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Benachrichtung bei der Bahn

Eine einfache Fahrt von Hamburg nach Frankfurt mit dem ICE, anschließend Weiterfahrt mit S-Bahn. Abfahrt in Hamburg 07:23, Ankunft in Frankfurt gegen 11:00 Uhr, dort ca. 15 Minuten Umstieg zur S-Bahn.

Ich erhielt in Summe 13 (!) Benachrichtigungen über zeitliche Verzögerungen, die Hälfte noch bevor ich überhaupt in den Zug einstieg. In dieser Form ist es einfach nur nervig und unnütz.

  • 06:25: Anschluss (voraussichtlich) nicht erreichbar (+2 Minuten in Hamburg, +3 in Frankfurt)
  • 06:31: Anschluss wieder erreichbar (+2 in HH, +2 in F)
  • 06:36: Anschluss (voraussichtlich) nicht erreichbar (+2 Minuten in Hamburg, +3 in Frankfurt)
  • 06:46: Anschluss wieder erreichbar (+3 in HH, +2 in F)

Ich finde es so schön, wie präzise die Bahn ihre Prognosen im Minutentakt einige Stunden im Voraus aktualisieren kann. Aber dann:

  • 06:52: Änderung der Abfahrt: +12 Minuten (in Frankfurt: +8)
  • 06:52: Anschluss (voraussichtlich) nicht erreichbar (+12 Minuten in Hamburg, +8 in Frankfurt)
  • 06:54: Änderung der Abfahrt: +7 Minuten (in Frankfurt: +3)

Vor der eigentlichen Abfahrt habe ich schon 7 Meldungen erhalten.

  • 07:22: Änderung der Abfahrt: +18 Minuten (in F: +14)
  • 07:46: Änderung der Abfahrt: +19 Minuten (in F: +19. Und ganz wichtig: die einst geplante S-Bahn wäre dann schon pünktlich abgefahren. Als ob die Bahn nicht gleich eine neue Verbindung hätte ausgeben können)
  • 08:37: Änderung der Ankunft: +30 in F
  • 11:42: Änderung der Ankunft: +45 in F (und ganz wichtig: die nicht mehr erreichbare S-Bahn hat auch 4 Minuten Verspätung)
  • 11:44: Änderung der Ankunft: +45 in F (identische Mail)
  • 11:53: Änderung der Ankunft mit S-Bahn: +7 Minuten (also die S-Bahn, in die ich ohnehin nicht mehr einsteigen kann)

Wenn die Bahn eine dreiviertel Stunde Verzug hat, so interessiert mich die Verspätung einer nicht mehr erreichbaren Verbindung gar nicht mehr. Teilweise zeigt die Verbindungssuche pünktliche Ankunft an, wenn der nicht erreichbare Anschlusszug pünktlich ist. Mir würde viel mehr nützen, welche Verbindungen sich nun ergeben. Ob ich das noch im Jahre 2023 erleben kann?

Die Reise nach Cornwall

Erst die Radtour – nun noch ein kleiner Ausflug nach Cornwall. Mit einigen Abenteuern.

Los ging an einem Mittwoch am Frühstückstisch. Die Koffer waren gepackt, alles konnte losgehen. Noch war genügend Zeit. Als plötzlich eine SMS hereinkam, dass der Flug storniert wurde. Die Gründe waren sehr oberflächig beschrieben, aber es gab wohl technische Probleme bei British Airways. Anstelle dieses Fluges wurde dann ein viel späterer Flug angeboten. Der hätte dann aber den weiteren Tagesverlauf durcheinander gebracht, schließlich wartete in England ein Mietwagen an Flughafen und ein wirklich sehr kleines Hotel mit eingeschränkten Check-In-Zeiten auf uns.

Zum Glück flog eine dreiviertel Stunde vorher eine andere Gesellschaft nach Heathrow. Also buchten wir schnell und brachen schnell in Richtung Flughafen auf. Einer der Momente, wo ein Taxi zwar teuer ist, diesen Flug aber noch ermöglichte.

