Nordseeradtour Tag 23 - Saint Marcel
Ich wachte auf. Die Ölraffinerie war schon wach. Das Hotel sieht eigentlich ganz nett aus:
Nur der Blick auf dem Fenster:
Ich packte früh alles zusammen, kaufte Getränke nach (an die 5 Liter) und mitten durchs Industriegebiet zur Fähre.
Ich fragte mich schon manchmal in einigen Fußgängerzonen, ob man diese für Radfahrer freigegeben hat. Ich habe folgende Erkenntnis gezogen: Wenn es den Franzosen wichtig ist, dann werden sie das schon deutlich machen. Und ich hatte Recht:
(Keine Ahnung, ob das Terrorismus-Panik ist oder ob da mal Tanklaster in Spitzenzeiten sich anstauen sollten. Das Schild gab es alle paar Meter jedes Mal in einer anderen Sprache)
Ich querte die Seine mit einer Fähre (die sogar für Autos kostenlos war):
Es folgt ein moderater Anstieg und ein relativ flache Strecken. Bis es hinab ins Tal der Risle geht. In Montfort machte ich Pause:
Zwei Orte weiter liegt Pont-Authou. Ab hier beginnt ein ca. 43 Kilometer langer Radweg, der auf einer alten Eisenbahntrasse errichtet wurde.
Am Anfang blickte ich zurück: man hätte ihn noch durch den Ort verlängern können:
Auch im Verlauf der Strecke ist die Historie noch erkennbar. Mal liegt noch Schotter am Wegrand herum. Und in den wenigen Orten am Bahndamm stehen auch noch die Bahnhofsgebäude.
Die ersten 25 Kilometer ging es permanent bergauf, aber eben sehr moderat. Ich konnte stets 20 Stundenkilometer halten. Der Radweg war durchgehend asphaltiert. Stellenweise drückten schon Wurzeln durch den Asphalt.
Am Anfang war die Strecke leer. Höchstens eine Hand voll weiterer Radler. Die letzten Kilometer bei Évreux waren deutlich voller. Kurz vor Évreux gab es einen Tunnel, so dass der Radweg abwich.
In Évreux holperte es einmal. Eine alte Eisenbahnbrücke, die man in deren Rohbau so erhalten hat. An sich nicht schlecht, aber plötzlich fährt man auf Nieten. Ohne Hinweisschilder.
Die letzten zwei Meter haben die Franzosen leider vergeigt. Da asphaltieren sie 43 Kilometer, aber es reichte nicht mehr für die fünf Meter bis zur Straße.
Allgemein ist dieser isolierte Abschnitt durchaus mal für eine Tagestour geeignet. Wer in der Nähe ist: Leiht euch Räder aus! Leider eben ist dieser Abschnitt in keinerlei Netz eingebunden! (Nette Webseite dazu: Bahntrassenradeln)
In Évreux machte ich Pause und suchte die nächsten Orte heraus. Drei meiner fünf Liter waren schon getrunken. Bis zur Seine gab es noch einige Täler, z.B. vom Fluss Eure.
Ich entdecke Hinweisschilder für einen Eure-Radweg. Ich überlegte, ob ich die Route spontan umplanen und einige Kilometer der Eure folgen sollte (die in diesem Bereich relativ parallel zu Seine verläuft). Aber als ich das Tal erreichte, waren sämtliche Hinweisschilder weg. Ich querte eine Eisenbahntrasse, die wohl schon lange in keinem Kursbuch mehr zu finden war. Vielleicht würde sie sich für diesen Radweg anbieten?
Bitte springt nicht in Eure Eure! Lieber in Seine Seine!
Dann wurde es sehr hügelig. Aus dem Eure-Tal musste ich wieder auf den Berg. Und auch danach gab es noch ein Flüsschen, scheinbar ohne richtigen Namen. Die letzten Kilometer vor Vernon waren anstrengend. Ich entdecke einen Zeltplatz am Wegrand kurz vor St. Marcel (das ist der Nachbarort von Vernon). Ich schaue, wo die nächsten sind. Ich entscheide mich, diesen Campingplatz zu nehmen.
Preislich ist bisher der Beste. Für unter 6 Euro. Mit Duschen. Und Toiletten für die Bring-Your-Own-Device-Fraktion und für die, wie mich. Leider offline. Bewirtung gab es hier auch nicht. Das Zelt steht gegen 19:00 Uhr. 19:30 schließen die meisten Einkaufszentren. Ich brauchte keine 5 Minuten, um ins Tal zu kommen. Ich betrat den Intermarché Hyper. Hier wiegt man sein Obst nicht mehr selber. Es gibt einen, der es wiegt und die Tüte verschließt.
Wie zu erwarten war, dauerte der Rückweg deutlich länger. Aber der Blick ins Tal ist doch schön:
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