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Die europäische Krankenversicherungskarte

Vor ca. zwei Jahren hat mich meine Krankenkasse angeschrieben und mir voller Stolz die neue »europäische Krankenversicherungskarte« mitgeschickt. Damit löst diese Karte die alten Auslandskrankenscheine im Papierformat ab. War auch zugegebenermaßen lästig, der Krankenkasse jedes Reiseland im Voraus anzukündigen.

Nun kam ich in die Lage, in Österreich einmal ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen. Ich suche einen örtlichen Arzt heraus und betrete die Praxis. Ich ziehe also meine Krankenkarte heraus. Was passiert?

Die Sprechstundenhilfe überlegt erst einmal, was überhaupt zu tun ist. Dann sucht Sie ein recht großes Formular heraus und fängt an, sämtliche aufgedruckten Nummern und Buchstaben abzuschreiben. Währenddessen kommt der Arzt rein. Auch er rätselt kurz, was genau zu tun ist. Er schlägt vor, daß ich ihm lieber 15 Euro direkt geben soll und die Sache ist gegessen. Ich fragte nach, ob ich ggf. eine Quittung bekommen könnte — damit ich diese dann direkt bei der Krankenkasse einreichen könnte. Aber auch dieser Weg hätte die gleiche Bürokratie. Nun gut, ich möchte nicht unbedingt Schuld sein, wenn der Arzt seinen eigentlichen Pflichten nicht hinterherkommt, nur weil sich mal ein Reisender verirrt hat. Das »Eigentliche« lies sich relativ schnell und direkt klären, am Ende waren die 15 Euro auch dem Arzt egal, Hauptsache keine Bürokratie. Trotzdem hinterläßt dieses Erlebnis ein eigenartiges Gefühl.

Willkommen also in der Europäischen Union!

(Ich bin gespannt, was meine Krankenversicherung zu diesem Fall erzählt)

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