Nach der Kofferabgabe ging es durch die Security. In Hamburg gibt es so merkwürdige Körperscanner. Die zeigen dann vier Stofffalten am rechten Hosenbein an. Daraufhin wirst du zur Seite geschoben – und ein Typ betastet einmal deinen ganzen Körper. Auf meinen Kommentar hin, dass er ganz schön viel Körperkontakt für diese vier Punkte aufsuchte, gab es keine Reaktion. Dafür wollte man von meinem Laptop noch einen Sprengstofftest machen. Bringt das eigentlich irgendetwas?

Also rein ins Flugzeug – und eine reichliche Stunde später in Heathrow gelandet. Da allerdings nicht in Terminal 5 (wo der Mietwagen wartet), sondern in Terminal 2. Zum Glück gibt es einen kostenlosen Zug (Achtung: nicht die U-Bahn!). Also in das Tiefgeschoss des Terminals und rein in den ewig wirkenden Mäusetunnel mit ebenen Rolltreppen. Für den Zug braucht man ein Ticket, was die Automaten kostenfrei ausspucken. Während des Weges gab es dreimal Stände, wo Personal auf den Heathrow-Express nach Paddington Station hinweisen (Ist der so teuer, dass man dafür so viel Personal braucht – damit die Leute nicht mit der Underground fahren?). Am Bahnsteig muss man aufpassen, dass man im richtigen Zug einsteigt – denn es fahren auch welche zum Terminal 4. Und das steht nicht am Zug dran.

Avis sitzt zum Glück am Terminal. Man muss hier nicht erst zur “Car Rental Village” fahren. Dort scheint erst einmal alles zu klappen. Der Typ von der Ausleihe ist sehr freundlich – und betont voller Stolz, dass ein Honda Jazz wird. Ich habe noch nie von diesem Modell gehört. Es ist auch egal. Es ist ohnehin die unterste buchbare Kategorie. Warum sollte ich jubeln oder stolz sein? Ich will mit der Kiste nur in eine Region fahren, die man mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum erreichen kann und wo fette Schlitten auf engen Straßen es auch nicht angenehmer machen. Dieser Honda Jazz hatte schon zehn Vorschäden. Das ist mir egal. Aber als ich wenig später den Kofferraum öffnen wollte, hielt ich die Dekorleiste mit dem H-Logo in der Hand – und blickte auf eine kleine Leiterplatte dahinter. Ich gehe zum Verleih-Typ, melde den Vorschaden.

Wenige Minuten später wurde der Mietvertrag umgeschrieben auf einen Ford Fiesta. Zwar etwas größer als gebuchter. Dafür sei ein Navi kostenfrei mit dabei. Da nicht gebucht, darf ich es nutzen. Das erste Mal ein Navi im Mietwagen. Sagen wir so: Nicht ganz uninteressant, was die Vornutzer alles so für Ziele angesteuert hatten und wie deren Telefone hießen…

Raus aus dem Flughafen-Areal – und raus auf die Autobahn. Etwas Stau auf dem Londoner Ring (M25), dann weiter auf A4. Es fährt sich entspannt. Aber es zieht sich. Gerade auch mit dem englischen Tempolimit von 112 Stundenkilometern. Bis Exmouth gibt es Autobahn, danach eine autobahnähnliche Schnellstraße A30. Als ich diese kurz vor Launcesten verlasse, spüre ich die Vorzüge kleiner Fahrzeuge. Einige Straßen waren kaum breiter als ein Wagen – und jede Begegnung mit einem anderen Fahrzeug führte dazu, dass eine Ausweichstelle benötigt wird. Die Navigation des Autos schlägt eine andere Route vor wie die vom Telefon. Wir folgen dem vom Telefon – und landen in noch engeren Straßen. Straßen, wo du entscheiden kannst, ob der Busch links oder Busch rechts das Auto streifen soll. Wir übersehen eine Kreuzung – und fahren Umwege.

