Mastodon

renephoenix.de

Piratiges ÖPNV-Bahn-Netz für Hamburg

Hamburg braucht dringend ein weitaus besseren öffentlichen Nahverkehr. Neben Erweiterungen im U-Bahn-Netz, einigen Verbesserungen im Bus-Netz und der Wiedereinführung der Straßenbahn betrifft es auch die S-Bahn. Dieser Entwurf berücksichtigt dabei sowohl bereits in der Debatte stehende Veränderungen als auch weitere Ideen.

Netzpläne

Zunächst nur für die S-Bahn:

Der Plan als PDF ist her:

Ergänzend mit der U-Bahn:

Und als PDF:

Und darauf ergänzend habe ich noch Straßenbahnen eingeplant und die Fähren neu sortiert:

Und als PDF:

Änderungen am S-Bahn-System

Zweite S-Bahnverbindung nach Harburg

Kernsteck des Entwurfes ist eine zweite S-Bahn-Querung über die Elbe – zwischen Altona und der bestehenden S3-Trasse im Süden in der Nähe des Autobahntunnel der A7. Dazu müsste die S-Bahn im Bereich des heutigen City-S-Tunnels im Altonaer Bahnhof unterirdisch ausgefädelt werden.

Im Bereich des Altonaer Balkons böte sich noch eine weitere Station an: dort könnte ein Umstieg zur Fähre und zu den Docklands geschaffen werden. Aufgrund des Gefälles könnte die Wahl der Aufzüge so gesetzt werden, dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen ohne große Umwege die Elbe erreichen können.

Östlich der Autobahn A7 könnte diese wieder den Tunnel verlassen. Im Bereich der heutigen Köhlbrandbrücke böte sich ein Halt insbesondere für die bessere Erreichbarkeit der Container-Terminals an.

Der weitere Verlauf könnte nah an der A7 geführt werden, wo bereits das Areal durch die A7 ohnehin schon zerschnitten ist. Mit Moorburg könnte noch eine kleine Siedlung und mit Hausbruch ein Gewerbeareal an das S-Bahn-Netz angeschlossen werden.

Die Ausfädelung an die S3-Strecke sollte in beiden Richtung ermöglicht werden: Somit kann einerseits eine Ringlinie (im Vorschlag als S55/S9 gekennzeichnet) betrieben werden und die heutige S31 ersetzen, zum anderen kann gerade der Verkehr aus Richtung Stade deutlich abgekürzt werden, wenn Fahrziele westlich des Hauptbahnhofes erreicht werden sollen.

Güterumgehungsbahn nutzen

Zwischen Tiefstack im Osten an der S2 und Langenfelde/Eidelstedt an der S3 verläuft die Güterumgehungsbahn. An Teilen dieser Strecke verläuft bereits die U1 bzw. die S1. Die Idee ist, diese gesamte Verbindung für den S-Bahn-Verkehr zu ertüchtigen.

Im Bereich der Kollau könnte ein zusätzlicher Umsteigepunkt zur U2 geschaffen werden.

Anbindung von Airbus und Finkenwerder

Finkenwerder und Airbus sind heute mit öffentlichen Nahverkehr sehr schwer erreichbare Gebiete. Wenn der Tunnel unter die Elbe realisiert wäre, ist eine Ausfädelung der Strecke im Bereich der Köhlbrandbrücke sinnvoll. Auf Teilen könnte die S-Bahn auf alten Bahntrassen wieder errichtet werden. Konflikte bestehen lediglich, dass diese bereits mit Radwegen erst kürzlich ausgestattet werden.

Anbindung von Geestacht

Geestacht ist eine Stadt mit knapp 30.000 Einwohnern ohne Eisenbahnanbindung von Nettelnburg bis nach Kümmel, die Reaktivierung der Strecke bis Geestacht als S-Bahn erachten wir als zielführend an.

