Skandinavien-Reise - Teil 12 (Horten)
Der 12. Tag meiner Reise. Ich erreiche (fast) Horten.
Ich wache auf – und schaue mir den Campingplatz an. Und manchmal frage ich mich, warum Leute überhaupt auf einen Campingplatz gehen – und sich nicht einfach ne Hütte mieten.
Es war gut, den letzten Tag auf diesen Zeltplatz zu beenden. Denn bis zu den nächsten beiden war es noch ein Stück. Nicht weit. Aber extrem anspruchsvoll. Wie auch dieses Verkehrszeichen zeigt:
Ich habe keine Ahnung, was Brekkabakken bedeuten soll. Auch ein Norwegisch-Übersetzung bringt keine Klarheit. Es muss aber eine Ski-Schanze geben, die so heißt. Und das trifft es wohl ganz gut.
Um die große Straße zu vermeiden, wird der Radweg über einen Berg geführt. Dies war der Anstieg. Hier gab es mal Asphalt. Der Rest des Berges war Stock und Stein. Und ich bin froh, ihn nicht umgekehrt gefahren zu sein (Du rollst Asphalt herunter – und plötzlich bis du im Schotterbett. Das überlebst du mit 40 oder 50 Stundenkilometern wohl nicht)
Ich erreiche Langesund. Hier suchte ich die Fähre, um nach Helgeroa überzusetzen. Da ich zeitig aufgestanden bin, habe ich rechtzeitig geschafft. Denn diese Fährt fährt auch nur vier Mal am Tag.
Die Fährt durchquert die engen Schluchten. Es hatte was von Venedig mit den zersprengten Inseln. Überall Wassergrundstücke mit Boosanlegern.
(Es gibt wohl die Legende, das diese Enge wohl in etwa Ziegensprung heißen soll. Weil auf der Jagd eine Ziege von dem einen Felsen auf den anderen sprang. Keine Ahnung. Sagte man mir)
Atemberaubend die Einfahrt in die Arøya-Inseln:
Mehr Bilder von der Überfahrt:
Ich komme in Helgeroa an:
Was mir bei der Überfahrt auffiel: das Wechsel der Landschaftsform. Während es auf Langesunder Seite alles noch sehr kantig und steil war, war es bei Helgeroa eher flach – und das spürte ich dann auch. Es war eine Hochlandfläche. Einmal oben, lies sich sehr gut radeln.
Kurzer Zwischenstopp bei einem Bauern. Erdbeeren. Ich will – ganz norwegisch – die paar Erdbeeren mit Kreditkarte bezahlen. Doch er verweigerte. Das erste Mal, dass es nicht klappte (funktionierte dort wohl nur mit inländischen Karten)
Ich erreiche Larvik. Das erst Mal wieder etwas, was man richtig auch Stadt nennen kann. Mein Ziel war hier ein Fahrradhändler. Ich hatte drei kleinere Defekte. Zum einen musste der Steuersatz wieder festgemacht werden, der hatte etwas Spiel. Zum zweiten war die Kette locker geworden, das Hinterrad musste neu eingesetzt werden. Und mein Ständer tat nicht mehr so, wie er sollte.
(Man sieht den feinen Riss? Das führt dazu, dass unter Last der Kunststoff sich sehr flexibel wegbog)
Ich suchte den anvisierten Fahrradladen auf. Doch an der Anschrift finde ich nur Einfamilienhäuser. Zum Glück war ich kurz zuvor an einem vorbeigefahren. Es war ein Abenteuer. Die verstanden nicht so ganz das Problem: der Ständer war gebrochen, er war nicht zu kurz. Am liebsten hätte ich einen ohne diese Sollbruchstelle aus Kunststoff. Der erste Ständer passte überhaupt nicht, er gab dem Fahrrad keinerlei Stand. Beim zweiten hatte er Glück, aber er musste noch verlängert werden. Nun lies sich das nicht so ohne weiteres verlängern. Dazu musste eine Schraube gelöst werden, die auf der Gegenseite eine Sperre hatte. Erst mit Schraubendreher blockiert, dann wurde die Schraube aufgebohrt.
Für einen Moment überlegte ich schon, flinke Beine ohne irgendeinen Ständer zu machen und einfach einen anderen Fahrradladen aufzusuchen. Am Ende funktionierte es zwar. Aber das derzeitige hat die selbe Sollbruchstelle. Naja, am Ende um 200 NOKs erleichtert. Das war ok.
Also auf geht’s weiter:
Endlich eine Tankstelle mit Luftdruckmessern (Hier gibt es viele ohne). Und einen Autofahrer verblüfft, dass sich ein Radfahrer da plötzlich vordrängelt.
Hier hatte ich das Gefühl, die WBS70 wurde auch in Norwegen gebaut:
Mein Fahrrad steht wieder auch vollbeladen – nun in Sandefjord.
Hachja, kleine Privatinsel mit Yacht…
Ich erreiche Tønsberg:
Nun begab ich mich auf der Suche nach einem Campingplatz – und hatte einen schon auserkoren. Doch der war geschlossen. Zurückfahren? Weiter fahren? Ich fahre weiter. Der Wind ist zu gut!
Das zog sich dann in den Abend, so dass ich dann erst um 22 Uhr (es ist noch hell!) den nächsten Platz erreiche. Da lese ich, dass voll ist. Ich klopfe vorsichtig an die Scheibe. Kein Problem, ich bezahle 110 Kronen und habe ein kleines bisschen Wiese. Und schlafe.
Bisherige Kommentare (0)
Es wurde noch kein Kommentar geschrieben!
Kommentar verfassen
Bisherige Trackbacks (0)
Es wurde noch kein Trackback empfangen!