Kurz vor dem Ziel müssen wir passen. Wir finden das Hotel nicht. Wir rufen an. Wir werden die Straße hoch und runter gelotst. Und waren schon nah dran. Zwei kleine Verkehrskegel zeigten die Einfahrten. Der letzte Kilometer ging dann von der Straße weg über einen Feldweg – bis ganz ans Ende. Währenddessen fällt uns ein, was wie zu Hause vergessen haben: ein Buch mit guten Foto-Punkten in Cornwall. Zu Hause liegt es gut.

Wir werden von einem älteren Mann begrüßt, der uns auch das Zimmer zeigte. Dafür dass es in der völligen Pampa lag, war es sehr schön und durchdacht – und auch ein wenig teuer. Wir lasen schon in den Bewertungen des Hotels, dass die Wirtin gerne Kuchen backt – und so standen zwei Scheiben Kuchen in der kleinen Teeküche (die eher ein begehbarer Kleiderschrank war). Was allerdings schade war: die Hellhörigkeit. Wenn du in dieser Pampa bist, dann willst du auch deine Ruhe haben. Und keine Kühlschrank und Lüftergeräusche hören. Vor allem keine Lüftergeräusche der anderen Zimmer.

Am nächsten Morgen gibt es britisches Frühstück. Das war sehr gut. Spiegelei, Black Pudding (so eine Art Tote Oma in Wurstscheibenform), Bacon, Tomaten. Vor allem die gebackenen Tomaten waren lecker, wir fragten nach dem Herstellung (Vorher mit Butter einreiben.) Der Frühstücksraum wirkte ein wenig so, als ist es ein Wohnraum der Betreiber. Denn die wohnten auch im Haus. Es heißt zwar Hotel (oder B&B), aber eigentlich sind es auch nur drei Räumlichkeiten, die sie vermieteten. Am Nebentisch saß eine Mutter mit Tochter aus dem Dunstkreis von London, die ein paar Tage entspannten.

Nach der morgendlichen Stärkung machten wir einen kleinen Rundgang über den Areal. Über die Weide hindurch ging es zu einem kleinen See. Und wieder zurück. Vielleicht auch eine Idee, wenn man mal alt wird: Kauf dir irgendein Anwesen mit viel Land in der hintersten Pampa und vermiete Räume an Touristen. Die werden schon den Weg dahin finden. Klappte ja bei uns auch.

Am Nachmittag ging es nach Bude. Wir waren nicht die einzigen. Im Ort gab es eine Critial Mass. Wir steuerten einen Parkplatz an. Sie kosten Geld, kein Thema. Aber vor allem auch Nerven!

  • Der erste Automat war defekt – und verweist auf den zweiten Automaten am anderen Ende des Geländes.
  • Nachdem ich über den gesamten Parkplatz lief, standen zwei Passanten vor mir. Warten.
  • Der Automat verlangt als erstes das KfZ-Kennzeichen. Ich blicke auf den Autoschlüssel, unleserliches Gekrakel. Ich gehe zum Auto und fotografiere es.
  • Wieder auf eine Person warten. Der Automat akzeptiert die (ausländische?) Kreditkarte nicht.
  • Wir sammeln Münzen zusammen. Yeah!
  • Zurück zum Automaten. Wieder warten. Eine Münze wird nicht akzeptiert. Auch beim zweiten Mal nicht. Beim dritten Mal nicht.
  • Ein freundlicher Brite tauscht sie mir um. Wieder zum Automaten – und wieder eine Person abwarten.
  • Zwischendurch das Kleingedruckte am Automaten lesen: Binnen 10 Minuten sollst du den Parkschein lösen – sonst kostet es 100 Pfund Strafe, die auf 60 Pfund reduziert wird, wenn du es binnen kurzer Zeit begleichst.
  • Ich habe mein Parkticket. Und bin gespannt, ob ich trotzdem noch eine Strafe bekomme.

Wir erreichen den Strand von Bude. Aber wir wollen nicht in den Sand. Also kehren wir um – und laufen zum Schloss. Das ist eher winzig. Es wirbt mit kostenfreiem Eintritt, aber eigentlich ist es nur eine kleine Bildergalerie mit Café. Hinter dem Schloss picknicken wir – und blicken auf den Flusslauf. Am Kanal gibt es Tretboote in Gestalt von Oldtimern.

