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Live-Auftritte

A Summer's Tale

Direkt im Anschluss an meine Radtour ging es zum Festival A Summer’s Tale. Ein Festival, das in diesem Jahr zum ersten Mal stattfand. Für mich war es gleichzeitig auch das erste große Festival, was ich besuchte. Ich habe somit keinen Vergleich mit anderen Festivals. Dennoch gebe ich hier gerne meine Eindrücke wieder.

The Majority Says in Berlin

In der Berliner Volksbühne gibt es den Roten Salon und den Grünen Salon. Warum im grünen Salon das Licht aber rot leuchtet? Ich weiß es nicht!

Am 10.11. traten The Majority Says auf. Schönes Konzert. Erste Reihe. Keine zwei Meter von der Sängerin entfernt. Leider gibt es von Berlin bisher keine Mitschnitte, wohl aber von Wiesbaden am Tag zuvor. Der mit Abstand stärkste Titel des Abends war für mich „You Steal I Steal” (mit einem überraschenden Outro):

Kraftwerk in Berlin

Kraftwerk wird im Januar nach Berlin kommen und 8 3D-Konzerte in der Neuen Nationalgalerie geben. Die Preise sind mit 71,50 Euro: durchaus fürstlich.

Das Besondere ist aber, dass gerade die Band, die Anfang der 80er über Datenschutz und die Daten beim BKA sangen, nun ausschließlich personifizierte Tickets verkaufen – einerseits zur Verhinderung des Schwarzmarktes, andererseits damit jeder nur an maximal einem Konzert teilnehmen kann.

Interpol und Deutsche Bank
FBI und Scotland Yard
Kraftwerk und das BKA
Haben unsere Daten da

VNV Nation - Live auf der Festung Königstein

Am 16.08. war ich wieder auf die Festung Königstein mit VNV Nation. Während im letzten Jahr Apoptygma Bezerk ein saugeniales Konzert hingelegt haben, war ich dieses Mal nicht so begeistert!

Eine Festung als Veranstaltungort ist etwas Besonderes! Irgendwo abgelegen, von oben schöne Aussicht, eingerahmt von fetten Mauern, oben Frischluft. Aber die Durchführung eines Konzertes ist auf so einer Festung auch aufwendiger als irgendeiner Halle, in der fast täglich Bands ein- und ausgehen. Ich hatte gehofft, dass die organisatorischen Probleme des letzten Jahres einigermaßen gelöst waren. Es ist irre, eine vierstellige Anzahl von Menschen binnen kurzer Zeit über einen Fahrstuhl zu befördern. Stau beim Einlass. Stau am Ende! Und eine der beiden Toiletten ist bei Konzertende nicht mehr erreichbar, weil die sich hinter dem Fahrstuhl befindet! Ist man unten angekommen, wartet ein sehr gefährlicher Fußweg. Gefälle, Sandsteine und absolute Dunkelheit. Dafür ist dann unten, wo selbst der Mond für ausreichend Beleuchtung sorgte, alles beleuchtet!

Die Akustik ließ leider etwas zu wünschen übrig. Ich habe nichts gegen laut. Dafür bin ich selten genug auf Konzerten. Aber wenn laut, dann muss die Technik das auch hergeben. Und das tat es nicht. Es war übersteuert. Und dann leidet die Musikqualität. Und auf jeden Fall auch mein Ohr!

Die Vorband hieß Head Less. Sie schien im Fanpublikam ihre Fangruppe zu haben. Aber so richtig überzeugte sie mich nicht. Der Sänger war sehr charismatisch. Er wedelte mit dem Mikrofonständer, so dass man durchaus Angst um die Bühneneinrichtung haben musste.

Dann die obligatorische, sich ewig ziehende Umbaupause!

Ronan Harris war gesundheitlich angeschlagen. Das ist schade. Gute Besserung!

Es mögen die Geschmäcker auseinandergehen, aber ich finde permanente Publikumerheitung nervend. Zumindest gehe ich wegen der Musik und nicht wegen der ständigen „Louder”-Schreie hin. Es gab Stücke, da verpasste Ronan dadurch den Einsatz, dann hinkte er eine ganze Strophe lang jeweils eine Zeile hinterher und wurde plötzlich vom Übergang überrascht. Ich finde es schöner, wenn live die Lider anders arrangiert werden. Bei Illusion wurde eine Refrainwiederholung beispielsweise eingebaut.

Bei „Perpetual” dehnten sie das Ende immer weiter aus. Da wiederum witzig ein Teil auch auf Deutsch übersetzt.

„Solitary” ist und bleibt eins der stärksten Lieder. Auch eins der schönsten des Abends. Hier war die Besonderheit, dass sie eine weitere Strophe angehangen haben (ich glaube, die gab es mal in irgendeinem Remix). Und eine kleine Umdeutung des Textes, den er viel stärker auf sich nun betonte.

