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Telefonterror gegen Erwerbslose

Das Arbeitsamt läßt ein CallCenter bei Arbeitslosen anrufen, um einen »Datenabgleich« durchzuführen. Dabei soll überprüft werden, ob die Person wirklich arbeitslos ist — bzw. relevant ist für die Arbeitslosenstatistik. Ahja, wir haben ja Wahlkampfzeit ...

Aus Sicht des Datenschutzes ist so eine Aktion sehr fragwürdig: es gehen sehr viele sensible Daten an Vivento Customer Service (Telekom-Tochter) über. Offiziell sei es nur eine Identifikationsnummer Kundennummer — aber damit ein Anruf zu Stande kommt, müßte mindestens die Telefonnummer ins Spiel kommen. Und anhand der Telefonnummer ist eine Inverssuche möglich. Aber es wird auch die gute Sitte beim Telefonieren außer Acht gelassen: ein »Ja« oder »Hallo« am Telefon gilt allgemein als unhöflich. Zu einer freundlichen Begrüßung gehört mindestens ein Namensbestandteil dazu. Damit weiß der Anrufende automatisch, daß er sich nicht verwählt hat (und ehe Handynutzer nun auf ihr Telefonbuch verweisen, aus dem sie direkt anrufen: die Besitzer hinter den Nummern können sich auch ändern). Wie soll aber hier diese Überprüfung stattfinden? »Guten Tag, sind sie der Arbeitslose, der bei der Bundesirgendwas für Arbeit die Kundennummer xyz hat?«

Aber solche Telefonanrufe lassen wieder jede Menge Spielraum für Betrüger. Der Datenschutzbeauftragte Peter Schaar bemängelt in dem Zusammenhang, daß der Angerufene vorher schriftlich zu informieren ist (an der Stelle meine Anerkennung an Peter Schaar für seinen Einsatz für den Datenschutz) (vgl. Schockwellenreiter)

Bisherige Kommentare (3)

Kommentar von Matthias

Aber es wird auch die gute Sitte beim Telefonieren außer Acht gelassen: ein »Ja« oder »Hallo« am Telefon gilt allgemein als unhöflich. Zu einer freundlichen Begrüßung gehört mindestens ein Namensbestandteil dazu.

Das gilt doch schon seit langem nicht mehr. Wenn mich jemand anruft möchte er normalerweise (Privatanschluss vorausgesetzt) etwas von mir. Wenn er sich mir nicht zu erkennen gibt (bekannte Telefonnummer) dann gehe ich grundsätzlich nur mit »Ja bitte?« ran. Schliesslich weiss der Anrufer normalerweise, wen ER anruft, aber ich nicht, wer MICH anruft. Und in Zeiten von Telefonspam, illegaler Telefon-Werbung finde ich es absolut nicht unhöflich, ohne Namen ans Telefon zu gehen. Ich werde es auf alle Fälle so beibehalten.
Ausserdem sollte man davon ausgehen, dass in einem seriösen Unternehmen nicht nur die Telefonnummer sondern auch der Name zu dem »Kunden« gespeichert ist.

Kommentar von sualk

Bei anonymen Anrufen sage ich nur »Ja bitte«
Wer so unverschämt ist und seine Rufnummer unterdrückt, die Leute überrumpelt.....
mit all dem Scheiss, hat der Gegenüber den
»schwarzen Peter« in der Hand und muss sich vorstellen.
Aber ist mir diese Woche auch passiert,
anonyme Callcenteranrufe (ALG1Empfänger).
Wo auch noch direkt aufgelegt wird.(Warteschleife um zu schauen ob der Herr zu Hause ist und zwei Std. später gehts wieder los um herumzuerpressen!)
Und die Statistiken zu schönen,verfälschen........
Es gibt nicht 5 sondern 10 Millionen wahre
Arbeitslose. Und es wird teuer gekauft oder nichts oder aus China (KIK).
Geiz ist nicht geil.
mfg
sualk

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