Wir laufen noch vor zur Breakwater-Spitze – aber der Wind wehte ordentlich. Von da sahen wir auch den “Bude Sea Pook”, ein künstlich angelegter Gezeiten-Pool. Die Hotelwirtin schwärmte von den Vorzügen: Meereswasser, was durch die Flut reingespült wird – und dann sich eher aufheizt.

Wir laufen noch zum Compass Point. Spannender Name, nur leider keinerlei Erklärung, welches Zweck dieser Turm einst hatte.

Auf den Rückweg in Richtung Zentrum begann der Regen. Wir machten einen elementaren Fehler und liefen trotz des Regens – bis die Schuhe nass wurden. Wir hätten mal lieber in der geöffneten Kirche Unterschlupf suchen sollen. Dann fuhren wir zurück – was wir dieses Mal besser fanden.

Im Hotel erwartete uns eine kleine Fruchtschale. Yeah!

Am nächsten Morgen gab es wieder Frühstück. Und am anderen Ende des Tisches saßen zwei Briten, die eigentlich gerne campen wollten. Aber aufgrund des angekündigten Sturms hierher geflohen sind. Zugegeben: in Bude war es windig, aber es sollte noch heftiger werden. Das englische Wort für Aktivitäten bei schlechtem Wetter heißt “All Wheather Attractions”. Und so eine suchten wir uns raus: Eden Project. Das ist ein botanischer Garten in einer stillgelegten Kaolingrube. Herzstück sind zwei Gewächshäuser, die jeweils aus vier wabenförmigen, ineinander übergehenden Waben bestehen. Die eine mit tropisch-feuchten Klima, die andere mediterran trocken.

Auch wenn es nur 40 Meilen sind – durch die engen Straßen zieht es sich ewig. Und wir brauchten mehr als eine Stunde für die Anfahrt. Die Eintrittspreise sind saftig: £28.50 pro Person. Aber wir sind im Urlaub.

Wir betraten das Areal – und die Sonne schien. Juhu. Damit genossen wir zunächst den Außenbereich. Neben vielen schönen Pflanzen (wo wir nette Bilder machen konnten – mit Regentropfen auf den Blüten) ging es über in den Nutzbereich. Zum Beispiel eine Ansammlung verschiedenster Kürbissorten – mit der Erkenntnis, dass eine Zucchini letztendlich ein Kürbis ist.

Welche Kuppel betreten wir zuerst? Die Empfehlung ist: Beginne mit den feuchten Tropen! Dann kannst du im anderen wieder trocknen, ehe es nach draußen geht. Also rein in das Paradies völlig fremder Pflanzen. Na gut, einige kannten wir ja schon von Hongkong oder Fiji. Es gab eine Besucherplattform an der Spitze der höchsten Kuppel – aber weil die Wärme reindrückte, war sie zeitweise geschlossen. Wir verzichteten auf die Besteigung. Allgemein ist das Klima ähnlich wie im Tropical Island südlich von Berlin.

Am Übergang zwischen den beiden Hallen gab es einen Eisstand. Wie zu erwarten mit einer Riesenschlange. Was irgendwie doof ist. Zumindest entsteht dadurch ein Gedränge, was nicht schön ist.

Auch die zweite Kuppel war spannend.

Als wir den Kuppel verlassen wollen, war gerade ein heftiger Regenschauer zu Ende gegangen. Wir liefen noch zum Core-Gebäude. Aber außer einiger Kunstobjekte gab es da wenig zu sehen. Und raus. Die Rückfahrt zog sich ebenso hin. Jedoch unterbrachen wir diese, um einen Besuch in Asda und Tesco abzuhalten.

Auch der dritte Morgen begann mit britischem Frühstück. Nun hieß es Abschied von diesem Hotel zu nehmen. Über enge Straßen fuhren wir zur Westküste. Erstes Ziel: Boscastle.

Ein kleiner Ort mit einem kleinen Einschnitt zum Meer. Wo einige Mauern ins Meer gebaut worden sind, um die Wellen zu brechen. Man kann bis fast zur Spitze laufen – und auf das Meer blicken. Das taten wir auch.

