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Zweirichtungsradweg in der Kiefholzstraße

Update vom 08.12. unten

Der Rückbau der autogerechten Stadt hat leider noch nicht in Treptow begonnen. Im Gegenteil: am 01.12. wird ein kleiner Baufortschritt sichtbar: die Kiefholzstraße wird dann verlegt, damit an der eigentlichen Stelle der Straße eine Brücke über die künftige Autobahn errichtet werden kann. Diese Bauphase wird ca. zweieinhalb Jahre dauern.

Schlechte Nachrichten für alle Radfahrer: sie werden in dieser Zeit gezwungen, einen baulichen Beidrichtungsradweg am nordöstlichen Fahrbahnseite zu nehmen. Die Breite je Richtung wird 1,25 Meter betragen. Besonders ärgerlich wird die Fahrtrichtung Südost werden: laut der künftigen Anordnung sollen bzw. müssen die Radfahrer die Ampelanlage in der Treptower Straße benutzen. Die eigentliche Fahrbahn erhält ein „Fahrrad verboten”-Schild. In Höhe der Puderstraße wird es die zweite Ampel geben. Besonders skurril wird es für die Radfahrer werden, die in die Puderstraße abbiegen, denn die Führung sieht zwangsweise den Straßenwechsel vor – da sind illegale Abkürzungsmanöver über die Gegenfahrbahn schon vorprogrammiert (oder alternativ die Flucht übern Lidl-Parkplatz). Argumentiert wird der Zwang der Benutzungspflicht damit, dass in diesem Bereich bedingt durch den Autobahnbau mit einem erhöhten LKW-Aufkommen zu rechnen sei sowie der Kurvenführung (Ausschuss für Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten)

Nachfolgend die Planungsskizzen, aus denen die Verläufe sichtbar sind:

Besonders ärgerlich ist es, dass einerseits die Kiefholzstraße in diesem Abschnitt eines der ganz wenigen Musterbeispiele in diesem Bezirk sind, wie Radverkehrsanlage anzulegen sind und andererseits hätte dies auch während der Bauphase aufrecht erhalten werden können.

Update (08.12.)

Seit acht Tagen besteht nun diese Anordnung – und ich bin heute das erste Mal konform zur Anordnung die Strecke in südwestlicher Richtung passiert.

Die Ampelanlage Treptower Straße erweist drei unschöne Sachen:

  • Ist die Ampel entlang der Kiefholzstraße rot, so müssen Radfahrer hier doppelt warten. Vor und nach der Treptower Straße.
  • Beim Warten der nach der Treptower Straße gibt es Platz für ungefähr ein bis zwei Fahrräder. Weitere wartende Fahrräder würden im Kreuzungsbereich sich stauen
  • Nach der Überquerung der Kiefholzstraße steht eine Rechtskurve mit äußerst engen Radius, der kaum eingehalten werden kann. Mit Anhänger oder ähnlichem gleich gar nicht. Wird der Radius gerissen, durchfährt man die Gegenfahrbahn.

Im weiteren Verlauf wäre ich fast in zwei Unfälle verwickelt. In den vergangenen acht Jahren habe ich so eine Situation auf dieser Straße noch nicht erlebt.

  • Eine Frau wollte von der Elsenstraße kommend zum Lidl-Parkplatz und hat mich erst in letzter Sekunde gesehen.
  • An der Ampelanlage Puderstraße bekomme ich grün und befahre den Kreuzungsbereich, um in die Puderstraße abzubiegen. Dabei fuhr ein Auto aus der Puderstraße los. Beide Verkehrsteilnehmer waren sich nicht bewusst, dass der jeweils andere ebenso grün hatte.

Ich kann nur hoffen, dass diese Situation alsbald geändert wird, denn dieser Zustand darf keine zweieinhalb Jahre bestehen bleiben!

Bisherige Kommentare (2)

Kommentar von Martin Kusch

Hallo Rene. Danke für den Artikel über die Radverkehrsführung an der Autobahnbaustelle der Kiefholzstraße.
Ich empfinde den Zustand auch als ärgerlich und gefährlich. Ich kann den Verantwortlichen nicht mal vorwerfen, dass Sie sich keine Gedanken gemacht hätten. Das was dabei herausgekommen ist beschwört aber sehr viele Konflikte herauf, wie Du schon geschrieben hast. Ich fahre täglich mit dem Rad aus der Stadt in Puderstraße und habe einige Male vergessen den Weg über den LIDL Parkplatz zu nehmen. An der Ampel bekomme ich dann grün wenn die Autos aus der Kiefholzstraße auch grün erhalten. Da es nicht einmal eine Fußgängerampel gib glauben die Abbieger ich sei bei Rot gefahren. Mir ist auch nicht so klar wie ich um die Abbiegenden Autos herum in die Puderstraße kommen soll.
Inzwischen habe ich aber wie die meisten Anwohner verinnerlicht, den LIDL Parkplatz zu nutzen.
Auf dem Weg nach Alt-Treptow besteht der nächste Konflikt. Ich bekomme dort an der Fahrradampel unter der Brücke Grün wenn die Autos auch losfahren und an den Linksabbiegern in die Treptower Straße auf dem Radweg vorbeifahren und auf mich stoßen, der auf den Radstreifen fahren will. Wie sich die verantwortlichen das Abbiegen der Radfahrer in die Treptower Straße vorgestellt haben würde ich auch gerne erklärt bekommen.
Der nächste Konflikt besteht, wenn ich aus der Treptower Straße mit dem Rad bei grüner Ampel rechts in die Kiefholzstraße fahre und dort gleich nach links die Fahrbahn queren muss. Die Autos die mit mir rechts abbiegen können auf den ersten Blick gar nicht erkennen warum ich jetzt die Straße queren will und reagieren entsprechend verärgert.
Eine richtig gute Lösung habe ich aber auch nicht parat. Die Fahrradampel unter der Brücke sollte sicher besser abgebaut werden um die Radfahrer dort selber entscheiden lassen zu können wie sie mit der Situation umgehen. Sinnvoll wäre es aus meiner Sicht auch für die Autofahrer entsprechende Hinweisschilder aufzustellen um die Radfahrer dort bei Ihrem tun etwas aus der Defensive herauszubringen.
Viele Grüße Martin Kusch

Kommentar von René

Die Lösung wäre sehr einfach gewesen: den Bereich der Fahrbahn entsprechend breiter zu alphaltieren, so dass beidseitig die Radfahrstreifen auf der Fahrbahn hätten fortgeführt werden können.

Alles, was jetzt noch geht, ist Schadensminimierung.

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