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Marx plant Murks (in Dresden)

Nein, es geht nicht um Karl Marx oder diese MLDP. Der Dresdner Baubürgermeister heißt auch Marx und hat in der dieser Woche seine Verkehrsvisionen von Dredsen verkündet:


(Grafik von Umgebungsgedanken direkt eingebunden, von SZ-Online)

Die wichtigsten: vier neue Tunnelbauwerke, drei davon im Zentrum. Und eine weitere Elbquerung im Bereich des blauen Wunders, also ehemaliges Weltkulturerbegebiet. Damit es nicht so aussieht, daß man nur den Autoverkehr fördern will, tendiert man dazu, die Willsdruffer Straße zur Fügängerzone zu erklären.

Wie konnte das passieren?

Nun, zunächst wurde die »Hauptabteilung Mobilität« aufgelöst, da der Leiter nicht nur den Autoverkehr im Blicke hatte. Verbesserungen konnte man bspw. in den vergangenen Jahren durchaus sehen: so erhielt die Petersburger nun durchgehend einen Radweg. Vorher endete er auf der Bürgerwiese und durch den Tunnel am Pirnaischen Platz mußte das Gebiet eher weitläufig umfahren werden. Interessant ist, daß die Fraktionschefin der (selbsternannten) »Partei der Ewiggestrigen«, Christa Müller, durchaus die politische Absicht zugibt:

Die Prioritäten Ritschers gefielen uns nicht.

Nun gut.

Die Willsdruffer Straße zur Fußgängerzone zu erklären, mag zwar eine nette Idee sein — nur wie soll das gehen, wenn man gerade erst die Zufahrt zu einer neuen Tiefgarage in diesen Bereich gelegt hat? (Wieviel Tiefgarage fehlt eigentlich, um vom Hauptbahnhof komplett unterirdisch bis zur Frauenkirche durchlaufen zu können?)

Der Tunnel am Pirnaischen Platz scheint alte Ideen wieder aufleben zu lassen. Als die Petersburger Straße gebaut wurde, wurde diese mit einem breiten Mittelstreifen versehen. Fast wie ein kleiner Park in der Mitte der Straße, der bedingt durch Straßenlärm keinerlei Erholungsfunktion bietet. In der Sächsischen Zeitung vom 15.08. fand sich folgender Leserbrief von einem Herrn Ramb:

Bereits in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es zu diesem Problem und dessen Lösung konkrete Vorstellungen. So war vorgesehen, die Hochstraße Budapester Straße über den Dr.-Külz-Ring, Georgplatz, Pirnaischen Platz bis zur Carolabrücke weiterzuführen. Aus Geldmangel wurden die Arbeiten jedoch eingestellt.

(Leider schlägt der Autor des Kommentars den Bau dieser kompletten Hochstraße vor — was aus stadtästhetischen Aspekten noch schlimmer ist)

Und nun, nachdem Unesco weg ist, gleich die nächste Brücke zu bauen, mag etwas eigenartig sein. Und dann noch mit Argumenten, die man bei der Waldschlößchenbrücke unter die Leute geworfen hat: die Entlastung des blauen Wunders.

Siehe auch:

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