Unisex-Toiletten
Was war das für eine Aufregung, als die Piraten in Friedrichshain-Kreuzberg einen Antrag zu Unisex-Toiletten gestellt haben – und dieser auch von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen wurde. Es sollten welche geschaffen werden, im Zweifel durch Umwidmung (sprich: Austausch von Schildern). Das ganze butterweich als Prüfantrag formuliert.
Die medialen Wellen schlugen hoch – über die Grenzen Berlins hinaus. Es berichteten Satire-Magazine, die Westfälische, der Focus. Sebastian Nordhoff fasste die Debatte sehr gut zusammen
In der Februar-BVV hatten die Piraten neben dem Unisex-Antrag noch andere Eisen im Feuer [..]. Die Presse hat es trotzdem nicht interessiert. Wir würden uns wünschen, dass die Presse ähnlich großzügig über unsere Arbeit zur Bürgerbeteiligung berichten würde, aber das kann ja vielleicht noch kommen.
In einem weiteren Artikel des Satire-Magazines wurde auch der der Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick zitiert. Dem Zitat zu urteilen hat er den Antrag nicht verstanden und fürchtet Kosen durch Umbau.
Ich persönlich habe die Aufregung damals nicht verstanden. Es gibt in Teilen unseres Lebens seit jeher nur Unisex-Toiletten. Zum Beispiel im Flugzeug oder in der Bahn. Die Behindertentoilette. Oder bei kleineren gastronomischen Einrichtungen.
Die Umetikettierung kostet praktisch nichts. Niemand wird wegen Unisex-Toiletten einen Gebäudestrang umbauen. Wenn aber ein Neubau oder ein barrierefreier Ausbau stattfindet, so kann dies problemlos mit einfließen.
Das war alles 2013.
Im Jahr 2015/2016 hat sich die Welt weiter gedreht. Da eröffnet medienwirksam selbst die SPD-Arbeitssenatorin die ersten Unisex-Toiletten in einer Landesbehörde
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