Nordseeradtour Tag 20 - Hautot-sur-mer
Auf geht’s in die nächste Etappe. Dabei nehme ich erst mal die Promenade des eigentlichen Ortes mit. Im Ort hat man Lautsprecher installiert, mit der die Touristen beschallt werden. Muss das wirklich sein?
Hier gibt es keine Strandkörbe, sondern kleine Häuschen:
Die Steinküste erklärt auch, warum das Meeresrauschen so laut war:
Ich entscheide mich, die küstennahe Verbindung zum nächsten Ort Ault zu fahren. Rein kilometermäßig war das praktisch. Der Blick ging größtenteils auf einen aus Kieselsteinen bestehenden Damm. Und genauso kieselsteinig war auch der Boden.
Ich blicke auf Ault. Rechts nebem diesem Ort erstreckt sich eine Wand. Willkommen an der Steilküste!
Und ich wusste: es wird anstrengender:
An der Küste war ein Weiterfahren nicht möglich. Die bereits schon mehrfach erwähnte D940 hat keinen Radweg und war hier stärker befahren. Also fahre ich weiter im Landinneren. Das war sehr praktich – ein sanfter Anstieg und schönes Ausrollen. Ich erreiche das Örtchen Eu.
Dort besuche ich die Touristeninformation und erkundigte mich mal vorsichtshalber nach Radwegen. Ohne große Erwartungen. Dass die Franzosen es bekanntlich nicht so mit Fremdsprachen haben, ist ja bekannt. Aber dass man eine Touristeninformation mit einer Person besetzt, die überhaupt kein Englisch kann und einer Person, die gerade so Fragmente versteht, ist schon merkwürdig.
Nichts desto trotz bin ich hinter her schlauer: es gibt ab Le Tréport einen ausgeschilderte Route bis Le Havre. Ich erhalte eine Broschüre für den Abschnitt bis Dieppe. Mit Höhenprofil. Mehrfach von 0 auf 110.
Ich nutze den Halt auch zum Essen. Naja, eigentlich nutze ich den Halt, um das nachzuholen, was ich auf dem Campingplatz mangels Toiletten nicht konnte. Es gab Hacksteaks. Und weil die Gaststätte gegen 14:00 Uhr keine Pommes mehr zubereiten wollte, nur noch mit Bohnen. Mehr schlecht als Recht verständige ich mich. Beim Abräumen wurde versehentlich meine Radkarte mit abgeräumt.
Übrigens haben es viele Franzosen noch nicht verstanden, dass man den Motor auch ausmachen kann. Da gibt’s echt welche, die lassen den Motor laufen, während sie in die Bank rennen.
Dann geht’s nach Le Tréport. Bzw. auf den Berg. Ich schiebe! Noch einmal die Aussicht genossen.
Mit Gegenwind geht’s an der Küste entlang, bis ich am nächsten Dorf die schönen Hohenmeter wieder einbüse.
Ich blicke auf Criel:
Und in Criel blicke ich zurück:
(Der Hang sieht gefährlich aus. Die Straße ist da mittlerweile gesperrt)
Bei Criel geht’s einen sehr schönen, flachen Berg hinauf.
Die letzten vier Kilometer bis Dieppe. Die Beine stellen sich schon auf Bergab ein, doch ein letzter Hügel stellte sich in den Weg.
Das sollte man in Berlin auch einführen: ausgewiesene Wege für Bierbikes:
In Dieppe lege ich mich auf den Zeltplatz fest: im nächsten Dorf mit dem Namen Hautot. Nun machte ich nur einen kleinen Fehler: ich übersah die küstennahe Verbindung und nahme den Berg. Der Zeltplatz war an sich ja sehr nett:
Nur leider war er wieder ein Bring-your-own-device-Zeltplatz! (Also wo man die Klobrille mitbringen soll). Und er war etwas zu klein, um bis gefühlt Mitternacht Partymusik in der Bar spielen zu können.
Dieses Areal könnte man auch Tote Küste nennen. Nicht nur Hautot. Am nächsten Tag ging es durch Sassetot und Eletot. Und dann gab es da auch noch Le Tot.