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NZ: Kawakawa - und die Hundertwasser-Toilette

Kawakawa ist einer der Orte, den vermutlich niemand bewusst ansteuern würde. Der State Highway 1 führt direkt durch die Hauptstraße des Ortes. In der Mitte der Straße liegen noch Gleise einer alten Eisenbahnstraße, die mal für den Kohleabbau wichtig war. Heute fahren da viele LKWs mit ausladender Schnauze Baumstämme durch die Gegend.

Und wenn man in der Mittagssonne mitten auf der Straße steht, erweckt es eher den Eindruck als wäre man im Wilden Westen und es fehlen nur noch Cowboys und Colts. Mit seinen 1218-Einwohnern ist der Ort ähnlich spannend wie viele dieser abgelegenen Orte in Neuseeland.

Und doch kommt man als Tourist nicht darum, hier zu halten. Denn hier in der Nähe wohnte Hundertwasser die letzten 27 Jahre seines Lebens und das letzte Bauwerk, was zu seinem Lebzeiten 1999 eröffnete, steht im Zentrum dieses Ortes: es ist eine Bedürfnisanstalt. Ja, eine Toilette. Es soll, Gerüchten zu folge, die am häufigsten fotografierte Toilette der Welt sein. Keine Ahnung, aber wenn man bedenkt, wie häufig man sonst Toiletten fotografiert, dürfte das wohl hinkommen.

Sie ist zugleich der einzige Hundertwasserbau auf der Südhalbkugel. Es mag etwas skurril sein, wenn an seinem Geburtsort prunkige und bedeudente Bauwerke stehen, aber in seiner Wahlheimat lediglich eine Toilette entstanden ist. Und somit ist der Ort nahezu Pflichtprogramm, wenn man nördlich von Auckland unterwegs ist. Und so waren auch wir hier – und hinterließen, sorry für die Details, unser Geschäft.

Das Bauwerk selbst entspricht voll dem üblichen Stil. Keine Säule, die mit einer anderen identisch sein. Keine klaren Kanten. Welliger Boden. Die Rückseite hat keine Fenster, sondern es wurden grüne Flaschen eingemauert.

Natürlich gibt es Baummieter. Das einzige, was einer normalen Toilette entspricht, sind die Kloschüsseln, Pissoirs und Waschbecken.

Das Gebäude passt sich in die übliche flache Bebauung an und ist auch nicht besonders üppig dimensioniert.

Hinter dem Gebäude entsteht gerade ein kleiner Park.

Bei einigen weiteren Gebäuden (insbesondere Touri-Shops) gibt es zumindest Hundertwasser-Details an der Fassade oder im Fußboden.

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