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Bett mit Stauraum

Heute stelle ich ein weiteres selbstgeschaffenes Bauwerk vor: das Bett. Eine Eigenkonstruktion mit Verwendung von Ikea-Küchenschränken.

Auf Basis der Erfahrungen des Berliner Hochbett-Tunnels habe ich Ende 2016 ein neues gebaut. Und 2021 wurde es durch Umzug noch einmal komplett umgebaut und verkleinert.

Es ist stabil, keine Frage. Die Auszugschubkästen sind ebenso nützlich. Es ist individuell, auch keine Frage. Aber so ein Eigenbau ist auch teuer. Teurer als irgendein Bett aus dem Möbelmarkt. Aber auch wiederum cool.

Vorüberlegungen und Höhe:

Die Fläche unterhalb des Bettes als Staufläche nutzen ist ja nicht neu. Vor allem für sperrige Sachen sehr hilfreich. Manchmal gibt auch schon fertige Betten mit Bettkästen. Die Idee war hier aber gleich die Verwendung von vorgefertigten Möbeln verwenden.

Die erste, wichtige Entscheidung ist dabei: wie hoch? Bei der Gesamthöhe ist zu beachten, dass oberhalb der Küchenschränke, durch Lattenrost und co weitere Zentimeter zu beachten sind:

  • Höhe der Schränke: 40 Zentimeter – das Minimum
  • Höhe der Konstruktion: 4 Zentimeter
  • Lattenrost: ca. 10 Zentimeter
  • Matratze: ca. 18 Zentimeter

Rechnet man all dies zusammen, ergibt es eine Höhe von ungefähr 70 Zentimetern. Das Angenehme bei dieser Höhe: wenn du aufstehst, bist du praktisch schon in Laufhöhe. Allerdings kann man dann nicht mehr auf dem Bett sitzen und den Boden mit den Beinen berühren. Natürlich kann man den Stauraum vergrößern, die nächste Korpushöhe wären 60 Zentimeter, aber dann muss man schon fast wieder um Trittstufen oder ähnliches nachdenken.

Der Vorteil von Ikea-Küchen: die relativ einfachen Maße. Und du nimmst dir die benötigten Elemente einfach mit (was bei anderen Küchenanbietern schwierig ist). Ferner sind die Korpusse bei Ikea auch 60 Zentimeter tief, was das Planen sehr einfach macht und man die Fläche auch optimal ausschöpft.

Aus der Metod-Serie gibt es zwei passende Modelle für die 60er-Tiefe:

Wenn man zwei Korpusse vermischt, nämlich den ersten mit einem 80/37/40-Oberschrank, so kann man noch einen Korpus mit 80 mal 60 Grundfläche erzeugen.

Version 2016

Die 2016er Version war geprägt durch Dachschrägen: das Bett konnte den ansonsten eher toten und wenig nutzbaren Bereich der Dachschräge mit ausnutzen. Daher war das Bett mit einer Gesamtbreite von 2,40 Metern sehr fürstlich. Und durch das Bett entstand damit auch jede Menge Stauraum in Untergrund.

Von der Fensterseite war das Bett nicht wirklich sichtbar, daher musste diese auch nicht “schön” werden: es reichte die Fußseite sowie eine Seite.

Am Fußende wurden vier Korpusse verplant:

  • 3 mal 60 Zentimeter
  • 1 mal 40 Zentimeter

Das ergibt 2,20 Meter: an beiden Seiten ist dann mit 10*10 Zentimetern ein zentraler Pfosten eingeplant: zum einen leitet er Last ab. Zum anderen macht dann die Ecke auch optisch was her.

Entlang der rechten Seite entstand die Frage: was da?

  • Unmittelbar am Fußende ist ein Mini-Korpus mit einer Tiefe von 10 Zentimetern. Nicht, dass man da viel unterbringen kann: aber für eine Steckdose ist es in netter Versteckort.
  • Danach gibt es eine Doppeltür, um ins Innere zu gelangen. Zugegeben: eher Spielzeug.
  • Und im Kopfbereich sollte ein weiteres Möbelstück anschließen, also nur eine Verblendung.

Version 2021

Durch den Umzug verschwanden die Dachschrägen. Und auch in Abwägung des Platzes sollte es maximal 2 Meter breit werden. Und nun stand auch die Prämisse, dass die dritte Seite ebenso verblendet werden sollte.

Also wurden die einzelnen Küchenmöbel neu angeordnet:

  • Am Fußende verblieben drei Kästen mit 60 Zentimeter Breite
  • Auf die Türseite wanderte der 40 mal 60 Korpus
  • Auf der Fensterseite kam ein neuer Kasten mit 80 mal 60 (also die oben erwähnte Kombi)

Hier das Modell:

Und nun gibt es den Mini-Schrank mit 10 Zentimeter Tiefe auf beiden Seiten.

Eine weitere Besonderheit sind Heizungsrohre: ich kann den benötigten Abstand zur Wand kaschieren, in dem ich die Pfosten reinrücke.

Grundkonstruktion

Zunächst heißt es Modellieren und Planen. Das frisst durchaus viel Zeit. Aber es macht auch Spaß. Und wie bei allem: es gibt immer ein Detail, was man sich anders vorgestellt hat. Die erste Version von 2016 wurde bspw. spiegelverkehrt gegenüber dem Plan realisiert.

