VNV Nation - Live auf der Festung Königstein
Am 16.08. war ich wieder auf die Festung Königstein mit VNV Nation. Während im letzten Jahr Apoptygma Bezerk ein saugeniales Konzert hingelegt haben, war ich dieses Mal nicht so begeistert!
Eine Festung als Veranstaltungort ist etwas Besonderes! Irgendwo abgelegen, von oben schöne Aussicht, eingerahmt von fetten Mauern, oben Frischluft. Aber die Durchführung eines Konzertes ist auf so einer Festung auch aufwendiger als irgendeiner Halle, in der fast täglich Bands ein- und ausgehen. Ich hatte gehofft, dass die organisatorischen Probleme des letzten Jahres einigermaßen gelöst waren. Es ist irre, eine vierstellige Anzahl von Menschen binnen kurzer Zeit über einen Fahrstuhl zu befördern. Stau beim Einlass. Stau am Ende! Und eine der beiden Toiletten ist bei Konzertende nicht mehr erreichbar, weil die sich hinter dem Fahrstuhl befindet! Ist man unten angekommen, wartet ein sehr gefährlicher Fußweg. Gefälle, Sandsteine und absolute Dunkelheit. Dafür ist dann unten, wo selbst der Mond für ausreichend Beleuchtung sorgte, alles beleuchtet!
Die Akustik ließ leider etwas zu wünschen übrig. Ich habe nichts gegen laut. Dafür bin ich selten genug auf Konzerten. Aber wenn laut, dann muss die Technik das auch hergeben. Und das tat es nicht. Es war übersteuert. Und dann leidet die Musikqualität. Und auf jeden Fall auch mein Ohr!
Die Vorband hieß Head Less. Sie schien im Fanpublikam ihre Fangruppe zu haben. Aber so richtig überzeugte sie mich nicht. Der Sänger war sehr charismatisch. Er wedelte mit dem Mikrofonständer, so dass man durchaus Angst um die Bühneneinrichtung haben musste.
Dann die obligatorische, sich ewig ziehende Umbaupause!
Ronan Harris war gesundheitlich angeschlagen. Das ist schade. Gute Besserung!
Es mögen die Geschmäcker auseinandergehen, aber ich finde permanente Publikumerheitung nervend. Zumindest gehe ich wegen der Musik und nicht wegen der ständigen „Louder”-Schreie hin. Es gab Stücke, da verpasste Ronan dadurch den Einsatz, dann hinkte er eine ganze Strophe lang jeweils eine Zeile hinterher und wurde plötzlich vom Übergang überrascht. Ich finde es schöner, wenn live die Lider anders arrangiert werden. Bei Illusion wurde eine Refrainwiederholung beispielsweise eingebaut.
Bei „Perpetual” dehnten sie das Ende immer weiter aus. Da wiederum witzig ein Teil auch auf Deutsch übersetzt.
„Solitary” ist und bleibt eins der stärksten Lieder. Auch eins der schönsten des Abends. Hier war die Besonderheit, dass sie eine weitere Strophe angehangen haben (ich glaube, die gab es mal in irgendeinem Remix). Und eine kleine Umdeutung des Textes, den er viel stärker auf sich nun betonte.
„Legion” startete sehr ruhig und entspannt („Too close mix”). Der Übergang klang holprig. Unausgefeilt. Und das eigentliche Lied … mmh. Mir fehlte die Basslinie? Ich hörte nur Schlagzeug und Melodie, aber der Mittelbau fehlte. Und der machte das Lied es aus.
„Control”. Nicht meine Welt. Sorry. War so ein Füllstück vom Album, was unter einem anderen Interpreten wohl eine andere Zielgruppe erreicht hätte. Klingt nicht nach VNV. Ich empfand es als Krach. Und dieses ständig sich wiederholende, arg geschriene und arg übersteuerte „I Want Control” ging mir auf den Zeiger.
Wenn ich mal nen Wunsch für eine Open-Air-Set-Liste äußern darf: Titel wie Endless Skies, Forsaken, Left Behind oder Holding On. Alles extrem ruhige Titel, die einen wunderschönen Ausklang geben.
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