschicken wollte, wurde ich einmal quer durch das gesamte Gebäude geführt. Zunächst der Verkaufsraum, dann die Werkstatt, noch ein Gang – und dann stand ich mitten in einem Büro. Aktenschränke hier. Verkaufsprospekte da. Und so in der Ecke gab es zwei, drei Kisten mit dem Logo von DX-Mail.

Ich konnte die Postkarten mit in die eine Kiste werfen. Und vier Tage später (inklusive Wochenende) würden sie abgeholt werden. Etwas suspekt war es mir schon, aber ich ging das Risiko ein – und habe die Karten eingeworfen. Und tatsächlich kamen die Karten tatsächlich an. Unbekannt ist, ob sie den Luft- oder Wasserweg gegangen sind.

Etliche Tage später entdeckten wir in Feilding (Nähe Palmerston North) einen echten Briefkasten von DX-Mail in freier Natur. Einfach so.

Ich möchte ehrlich gesagt aber nicht wissen, wieviele Touris die Rückseite der Briefmarken nicht lesen – und ihre Karten dann in den falschen Briefkasten werfen. Kommen sie dann an? Keine Ahnung. Das Dumme ist allerdings, das selbst das Verkaufspersonal in den Touri-Shops keine Ahnung hat, ja noch nicht einmal selbst die Rückseite gelesen haben. Als wir kurz vor unserer Rückfahrt in Akaroa noch einmal Briefmarken kaufen wollten, wurden diese auch damit angepriesen, dass man sie ja in jeden Briefkasten hauen könnte. Als wir dem Verkaufspersonal die Rückseite vorgelesen hatten, waren sie sichtlich überrascht. Und wussten auch nicht mehr weiter. Dann blieb also wieder nur die Postfiliale übrig. Und die öffnet erst Montag.

Merke: Wann immer sie dir in Touri-Shops Briefmarken anbieten: Prüfe!

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