„Legion” startete sehr ruhig und entspannt („Too close mix”). Der Übergang klang holprig. Unausgefeilt. Und das eigentliche Lied … mmh. Mir fehlte die Basslinie? Ich hörte nur Schlagzeug und Melodie, aber der Mittelbau fehlte. Und der machte das Lied es aus.

„Control”. Nicht meine Welt. Sorry. War so ein Füllstück vom Album, was unter einem anderen Interpreten wohl eine andere Zielgruppe erreicht hätte. Klingt nicht nach VNV. Ich empfand es als Krach. Und dieses ständig sich wiederholende, arg geschriene und arg übersteuerte „I Want Control” ging mir auf den Zeiger.

Wenn ich mal nen Wunsch für eine Open-Air-Set-Liste äußern darf: Titel wie Endless Skies, Forsaken, Left Behind oder Holding On. Alles extrem ruhige Titel, die einen wunderschönen Ausklang geben.

Arcade Fire - in Dresden und Berlin

Zunächst die gute Nachricht: Arcade Fire treten wieder in Deutschland auf. Etwas ungewöhnlich ist dieses Mal, dass neben Berlin einzig ein Konzert in der Dresdner Jungen Garde geplant ist (Tickets).

Die schlechte: die Ticketpreise sind enorm gestiegen.

Jahr Album Ticketpreis
2007 Neon Bible 25,60 Euro
2010 Suburbs 32,90 Euro
2014 Reflektor 46,44 Euro

Löblich ist, dass diese Tickets nicht bei der Spammer-Organisation Eventim zu erwerben sind. Damit wird das Versprechen von Eventim nicht eingehalten, wenn man über neue Termine informieren möchte.

The Airborne Toxic Event Event

Gestern besuchte ich das Konzert von The Airborne Toxic Event im Hamburger Übel & Gefährlich. Zeit für eine kleine Konzertkritik. Und die fällt dieses Mal in der Tat kurz aus. Denn das Konzert war es auch. Nach noch nicht einmal einer Stunde verließen die Musiker das erste Mal die Bühne und spielten als obligatorische Zugabe noch zwei Titel (vgl. Setlist). Das ist ehrlich gesagt sehr kurz – und dürfte mein persönliches kürzestes Konzert bisher gewesen sein (also für das ich regulär Eintritt zahlte).

Neben der Kürze gab es auch bei der Akustik Abstriche. Es war einfach schlecht abgemischt. Die Gitarren drückten zu oft den Rest weg. Es übersteuerte öfters. Viele Titel klangen dadurch auch rauher, als sie vermutlich klingen sollten.

So ging leider auch das markanteste und bekannteste Lied der Band unter: Sometime Around Midnight. Verglichen mit dem grandiosen Klang der Studioversion konnte es live nicht mithalten. Mal abgesehen, dass das schnellere Tempo dem Lied nicht gut tat, ging auch der sukzessive Aufbau des Liedes flöten.

Ansonsten viele schöne Titel, viele kannte ich vorher auch nicht (hatte mich nicht übermäßig auf das Konzert vorbereitet). Die Stimmung war ansonsten gut. So gut, dass einige besonders Aktive auch dem Sänger auffielen oder er einige Späße sich erlaubte. Die Vorband The Drowning Men passte sehr gut zur Hauptband – und ist empfehlenswert.

Apoptygma Berzerk - Live auf der Festung Königstein

Bei besten Wetter eins der Konzerthighlights des Sommers erlebt: Apoptygma Berzerk am 27.07. auf der Festung Königstein.

Als ich von der Ankündigung des Konzertes gelesen habe, war ich etwas skeptisch, ob ich hingehe. Einerseits kommen die neueren Titel nicht mehr an die alten Qualitäten heran, andererseits kann es auch spannend werden, da Apop live ihre Titel gerne mit Gitarren verstärkten, wo in den Studiofassungen vergeblich nach nicht elektronisch erzeugten Klängen gesucht werden kann. Andererseits ist diese Festung auch ein eher außergewöhnlicher Veranstaltungsort.

Die Vorfreude ist letztendlich die beste Freude. Und die gibt es bei der Erklimmung der Burg. Bevor es losging, gab es zunächst erst einmal traumhaften Ausblick, ehe es in den Burghof herunterging. Für abendliche Konzerte ideal, da auch bei abendlicher Kälte kaum Wind durchpfeiffen kann.

Die erste Vorband hieß Eklipse und ist ein Quartett aus Streichern. Sie strichen und zupften die Saiten. Auch wenn ihre Musik gut klang: es fehlte irgendetwas: der Gesang. Die meisten (alle?) ihrer Titel waren Coverversionen – und daher fand es großen Anklang im Publikum, einen Titel der Hauptband bereits zu spielen: Until the End of the World.