Dann ging es nach Titangel, den Ort schauten wir uns aber nur aus dem Fahrzeug an.

Dritter Ort war Port Isaac, wo wir noch einen der letzten freien Parkplätze ergattern konnten – und einen kleinen Rundgang durch den Ort gingen. Trotz der engen Gassen fuhren auch immer wieder kleine Straßenpanzer (SUV) durch. Sehr idyllisch. Aber ansonsten war es auch ein schöner kleiner Ort an der Küste.

Die Zeit war fortgeschritten – und wir wollten noch bis hinter Penzance fahren – also wirklich den letzten Zipfel Cornwalls. Zunächst verlief die Strecke über eine sehr steile Straße zu einer weiteren Bucht. Also so ein kleiner Straßenpanzer an der engsten Stelle passieren wollte – und zunächst nichts mehr ging.

Bei Penzance hatten wir ein AirBNB zusammen mit Freunden gemietet. Wir standen schon nahezu davor, doch waren unsicher, ob wir richtig waren. Also fuhren wir noch einmal zurück – und exakt so wie beschrieben. Wir landeten an der selben Stelle – und wussten, wir waren richtig: unsere Freunde waren Minuten zuvor ebenso angekommen.

Dieses AirBNB ist mal ein klassisches AirBNB. Also keine dem Wohnungsmarkt weggenommene Wohnung, sondern es war tatsächlich die Wohnung einer Familie, die im Sommer gerne in der Umgebung zeltet. Und so fanden wir eine komplett eingerichtete Wohnung vor. Inklusive frischer Bettwäsche und Handtücher. Das Haus war in Hanglage etwas in den Hang gebaut – und vor allem in diesem Räumen etwas muffig. Aber auch daran gewöhnten wir uns.

Am Folgetag machten wir eine Tour nach St. Michaels Mount. Das ist eine kleine Insel bei Marazion. Bei Ebbe ist sie zu Fuß erreichbar. Da aber an dem Tag die Flut tagsüber war, mussten wir mit kleinen Nussschalen übersetzen. Die Hinfahrt war sehr abenteuerlich, eigentlich schon fast ein NoGo. Der Fährmann spielte lieber mit dem Telefon, während das Ruder im stürmischen Wasser umschlägt und wir uns im Kreise drehten. Ich sah uns schon kollidieren, als er durch die Reihen ging, um den Fahrpreis einzusammeln. Glücklicherweise kamen wir an.

Nach Bezahlung des Eintrittspreises ging es einen kleinen Anstieg zur Burg. Über holprige Treppen. Auf dem Weg dahin gab es kleine Sehenswürdigkeiten. Ein alte, restaurierte Molkerei. Einen Brunnen. Und ganz wichtiger: ein kleiner herzförmiger Stein im Gehweg. Du kannst den Stein vielleicht übersehen, aber nicht die Menschen, die nach unten gebückt Fotos machen. Im inneren gibt es gut ein Dutzend Räume, durch die man gehen kann.

Anschließend ging es wieder hinunter und zurück zu den Booten. Die Rückfahrt war zum Glück angenehmer.

Am Montag ging es zum Land’s End. Also da wo dann Cornwall und England wirklich aufhört. Die Straße A30 führt direkt bis dahin – zum Schluss auf einen Parkplatz. Dort bekommt man ein Parkticket für 6 Pfund – welches auch gleich für eine Woche gültig ist. Wir betreten das Areal – und es kommt einem vor wie auf einem kleinen Rummel mit Fahrgeschäften, kleinen Kinos und Essbuden. Passiert man diese, beginnt ein Weg entlang der Küste. Unsere Bekannten hatten Erinnerungen an früheren Besuchen – und so suchten wir nach dem passenden Felsen mit dem passenden Blick.

Viel gibt es am Lands End nicht zu sehen. Also ziehen wir weiter – nach St. Ives am anderen Ende. Während unsere Bekannten die großen Straßen wählten, fuhren wir die Küstenstraße. Die war sehr schön – aufgrund der bergigen Küste sah man fast durchgängig das Meer. Wir entdeckten eine Zinn-Miene am Wegesrand.

