Ein Volkssport seit Beginn von Corona ist das Entrümpeln der eigenen Wohnung. Und dann stellt man erst einmal Kisten vor Hauseingängen auf, in der Hoffnung, dass andere Leute noch gefallen dran finden und es einfach mitnehmen. Und so entdeckte ich letztens in Hamburg ein interessantes Bildband: Elbelandschaften – Von Meißen bis Bad Schandau. Also von da, wo ich herkomme.

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Im inneren sind 12 Bilder, überwiegend von Landschaften entlang der Elbe. Die Bilder wirken ein wenig blass, ansonsten alles harmlos und nicht überraschend. Auf der Deckseite steht noch “Deutsche Demokratische Republik”, damit scheint es schon antiken Wert zu haben. Damals kostete es 12 Ost-Mark. Leider steht im Impressum kein Alter. Den Flusslandschaften kann man nur schwerlich ein Alter erkennen, am Aussagekräftigsten ist ein Bild vom Dresdner Zentrum. Ich tippe aber auf 1982/1983 (auch durch eine Erklärung zum Umbau des Schlosses Eckberg zum Jugendhotel)

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Auf der Rückseite sind Erklärungen zu Bildern. Etwas Selbstbeweihräucherung gehört dazu – und war in der DDR auch nicht unüblicher als heute. Als ich den Text zum Dresdner Zentrum las, blieb mir aber doch die Spucke im Hals stecken:

Blick vom Rathausturm über den Pirnaischen Platz bis zum Elbstrom. 1945 lag hier nach dem anglo-amerikanischen Terrorangriff kein Stein mehr auf dem anderen. Neue Wohnbauten künden heute vom sozialistischen Dresden.

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Ähm. Anglo-Amerikanischer Terrorangriff? So ein Bullshit ging dann damals durch die Zensur durch? Bei einem Krieg, den die Engländer nicht begonnen haben, von Terrorangriff zu sprechen, verkennt völlig die traurige Geschichte. Mal losgelöst der Tatsache, dass die Amerikaner bei der Zerstörung des Dresdner Zentrums gar keine Aktie hatten. Und so etwas schreibt man in einen Bildband zwischen die ansonsten harmlosen Bildbeschreibungen. Und dann wundert man sich oftmals über den Bildungsstand mancher Menschen und die Sympathien für braune Parteien, die das noch als Fliegenschiss bezeichneten.