Nordseeradtour Tag 15 und 16 - Oye-Plage
Ich verlasse den Campingplatz – und bewundere noch einmal die Skyline von Middelkerke:
Ich folge unauffällig der Straßenbahn. Nächster Ort: Westend. Sieht an der Küste genauso aus wie Middelkerke. Das Video zeugt den Übergang zwischen den beiden Städten:
Weiter nach Nieuwpoort. Nicht ganz so schlimm wie Middelkerke. Die nächsten Orte Oostduinkerke, Koksijde und Da Panne sind schöner, aber auch diese haben jeweils Wände am Ufer stehen.
In Da Panne verlässt die Straßenbahn die Küste und führt zum Bahnhof. Dort am Plopsaland vorbei, einem größeren Vergnügungspark. Das erklärt dann auch, warum einige Haltestellen unterwegs völlig überlaufen waren.
Der Weg nach Frankreich ist weniger fahrradfahrerfreundlich. Eine größere Straße, teils ohne Radwege. Aber auch mit übersichtlichen Verkehr. Ich mache noch mal Rast. Aus den Lautsprechern ertönt „To France” von Mike Oldfield.
Nach den ersten Orten an der Landstraße fahre ich wieder vor zur Küste:
Ich bog irgendwo falsch ab. Plötzlich landete ich auf einer größeren Straße. Um einen Kreisverkehr herum gab es vorbildliche Radwege, die danach wieder verschwanden. Ich passiere eine Brücke. Vorsichtshalber auf dem kaum vorhandenen Fußweg. Ich muss auf der Fahrbahn fahren. Mit Autos, die 70 fahren dürfen, im Nacken. Glücklicherweise kommt gerade keins. Ich frage mich, ob hier überhaupt Radfahrer fahren dürfen. Es folgt ein Radwegschild. Das führt mich hinab zu einer Nebenstraße im Industriegebiet. Ich folge ihr.
Irgendwann bin ich in einem Wohngebiet. Die Zebrastreifen sehen lustig aus:
Raus aus dem Wohngebiet fahre ich auf einem Fußweg entgegen der Fahrtrichtung. Eigentlich sollte ich das ja nicht. Doch für diesen Fußweg entgegen der Fahrtrichtung gibt es extra eine Fahrradfahrerampel. Nach der Ampel endet der Weg nach wenigen Metern im Nichts. Ich wechsle die Straßenseite. Ein 1A-ausgebauter Radweg.
Ab durchs nächste Dorf. Dann endet der Radweg bei einem Kreisverkehr. Viele LKWs. Sechs Ausfahrten. Kein sinnvoller Hinweis. Ich drehe eine Extrarunde im Kreisverkehr. Ich nehme einen Ausgang – und entweiche über einen Nebenweg, der in der Sackgasse endet. Ok, noch mal Kreisverkehr.
Ich nehme die vom Verkehrsrang kleinste Abfahrt. Das ist nicht schlecht, doch führt sie mich weiter weg von der Küste. Also biege ich noch mal ab – und fahre über einer sehr schmalen Strecke, die eher für die Landwirtschaft genutzt wird. Bis ich ohne irgendeinen Hinweis an einem Bahngleis stand. Am anderen Ende geht der Weg weiter. Ich sehe, wie der Schotter nur auf den Weg geschüttet wurde. Kein Hinweis auf eine Sackgasse. Und ich hatte keinen Bock, die Kilometer mit Gegenwind zurückzufahren…
Am anderen Ende erreiche ich Gravelines. Ich neige dazu, den Ort englisch auszusprechen. „Herzlich Willkommen bei Gravelines: Nächster Friedhof Westfriedhof.” Ich mache Halt auf den Marktplatz. Gravelines ist von Wasser umgeben. Ein sehr schöner Ort.
Bei Gravelines endet die industrielle Nutzung desr Küste. Ich fahre wieder zum Ufer.
Und mit Rückenwind Richtung Calais. Dann beginnt es zu tröpfeln. Ich suche den nächsten Campingplatz. Und finde einen kleinen. 9 Euro für die Nacht. Während der Anmeldung beginnt der erste Regenschauer. Beim Zeltaufbau werde ich erneut überrascht. Es regnet immer mal wieder. Und gewittert.
Abends dann Gewitter, Starkregen und Wind. Gegen 3 Uhr in der Nacht setzte Sturm ein. Das Zelt wackelt immer mal wieder. Und so zog es sich bis in den Nachmittag hinein. Also legte ich am 16. Tage eher unfreiwillig einen Tag Pause ein. Ich wäre gerne weiter in Richtung Calais gefahren, aber rein vom Wetter her hätte ich das nicht tun sollen. Die Gewitter- und Regenschauer flachten zwar noch in der Nacht ab. Die Sturmböen mit teils 100 Stundenkilometern (zudem Gegenwind) zogen sich bis weit in den Nachmittag. Dafür machte ich gar nichts.
Praktisch ist natürlich, dass die Zwangspause gerade auf einen sehr netten, sehr kleinen und zudem auch günstigen Campingplatz erwischte. Gegen 8:30 Uhr kommt da immer ein Bäcker vorbei. Kleine Crossants für 75ct. Und gut 60cm lange Bagettes für 90ct, von denen man gut zwei Tage essen kann.
Ich fuhr einmal in den Ortskern um mich mit Getränken auszustatten (auf dem Campingplatz gibt es nichts). Und ich schaute mir die Dünen genauer an. Zu Fuß kommt man ja doch näher ran als mit dem Fahrrad.
Stachelige Gewächse:
Und Muster im Sand
Die Küste ist extrem flach. Bei Ebbe kann man hier weit herauslaufen. Diese riesige Fläche mit überspülten Wasser ist vielleicht so 2 Zentimeter tief:
Und die Sonne, herrlich:
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