AJAX - alles nur ein Workaround?
Die Bedeutung von AJAX im (Be-)Reich der Webentwicklung ist in den letzten Jahr spürbar gestiegen. Insbesondere löst AJAX das Problem, daß innerhalb einer HTML-Seite weitere Anfragen an den Server möglich sind, ohne die komplette Seite erneut laden zu müssen. AJAX baut auf dem DocumentObjectModel auf und benutzt JavaScript-Routinen zur dynamischen Darstellung und Manipulation des Inhalts sowie zum Nachladen von Seitenteilen den XMLHttpRequest.
Auch wenn die Vorteile von AJAX durch viele Beispielanwendungen wie Google Earth schnell sichtbar werden, gibt es auch viele Nachteile, vor allen durch die Tatsache, daß kein Weg an JavaScript vorbeiführt:
- AJAX-basierte Seiten erfüllen nicht die Anforderungen an die Barrierefreiheit (will man diese, ist eine alternative Seite erforderlich).
- AJAX-basierte Seiten sind nicht zum anonymen Betrachten (z.B. mit Tor) geeignet.
- Sicherheitsrisiken (vgl. Ajax wird zum Einfallstor für Hacker)
- Der Browser verwaltet nicht die Aufrufe und Ergebnisse der JavaScript-Routinen, wodurch bestimmte Grundfunktionalitäten wie Vor/Zurück, Lesezeichen oder Quelltextanzeige nicht mehr so funktionieren, wie man es bei normalen Seitenaufrufen erwartet.
Das Problem an der Popularität von AJAX ist jedoch, daß es im Moment keine wirkliche Alternative gibt — zumindest eine, die diese Probleme nicht hat. Aber einen Lichtblick gibt es schon am Ende des Horizonts: XForms in Kombination mit XHTML 2.0. Nur das wird noch ein paar Jahre dauern. Zwar wurde XForms schon vor vier Jahren zum w3c-Standard, die Einbettung in HTML 2.0 läßt noch auf sich warten. Und dann müssen es erst einmal auch alle Browser können... Ich warte!