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Nordseeradtour Tag 21 - Étretat

Ich merkte, dass ich durch die Küsten stärker auf Karten anschauen muss. Ich habe meine OpenStreetMap-Applikation auf dem Telefon gelöscht und durch Maverick ersetzt. Dort die OpenStreetMap-Karte für Radfahrer eingestellt. Sehr praktisch: die Radtoute ist eingezeichnet. Das ist auch praktisch, weil immer mal wieder Schilder fehlen. Und ich durch die Höhenprofile auch mal Abweichungen vornehmen kann. Insbesondere ist manchmal eine küstenfernere Strecke besser, weil sie insgesamt weniger Höhenunterschiede aufweist.

Der erste Berg bestand aus Schieben. Anstiege von gefühlt über 10% sind für ein vollbeladenes Rad nicht mehr befahrbar. Da sollte man auch keine Kraftakte auf dem Fahrrad machen. Außerdem ist Schieben auch immer wieder Balsam für die Füße.

Ich schaue auf Maverick und blicke auf die Höhenangaben der GPS-Anzeige. Alle paar Schritte kommt ein Meter hinzu.

Oben angekommen ging es dann richtig los:

Manche Kreuzung lässt mich ratlos zurück: vier Richtungen, vier Stop-Schilder:

(Bedingt durch die Häufigkeit dieser Schilder auf manchen Nebenstrecken nimmt die Schilder auch keiner wirklich ernst)

Ich erreichte Fecamp:

Bei diesem Ort gehen wieder alle Höhenmeter verloren:

Aber hier machte ein Umfahren im Tal auch keinen Sinn. Leider dieses Mal größtenteils in die Bremse.

Und der nächste Hang stand bevor:

Der Berg war nur zum Schieben geeignet. Bis zur Schranke.

Ich komme beladen nicht durch. Der im Bild zu sehende Herr bot mir Hilfe an. Zusammen heben wir das vollbeladene Fahrrad über die Schranke. Aus Sicht der Perspektive eines Fahrrades sieht das so aus:

Ehrlich: wie bescheuert war hier der Planer, den Radweg da lang laufen zu lassen, wo er nicht passierbar ist?

Wie auch immer: ich lande auf einem Campingplatz. An sich ja nicht schlecht. Nur auch der Ausgang ist ebenso bescheuert:

Ehrlich gesagt habe ich das nicht als passierbaren Weg empfunden und so irrte ich dann zwischen irgendwelchen Campingwagen herum, um einen Ausweg zu finden. Ein Tor ist zu! Das nächste ebenso unpassierbar. Ich verliere gut die Hälfte der Höhenmeter.

Ich schiebe das Rad wieder da hoch, wo ich zuvor im Campingplatz heruntergefahren bin. Genug geärgert. Weiter geht’s in nächste Tal und auf den nächsten Berg.

Ich erreiche Étretat. Hier ist das schöne, dass man kilometerweit das Rad ausrollen kann. In Etratat erreicht ich den Campingplatz. Ich lese, dass alles voll ist. Ich frage trotzdem mal vorsichtig nach. Aber glücklicherweise haben sie für einen Radfahrer noch Platz. Sie schicken lieber Autofahrer weg (was ja vernünftig ist). Ich baue das Zelt auf. Und treffe auch gleich noch ein Paar aus Berlin, was auch einen Teil so gefahren ist wie ich (insb. den Belgischen Abschnitt). Viele Grüße.

Der Campingplatz ist übrigens von der Kommune betrieben. Deshalb ist er auch sehr preiswert. Unter 9 Euro die Nacht. Inkl. Dusche. Theoretisch inkl. Internet, das hat aber nicht funktioniert.

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