Die Küchenschränke tragen in der Regel auch das Gewicht eines Bettes, wenn die Last gleichmäßig aufliegt bzw. da, wo auch die Seitenwände sind. Es gilt den Bereich dahinter zu planen, wo Pfosten liegen und wie diese miteinander verbunden werden. Wenn man mind. 4 Zentimeter dickes Holz verwendet, können die Abstände zwischen den Pfosten auch 1 Meter betragen.

In der 2016er Version habe ich leider ein kleinen Designfehler gemacht – und hätte die Längs- und die Querbalken tauschen sollen. Denn hier verlief in Höhe 34 bis 40 Zentimeter die Längsbalken (in deren Richtung auch das Lattenrost verläuft) – und darüber in Höhe von 40 bis 44 Zentimetern die Querbalken. Das war zwar gut für die Lastverteilung auf den Küchenschränken, aber damit hing unschön das Lattenrost durch (was ich dann durch zusätzliche Leisten kompensierte). Aber vor allem der mittlere Querbalken störte den Stauraum ungemein.

In der 2021er Version habe ich daher diesen Fehler ausgemerzt. Allerdings trat dabei ein anderer unschöner Effekt auf: die Last des mittleren Balkens (wo also beide Lattenroste liegen) trifft auf die Mitte eines Küchenschrankes. Also der denkbare ungünstige Platz. Zwar kann man unmittelbar daran einen Pfosten platzieren – aber auch von diesem Punkte sind es bis Bettende eben noch 60 Zentimeter. Hier wäre ein Paradebeispiel für eine Überblattung, aber dafür fehlte mir damals die Kenntnis und auch das richtige Werkzeug. Ich füllte also die Fußenden mit zusätzlichen Leisten auf und verwendete Eckverbinder.

Und auch wenn das fertige Möbelstück in Gänze nie den Raum verlassen wird und kann: hin und wieder musst man doch das Bett bewegen. Daher hat jeder Pfosten und jedes Seitenteil eines Korpus einen Filzgleiter. Am besten auch das selbe Fabrikat, damit alles gleich hoch aufgebockt wird (z.B. dieses Set von Bauhaus – An den Küchenschränken die kleinen Runden. Und das große Stück eignet sich für die Pfosten.

Lattenroste

Unter dem Bett ist ja Stauraum. Und an dem will man auch herankommen. Also klappbare Lattenroste. Da nun im Fußraum die Küchenschränke sind, sind die üblichen über den Fußraum aufzuklappenden Lattenroste ungeeignet. Zumal man dann noch mal genau prüfen müsste, ob bspw. dann ein Koffer noch reingeschoben werden kann.

Viel praktischer sind also seitlich klappbare Lattenroste. Damals fand ich nur wenige Anbieter, überwiegend aus Tschechien. Das Lattenrost musste ja auch in 100 mal 200 sein – für einige Anbieter ist das schon ein Sondermaß. Wir bestellten bei Möbelwerk Weißensee – und waren nach der Anlieferung überrascht, dass alles in tschechischer Sprache versehen war.

In der 2016er Version gab es nur eine seitliche Öffnung – zur Dachschräge hin, hätte das nicht gepasst (und die war auch 1.40 Meter breit). In der neuen Version ist es dann beidseitig.

Rahmen

Nur diese Grundkonstruktion ist bereits ein fertiges Bett. Allerdings wandern gerne die Matratzen und die Lattenroste. Die Lattenroste kann man mit Flachverbindern am wandern hindern. Bei den Matratzen wird es schwieriger.

Also sollte das ganze verblendet werden. Und die sollten möglichst professionell sein. Zum einen blickt man halt auf die Blenden, zum anderen sollten diese auch glatt sein – schließlich scheuert da auch die Matratze dran.

Hier bedienten wir uns dann eines Schreiners. Aber auch das war schwierig, einen zu finden. Einen kompletten Messestand bauen? Gerne. Ein komplettes Schlafzimmer – auch ok. Einen Rahmen für ein Bett? Also noch nicht einmal ein ganzes Bett?

Am Ende ging es darum, alles zu verkleiden, was nicht durch Küchenschrankblende bereits verdeckt war. Neben den Rahmen oberhalb der Konstruktion ging es vor allem auch darum, die Pfosten und offenen Stellen zu verbergen. Zudem bestand die Idee, entlang der Blenden auch eine LED-Leiste zu verstecken – die dann auf den Boden scheint.

Und so wurde es auch geliefert. Und mit kleinen Winkelstücken installiert.

In der 2016er Version war das Kopfstück deutlich höher als die anderen Seiten, dann da war das Bett auch gleichzeitig die Abschlusskante zur Wand. In der 2021er Version verzichteten wir darauf – denn direkt oberhalb des Bettes gibt es nun das Nordli-Kopfteil von Ikea. Durch die Streben und die Einhängekisten eine durchaus praktische Nutzungsmöglichkeit.

Aber auch hier gilt es zu beachten: Unterschätze bei seitlich klappbaren Lattenrosten nie die Radien inklusive Matratze – das betraf vor allem die Position, an der die Bettlampen befestigt worden sind.

Fazit

Ich wiederhole meine Worte vom Anfang: So ein Bett ist ungeheuer stabil, praktisch und nützlich.

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