Zusätzliche Haltestellen

Hamburg hat bereits an einigen Strecken zusätzliche Haltestellen errichtet bzw. ist gerade dabei wie z.B. S Elbbrücken, S Ottensen, U Fulsbüttler Straße und U Oldenfelde. Auch an anderen Abschnitten sind Haltestellenabstände ungewöhnlich groß, so dass weitere Haltestellen sinnvoll erscheinen:

  • S1 – beim Flughafen: Zwischen Ohlsdorf und Flughafen taucht die S-Bahn in einem Tunnel und durchquert ein ansonsten nur schlecht erschlossenes Gebiet. Hier böten sich zwei weitere Halte an. Insbesondere ist Alsterkrugchaussee sehr hilfreich, denn in diesem Bereich gibt es einige Hotels.
  • S2 – Süderstraße: Dieses Gebiet ist derzeit im Wandel und ist derzeit überwiegend durch Gewerke wie Kfz-Werkstätten geprägt. Ähnlich wie Hammerbrook dürfte auch hier eine Veränderung absehbar sein: ein Halt in der Süderstraße wäre hier zielführend.
  • S3 – Milchgrund/Tempowerk: Die S3 hat zwischen Heimfeld und Neuwiedenwal einen sehr großen Abstand. Bevor die S-Bahn errichtet wurde, gab es hier weitere Bahnhöfe, wie bspw. Tempowerk. Ebenfalls historisch gab es einen Bahnhof für Hausbruch, die Station sieht der Vorschlag jedoch an der neuen Strecke nach Altona. Die Haltestelle Milchgrund wäre neu und könnte am Ausgang des S-Bahntunnels liegen, wo insbesondere einige Hochhäuser stehen.

Neuer S-Bahn-Tunnel bei Verbindungsbahn

Es gibt Ideen, die S-Bahn von der Verbindungsbahn zu nehmen, um mehr Kapazität für Regional- und Fernverkehr zu bekommen. Dabei soll ein neuer S-Bahn-Tunnel gebaut werden (siehe NDR.). Dieser Vorschlag ist hier noch nicht aufgegriffen, sollte jedoch diskutiert werden.

Bereits bestehende Ideen

Daneben unterstützen wir eine Menge zahlreiche im Raum stehender Ideen und Projekte:

  • S4 nach Bad Oldesloe: Derzeit ist es nur eine Regionalbahn, die zeitweise sogar S-Bahn-Schilder trug. Ein wesentlich kürzerer Haltestellenabstand kann viele Erschließungsdefizite lösen. Diese Strecke ist bereits im Bau.
  • Anschluss: Osdorfer Born: Bereits in den 70er Jahren versprach die SPD einen U-Bahnanschluss, der aber nie realisiert wurde. In den letzten Jahren wurde die U5 ins Spiel gebracht, jedoch erscheint die Anbindung an das bestehende S-Bahnnetz entlang der Buslinie 3 zielführender. Es gibt bereits eine Mehrbarkeitsstudie dazu. Allerdings wäre es zielführend, diesen Ast nach Lurup zwei Ziele zu geben: neben Osdorfer Born könnte ein Zweig nach Schenefeld führen und somit den Bus 2/3 komplett ersetzen.
  • Umwandlung der AKN zwischen Eidelstedt und Kaltenkirchen zur S32: An sich wird dieser Ast derzeit betrieben, er hat jedoch viele Defizite: zum einen Eingleisigkeit (wodurch Verspätungen sich verstärken), zudem nicht elektrifiziert, nicht barrierefrei und ein Umstieg in Eidelstedt nötig. Durch Integration in das S-Bahn-Netz könnten diese Defizite gelöst werden (siehe Projektvorstellung). Nicht im Artikel erwähnt, aber implizit auf der Karte erkennbar: die neue Station Schnelsen-Süd. Bereits 2011 versprochen, dass sie spätestens 2013 kommt, so existiert davon noch immer nichts.
  • S-Bahn nach Buchholz: Es gibt immer wieder Ideen, S-Bahnverbindungen nach Winsen bzw. Buchholz zu führen, die derzeit jedoch im HVV blockiert werden. Historisch waren Abschnitte nach Hittfeld und Maschen als S3 bezeichnet, jedoch fuhren diese nur als umlackierte Regionalzüge. Dieser Ansatz sieht einen zweiten S-Bahn-Tunnel in Harburg ab Harburg vor – und würde in Hittfeld in das bestehende Netz eingliedern und so Buchholz erreichen. Damit wäre nicht nur das westliche Harburg angebunden, sondern auch das südliche inklusive der Ortsteile Marmstorf und Sintstorf. Dies ist erst einmal ein Streckenvorschlag, denkbar wären auch andere Verbindungen. Ideen des Wiederaufbaus der Regionalstrecke über Jesteburg stehen dem Vorhaben nicht entgegen.

