Ich muss gestehen: Ich mag Industriekultur. Egal ob die riesigen Fabrikhallen in Berlin-Schöneweide oder die Zeche Zollverein in Essen-Stoppenberg. Eine dieser Perlen ist der Landschaftspark Duisburg-Nord – hier sind es vor allem Hochöfen.
Einer der noch bestehenden Hochöfen, No. 5, ist begehbar – bis zur Spitze. Es ist spannend die Stufen hinaufzusteigen und mit jeder Etage mehr Ausblick zu genießen.
Auch wenn die oberen beiden Etagen etwas Mut bedürfen, da eine Treppenhälfte beidseitig freiliegend ist.
Doch noch mehr beeindruckend ist die Anlage von unten. Wenn einem bewusst wird, wie klein ein Mensch im Vergleich zu diesen technischen Anlagen ist. Denn nicht nur der Hochofen ist riesig – auch die Kohlenbunker.
Und es sind nicht nur die Größenverhältnisse. Auch die Gefährlichkeit. Riesige Treppen. Ein falscher Tritt?
Aber auch die Komplexität dieser Anlagen sind faszinierend. Es ist nicht nur ein Ofen, in dem Kohle hineingeschüttet wird, sondern auch enorme Vielzahl von Rohren, Kesseln, Schornsteinen Treppen, Steganlagen und Ventilen. Und vom ganzen Eisenbahnvorfeld (das hier liebevoll Gleisharfe genannt wird) zu schweigen. Es geht nicht nur um die Kohle und das Metall, auch die Belüftung, Wasser, Schlacke und was so alles anfällt. Als Informatiker erinnert diese Komplexität an ein Software-Projekt. Ob es jemals einen Menschen gab, der diese Anlage mit allen ihren Einzelbestandteilen verstanden hat?
Es ist aber auch ein beeindruckend, wie die Natur sich diesen Raum zurückholt:
Und wie man diese Flächen heute nutzt. Gärten in alten Kohlebunkern.
Ein Kletterparkur auf den Pfeilern an den alten Bunkern.
Ja sogar eine Kinderruschte:
Ende:
Und alle Bilder (75) des Rundganges. Es fiel schwer, auszusortieren:
Sorry. Viele Bilder. Ich konnte mich schwerlich entscheiden, die Eindrücke dieses Bauwerkes wieder zu geben!
Mehr zur Industriekultur: Im Jahr 2006 stellte ich Bilder der Zeche Zollverein vor. Und im Blog von Frau Maja werden zwei weitere Beispiele von Industriekultur