Keine Parkplatzwüste in der Altstadt Köpenick
Das Amtswäldchen ist eine kleine noch verwilderte Fläche in der Altstadt Köpenick, über die seit zehn Jahren ein Bebauungsplanverfahren läuft. Es soll eine Kaufhalle und ein Parkplatz entstehen. Maximal zweigeschossig.
Die CDU in Treptow-Köpenick ging das Verfahren nicht schnell genug und hat das Verfahren auf die Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses im März gesetzt. Dabei übte sie einen ungewöhnlichen Druck aus und nötigte fast das Amt, eine Baugenehmigung nach §34 BauGB (Bauen wie in der Umgebung) zu erteilen. In dieser Form hinterließ die CDU einen faden Beigeschmack, bei dem ich mich frage, ob es der CDU vordergründig um den Plan geht. Nichts desto trotz schaffte die CDU Aufmerksamkeit für ein Verfahren, dass so in der Form weder zeitgemäß noch tragbar ist:
So sieht der Plan zum Stand 2011 aus:
Wir reden hier über eine Fläche in der Nähe der Mittelpunktbibliothek Köpenick zwischen der eigentlichen Altstadt und der Müggelspree in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Und dann soll dort nichts anders entstehen als eine Flächenversiegelung durch PKW-Stellplätze, eine Kaufhalle und etwas Gewerbe im Dachgeschoss? Bin ich im falschen Film? Oder hat jemand die Uhr drei Jahrzehnte zurückgedreht?
Es mögen 2006 noch andere Zeiten gewesen sein, als der Beschluss zur Einleitung des Verfahrens gefasst wurde und das Land ein Bieterverfahren über das Grundstück durchführte. Geschenkt! Aber im Jahr 2016 muss man sich ernsthaft fragen, ob wir tatsächlich noch riesige Flächen nur zur Abstellung von Blech versiegeln wollen, vor allem in Gebieten, die mit Straßenbahnen sehr gut erschlossen sind.
Dabei könnte das Areal sinnvoll die Altstadt mit ihrem eher kleinteiligem Gewerbe aufwerten. Es könnten auch in den oberen Etagen Wohnungen entstehen. Ich möchte mich auch nicht gegen die Lebensmittelversorgung und die Busparkplätze aussprechen. Und von mir aus auch Stellplätze im Untergeschoss.
Aber dieser Plan ist leider ein Relikt, dass an die Stadtplanung der 60er und 70er Jahre der autogerechten Stadt erinnert.
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