Alle bisherigen Pläne und Ideen seitens Hamburgs sind hier zu finden.

Änderungen am U-Bahn-System

Neustrukturierung von bestehender U1 mit Verlängerungen von U4 und U5

Das U in U-Bahn steht vor allem für Untergrund und Unabhängigkeit, in Hamburg gibt es den Zwang, dass die Linien auch irgendwie eine U-Form bedürfen. Die U1 und künftig die U5 haben solche Verläufe. Dieser Ansatz versucht diese Idee komplett aufzubrechen – und ordnet die U1 auf – und kombiniert diese mit U4, U5 und dann einer neuen U6.

  • Die U1 würde zwischen Großhansdorf/Ohlstedt und Meßberg den bisherigen Verlauf erhalten – und ab dort eine neue Strecke nach Westen erhalten (teilweise orientiert an den Verlauf historischer Planungen einer U4)_historisch#/media/Datei:Karte_U4_alt_Hamburg_(Planungen_1960).png, im Bahnhof Altona gibt es dafür schon Vorleistungen.
  • Die U4 würde von Osten kommend gemeinsam mit der U2 zwischen Horner Rennbahn und Hauptbahnhof/Jungfernstieg fahren – und ab da die Strecke der geplanten U5 im West einnehmen
  • Die U5 würde im Norden zwischen Norderstedt und Sengelmannstraße den Abschnitt der U1 mitnehmen, dann auf den neuen Abschnitt der geplanten U5 bis Hauptbahnhof / Jungfernstieg führen und ab in Richtung Elbbrücken/Wilhelmsburg führen
  • Eine neue U6 würde zwischen Bramstedt und Sengelmannstraße auf der geplanten U5 führen – und den Rest der Linie U1 zwischen Sengelmannstraße und Jungfernstieg mitnehmen.

Der Vorteil dieser Neuordnung ist vor allem, dass alle Linien ein geradliniger verlaufen – und damit leistungsfähiger werden. Im Bereich Sengelmannstraße und Hauptbahnhof ist eine Neusortierung möglich, da die Linien dort ohnehin zusammentreffen. Eventuell sind kleinere Umbauarbeiten nötig.

Horner Geest

Es ist nicht nachvollziehbar, warum die U4 im Osten beim Horner Geest enden soll: es gibt bei Dringsheide ein dichtes Wohngebiet, ebenso im Zentrum von Jenfeld. Ab da würde sich ein Anschluss an die S-Bahn in Tonndorf anbieten.

U2 nach Bergedorf

Die U2 endet derzeit in Mümmelsmannsberg – eine Verlängerung bis Bergedorf würde einige Wohngebiete sowie ein größeres Klinikum anbinden.

U4 nach Wilhelmsburg / Kirchdorf-Süd

Gegenwärtig endet die U4 an den Elbbrücken und eine Verlängerung nach Wilhelmsburg steht in der Debatte. In Wilhelmsburg gibt es zwei wesentliche Viertel, die anzuschließen gilt: Reiherstiegsviertel und Kirchdorf-Süd, dazwischen kann ein weiterer Umstieg zur S-Bahn erfolgen.

Alsternordhalbring / Alte U5-Planung

Im Wahlprogramm der Piraten steht eine Forderung nach den alten Plänen des Alsternordhalbringes. Diese Forderung ist in diesem Entwurf nicht enthalten. Zwar wäre diese Planung sicherlich nach wie vor sinnvoll, die anderen Streckenideen bringen aber wesentlich mehr als U-Bahn.

Der Nachteil des Alsternordhalbringes wäre, dass fast jede Haltestelle dann bereits ein Umstiegspunkt ist: sie hätte also kaum zusätzliche Erschließungswirkung. Damit wäre die Strecke auch entsprechend teuer (es wären ja nicht nur Haltestellen zu errichten, sondern es müssen auch im Zweifel zusätzliche Höhendifferenzen mit berücksichtigt werden). Daher wäre der Alsternordhalbring wesentlich geeigneter als Straßenbahn zu realisieren (auch wenn dann die Alster nicht gequert werden würde)

