Obwohl Osaka die drittgrößte Stadt Japans ist, war es für uns nur ein kleiner Zwischenstopp. Wir hatten ein Hotel in der Nähe des Shinkansen-Bahnhofes (Das Gebiet heißt daher auch Shin-Osaka).
Es muss unser Schicksal sein, denn auch hier fuhr direkt am Hotel der Zug vorbei. Da unser Zimmer im 8. Stockwerk war, hörten wir davon aber kaum noch etwas. Im übrigen zählen Japaner ihre Geschosse richtig (Also das Erdgeschoss ist die 1).
Da die Eisenbahn ebenerdig verlief, gab es hier Bahnübergänge. Bei einer Linie, wo gefühlt alle drei Minuten ein Zug fuhr, gingen auch ständig die Schranken herunter und hoch.
Am Hotel entdeckten wie einen Regenschirmständer. Wo man seinen Regenschirm anschließen kann. (Wenn man so etwas das erste Mal bewusst entdeckt, sieht man plötzlich überall solche Ständer).
Unser Ziel war das Osaka Aquarium Kaiyukan. Davon hatten sie ein sehr markantes, was in den Abendstunden angenehm beleuchtet wurde. In Hinblick auf Tierhaltung darf man solche Einrichtungen gerne kritisch sehen, nur dieser Aspekt wird in diesem Artikel ausgeklammert.
Besonders nervig war eine Angestellte, die in der letzten Stunde ständig auf die bevorstehende Schließung aufmerksam machte. Wie eine Dauersirene. Hektisch und Laut. Ich war kurz davor, sie anzuzischen. Ich habe bezahlt, ich möchte in Ruhe schauen.
Hier eine kurze Impression:
Es gab nicht nur Fische zu bewundern, sondern auch einiges anderes:
Und ich:
Am zweiten Tag ließen wir die Koffer im Hotel und machten noch einen Rundgang durch die Innenstadt rund um den Bahnhof Namba. Unsere Freunde suchten eine Figur aus Final Fantasy – und dafür gibt es hier ein Viertel rund um Manga, Comics und Computerspiele. Auch wenn sie fündig wurden – und der verlangte Preis abschreckte, war der Rundgang durch die verschiedenen Kaufhäuser und Malls spannend.
Ein Faible scheint das Nachbilden von Speisen in Kunststoff zu sein. Man bekommt da von einem gebratenen Fisch als Schlüsselanhänger bis hin zu fertigen Mahlzeiten alles in Plastik. Später entdeckten wir, dass viele Restaurants und Schnellimbisse ihre Essen anpreisen.
Es gibt nicht nur Puppen im Ganzen zu kaufen, sondern auch in Einzelteilen. Rechnet man die Preise dafür zusammen, kostet so eine zusammengesteckte Puppe umgerechnet locker 100 Euro. Wer kauft so etwas?
Von Manga-Comics gibt es gar Puppen, die auch schnell in fünfstellige Yen-Beträge gingen, also deutlich über 100 Euro:
Es gibt auch Siedler von Catan, Carcassonne und Dominion auf Japanisch. Das japanische Carcassonne ist übrigens nicht kompatibel zu Deutschland.
Automaten. Hilfe, wer braucht so etwas? Gut ein Drittel dieser Boxen war schon leer. Man sieht da auch kaum jemanden etwas ziehen. Trotzdem stehen sie überall, verbrauchen Strom.
Und manchmal eigene Räume:
Und alte Nintendo-Spielekonsolen, die wieder aufbereitet worden sind. So ein alter GameBoy für ca. 43 Euro.
Genug shopping. Ein Eisstand. Mit vielen eher ungewöhnlichen Sorten Eis.
Grüntee, Tofu-Milch, Sesammilch, Grüne Sojabohne, Orientalischer Senf, Quallen, Garnelen ….. . Nun fragt man sich, wie so ein doch eher kleiner Eisladen weit über 40 Sorten Eis hat? Nun: Die haben nicht so wie bei uns ne Schachtel mit mehreren Litern vorrätig, wo sie mit einer Eiskelle eine Kugel formen, sondern sie funktionieren wie eine Nespresso-Kapsel. In der Kapsel ist das Aroma und das Basis-Eis wird mit einem Hebel durchgedrückt. Verursacht ne Menge Abfall.
Lecker! Die Sorte war schwarzer Sesam:
Die U-Bahn von Osaka ist schon ziemlich gewaltig und eng vermascht. So sah die Skizze des Bahnhofs Homachi aus – mit 28 Ausgängen:
Was ich dabei eben so schätzen gelernt habe: Die Stationen in Japan haben nicht nur einen Namen, sondern auch eine Nummer. Dazu hat jede Linie einen Buchstaben – gefolgt von einer laufenden Nummer. Könnte man durchaus auch in Deutschland mal einführen. Ebenso wie diese schöne Übersicht, an welcher Station Rolltreppen oder Fahrstühle sind. Das sind so triviale Ideen und so ungemein hilfreich:
Insgesamt wirkt Osaka durchaus hektisch. Aber wir haben auch nur einen kleinen Teil der Stadt gesehen.