Die in der Regel viel zu lange Umbaupause wurde hier durch einen Schallplattenunterhalten gefüllt. Eine gute Idee, auch wenn minimales Techno weniger für meine Ohren geeignet ist.

Mit einem finnischen Volkslied eröffnete Apoptygma Berzerk das Programm. Wurzeln zeigen! Dieses Lied ging dann über zu „Non Stop Violence”, welches zusammen mit „Eclipse” die Massen zum Toben brachte. Die Stimmung war gut. Die Leute gröhlten mit.

Ein Höhepunkt der ruhigen Art war das Solo von Jonas. Im nahtlosen Übergang des Depeche-Mode-Covers „Sometimes” zu „Moment of Tranquility” ist gelungen. Ein Titel, der live wohl noch nie in Deutschland lief.

Von den ganz alten Sachen lief „Deep Red” und „Bitch”. In den Ansagen wurden die Titel jweils „Oldschool” bezeichnet.

Im Rahmen der fest eingeplanten Zugaben gab es eine weitere Coverversion mit „Major Tom”. Hier war das skurrile, dass die Band ihn auf englisch singt, der Refrain im Publikum auf Deutsch übertönt wurde. Leider, live passte er gut hin, soll dieses Lied die nächste Single werden.

Nach der Show gab es leichten Engpass, da die Leute über den Fahrstuhl nach draußen gebracht werden sollten. Ob man nun an der Schlange zum Ausgang steht – oder bei der Signierstunde, das machte keinen Unterschied. Dabei erzählte er u.a., dass in unmittelbarer Nähe zum Heimatort auch ein „Festung Königstein” gibt, in Norwegischen „Kongsten Fort”.

Live bei den Jezables im Postbahnhof (Berlin)

Am vergangenen Samstag traten im Berliner Postbahnhof die Jezables auf. Die werden auch hierzulande immer bekannter – und somit war es auch nicht verwunderlich, daß das Konzert ausverkauft war.

Aufmerksam geworden bin ich auf diese Band gar nicht über die normalen Vertriebskanäle, sondern über Danny MacAskill. Dieser Typ ist ein Guru auf dem Fahrrad und macht mit den zwei Reifen Dinge, die man besser nicht zu Hause nachahmen sollte. Perfekt geschnitten und in eine Story gepreßt, sind sie rein visuell schon eine Sensation. Und wäre dabei nicht auch noch die perfekte Musikauswahl. Über seine Videos bin ich schon auf die Band of Horses aufmerksam geworden. Im Video „Way Back Home” reiste er durch Schottland, dabei lief „A Little Piece”.

Also spontan Karten besorgt – und ab ging es in den Postbahnhof am Ostbahnhof. Nun ja. Inhaltlich tue ich mich immer schwer, Konzerte zu beschreiben.

Nicht besonders vorteilhaft finde ich es für eine Band, gleich mit den erfolgreichesten, bekanntesten Titel – in dem Fall „Endless Summer” – zu starten. Das ist wie bei einem Feuerwerk, wo der große Boom am Anfang kommt und man danach den Eindruck hat, wieder gehen zu können.

Ebenso nicht besonders vorteilhaft war die Arbeit des Tontechnikers. Der Klang, der aus den Box kam, war nicht ausbalanciert. Die Basstrommel und einige Tomtoms waren zu laut und drückten schon teilweise den recht empfindlichen, hohen Gesang von Hayley Mary in den Hintergrund. Dafür kann die Band nichts!

Und für eine Band, die ihre besten Zeiten noch vor sich haben wird, ist es ebenso nicht besonders vorteilhaft, ein Konzert bereits nach einer Stunde zu beenden. Nach gut 45 Minuten verließen sie das erste Mal die Bühne und benötigten viel Jubel vom Publikum, um überhaupt noch einmal herauszukommen. Ich hatte fast den Eindruck, die Sängerin hatte keinen Bock mehr.

Als dann die Lichter angingen und die Massen durch den schmalen Durchlass Richtung Ausgang drückten, durfte ich noch Zeuge eines recht seltenen Ereignisses werden. Noch während Gäste im Publikum sind, kam ein Techniker mit einer Leiter aus dem Sicherheitsbereich heraus und demontierte den ersten Spot. Er wurde bereits nach einem gelösten Kabel von einer Sicherheitskraft heruntergeholt. Erst auf deutsch, danach auf englisch. Ich tippe sehr stark darauf, daß die Band ihre Techniker mitgebracht hat – und derjenige auf die deutschen bzw. europäischen Maßstäbe nicht eingestellt war.