Anmerkungen

  • Die Haltestelle Rödingsmarkt kommt in diesem Plan nicht vor. Da im Bereich der Stadthausbrücke Haltestellen für die neue U1 sowie die U5 (heute U4) vorgesehen ist, wären hier mehrere Haltstellen dicht beieinander. Daher wäre nur noch ein Name sinnvoll – ebenso bei der heutigen Station Rathaus.
  • Die heutige Haltestelle Ritterstraße wird in “Eilbek” umbenannt, die Station “Straßburger Straße” in “Dulsberg”. Hier gibt es beispielsweise schon Debatten. Denkbare wäre auch die Haltstelle “Lübecker Straße” in “Hohenfelde” – Die Hervorhebung von Ortsteil steigt diese viel mehr als in die Benennung nach großen Straßen.

Straßenbahn

Überlegungen für ein piratiges Straßenbahnnetz

  • Das Zentrum ist mit U- und S-Bahnen bereits sehr gut erschlossen (auch mit der Idee einer neuen Ost-West-Verbindung als neue U1). Allein der Tatsache geschuldet, dass derzeit jede S- und U-Bahn-Linie über den Hauptbahnhof geführt wird, soll die Straßenbahn vor allem das Zentrum entlasten und Zeitersparnis auf den Tangenten einholen. Daher sieht dieser Entwurf keine einzige Verbindung im Bereich zwischen Berliner Tor und Reeperbahn vor.
  • Anders als Entwürfe der Linken soll dieser Entwurf das bestehende Netz und geplante Erweiterungen ergänzen. Die Linken stellen überwiegend Straßenbahnstrecken vor, die anstelle geplanter U-Bahn-Verbindungen entstehen sollen. Es ist kein Entweder-Oder. Orte wir Brahmfeld oder Osdorfer Born gehören an ein Schnellbahnnetz angeschlossen.
  • Oftmals wird kritisiert, dass Harburg vergessen wird. Allerdings macht es nur wenig Sinn, ein durchgehendes Netz bis nach Harburg zu bauen: wer würde denn damit durchgehend fahren, wenn nebenan die S-Bahn doppelt so schnell fährt? Auch die Vorteile der Feinerschließung bringt dabei kaum einen Mehrwert. Allerdings ist Harburg groß genug, hierfür ein eigenes Netz zu planen und so die heute schwer erreichbaren Punkte besser zu verbinden.
  • Alle Linien verbleiben in Hamburg. Lediglich im Osten ist eine Verbindung nach Barsbüttel vorgeschlagen.
  • Der Ansatz schlägt grundsätzliche Strecken vor. Im operativen Betrieb lassen sich Linienenden immer tauschen oder zusätzliche Linien zwischen den Strecken einzubauen. Auf all diese Überlegungen wird hier noch nicht eingegangen.
  • Die wichtigsten Straßenbahnknoten wären in dem Entwurf: Barmbek, Hudtwalcker Straße, UKE, Altona sowie Burgstraße/Süderstraße.
  • Insgesamt sieht das Netz 10 Linien vor: drei Linien passieren die Alster, eine bedient nur den Westen der Stadt, vier nur den (Nord)-Osten sowie zwei in Harburg.

Fähren

Die Fähren erfahren eine Umorganisation. Während bisher nahezu jede Linie bei den Ladungsbrücken beginnt oder endet, wird künftig hier keine Linie mehr regulär starten oder enden. Vorgesehen sind künftig auch nur noch drei Linien:

  • F1: Elbbrücken – Landungsbrücken – Altona – Finkenwerder – Teufelsbrück – Diese Linie verbindet drei bestehende Linien, ergänzt diese, so dass entlang der Elbe die zentrale Linie ensteht.
  • F2: Altona-Harburg: Heute führt eine nur selten fahrende Linie zwischen Landungsbrücken und das Areal um die Köhlbrandbrücke. Diese Linie soll kpnftig in Altona starten – entlang der Süderelbe bis zum Harburger Schloss geführt werden. Die Süderelbe kann schneller befahren werden, wodurch diese Relation nicht nur für Touristen sondern gerade für Hafenarbeitende eine bessere Erreichbarkeit ermöglicht.
  • F3: Wilhelmsburg: Zwei Endpunkte im Hafenareal werden miteinander verbunden.

Bisherige Kommentare (0)

Es wurde noch kein Kommentar geschrieben!

Bisherige Trackbacks (0)

Es wurde noch kein Trackback empfangen!