Mastodon

renephoenix.de

Fachkräftemangel in Deutschland?

Die Bitkom, Branchenverband für die Informations- und Telekommunikationsindustrie der Großunternehmen in Deutschland, bemerkt, daß es einen Fachkräftemangel an Informatikern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern gibt. Schön. Und sie schlägt deshalb vor, daß die Einwanderungspolitik in Deutschland (speziell das Zuwanderungsgesetz, sprich GreenCard) zu überdenken:

Ausländische Spitzenkräfte haben in Deutschland kaum langfristige Perspektiven. Spätestens nach fünf Jahren müssen sie wieder gehen, es sei denn, sie verdienen mindestens 85.000 Euro im Jahr.

Ich denke, spätestens ab diesem Satz wird es deutlich, daß man diesen Verband nicht ernst nehmen kann! Mindestens zwei, drei mal in der Woche berichtet heise über Stellenabbau verschiedenster Firmen, zu letzt über BenQ Mobile mit ca. 500 Arbeitsplätzen (siehe auch 29.000 Stellen bei IBM und HP). Bei so einem Trend kann es kaum einen Mangel noch geben. Viel eher geht es der Bitkom wohl eher darum, die Löhne sogenannter »Fachkräfte« zu drücken, in dem der Markt an vorhandenen Arbeitern künstlich aufgebläht wird.

Wo bleibt eigentlich noch der Weitblick? Zum Beispiel die eigene Ausbildung von qualifizierten Mitarbeitern? Das mag vielleicht kurzfristig teurer sein — doch sind die langfristigen positiven Effekte nicht weitaus nützlicher? Oder vielleicht für die Verbesserung von Studienbedingungen einsetzen? (Was leider nicht geht: der Verein befürwortet Studiengebühren und fällt leider auf das leidige Märchen herein, daß die Gelder den Hochschulen zu Gute kommen).

Siehe auch den Leitfaden zur Patentierung computerimplementierter Erfindungen!

Bisherige Kommentare (1)

Kommentar von Perun

Hi René,

ich bin gegenüber den Studiengebühren noch zum Teil gespalten. Auf der einen Seite weiß ich ... nein, ich befürchte es, dass dieses Geld in wenigsten Fällen den Unis zu Gute kommen wird. Auf der anderen Seite empfinde ich es als ungerecht, dass ein Kindergarten-Platz Geld kostet und ein Studienplatz nichts kosten soll.

Und im KiTa-s bzw. Vorschulalter wird das Fundament für die berufliche Zukunft eines Menschen festgelegt und was nützt jemanden z.B. aus einer Arbeiterfamilie das er theoretsich kostenlos studieren könnte, wenn er es garnicht auf Gymnasium schafft? Weil seine vorschulische Bildung und seine Grundschulzeit miserabel war.

Und warum sollte ein Studium kostenlos sein wo manche Ausbildungsberufe Geld kosten. Ich musste für meine Ausbildung, vor 10 Jahren, ca. 350 Euro pro Semester zahlen und hatte auch nicht die Vergünstigungen die ein Student üblicherweise hat (Bahn-Ticket, günstiges Mensa-Essen etc.). Viele meiner Mitschüler mussten neben dem Schulgeld noch für ihren Unterhalt auskommen und auch hierbei waren die Studis gegenüber den Schülern im Vorteil, da zumindest damals der Bafög-Satz der Studenten höher war.

Kommentar verfassen

Freiwillige Angabe
Freiwillige Angabe
Der Text kann mit Textile formatiert werden, z.B. *fett* _kursiv_ "link":url. Wie das geht?
Wieviel ist 40 plus 2?

Bisherige Trackbacks (0)

Es wurde noch kein Trackback empfangen!