Dann kam uns plötzlich ein Bus entgegen. Aber nicht irgendeine kleine Bergziele, nein ein großes Doppeldecker, der überwiegend Luft beförderte. Ich fragte mich oft, wie das wirtschaftlich sein kann. Oder denken die, dass ein Doppeldecker hipp ist und deshalb wesentlich mehr Leute in dieser dünn besiedelten Landschaft anlockt? Noch bevor ich schalten konnte, setzte der Bus zurück – und ließ mich passieren. Wenig später fuhr ich hinter einem her – das war sehr praktisch – da konnte man eher mittig fahren.

Wir erreichen St. Ives. Unsere Bekannten waren schon da. Doch der anvisierte Parkplatz war voll. Keine Chance. Wir standen am Ortsende bei einem Rugby-Verein, die wohl ihre Wiese gerne den Touristen zur Verfügung stellte – gegen Obolus. Aber ein klarer Preis bis Tagesende – und nicht so ein Automaten-Terror. Wir laufen hinein – und treffen unsere Freunde, die ihren Wagen in einer Nebenstraße parkten. Auf ging es in einen kleinen Pub, der vor allem besondere Biere vertickte. Und besondere Biere waren dann z.B. Paulaner. Klar, deutsches Bier was auf dem Britischen Markt nicht vertreten ist, ist da eine Delikatesse.

Nach einer Stärkung ging es durch die Fußgängerzone und kleiner Pause am Hafenkai. Von da spazierten wir einige Kilometer entlang der Küste. Anfangs schön asphaltierter Weg – plötzlich holpriger Fußweg. Es war eine schöne Tour – bis wir wieder am Rugby-Stadion ankamen.

Es zog sich zu und begann zu regnen. Wir verlassen St. Ives. Plötzlich verschwanden die Wolken. Sonnenuntergangsfotos? Ja, also auf in Richtung Land’s End. Sennen Cove.

Den Dienstag ließen wir ruhig angehen. Eigentlich machten wir nicht viel – und besuchten nur einen Garten in der Nähe, Trewidden Garden. Eine kleine, urige Gartenanlage. Besonders markant waren die Magnolien und die Riesen-Farne (die ähnlich wie in Neuseeland hohe Bäume sind).

Mittwoch war Regentag. Also ab in die Zinnmiene.

Und dann war es auch Zeit für die Rückreise.

Nun mussten wir aus dem hintersten Winkel von Cornwall zurück nach London. Und wir waren nicht die einzigen. Es gab Stau schon etliche Kilometer bevor die Autobahn losging. Irgendwie mussten wir am Nadelöhr bei Exeter vorbei. Von da war die Wahl: Autobahn oder Landstraße. Beide Strecken war überlastet. Ob wir dir bessere Entscheidung trafen, wissen wir nicht. Auf jeden Fall gab es auf der Landstraße weiterhin viel Stau. Viel Stau in wirklich dünn besiedelten Gebieten. Unser Puffer für den Flug verschwand allmählich. Und wie so der Zufall es will: Pünktlich zur Abfahrt erreichten wir Heathrow. Aber der CheckIn war vorbei. Wir konnten also am nächsten einen neuen Flug buchen und irgendwo in der Nähe nächtigen. Und das taten wir dann auch.

Cornwall ist schön. Das nächste Mal würde ich doch lieber mich dahin beamen!

Zimmerausstattung: Bodenbelag

Ich habe mal wieder ein Hotel gebucht. In einem kleinen Örtchen, was auch nur ein Hotel hat. Dort darf ich Ende August aus beruflichen Gründen hin.

Ich gebe ja zu, dass bestimmte Ausstattungsmerkmale, mit denen die Hotels und Zimmer beworben werden, mich zum Schmunzeln bringen.

Einige klassische Beispiele:

  • Heizung.
  • Fenster. Wobei: In London fand ich schon Zimmer ohne. Aber da stand das dann explizit so da.
  • Toilettenpapier (sehr beliebt in Großbritanien)
  • Überhaupt: WC.
  • In Japan waren es dann immer so Dinge wie „Kostenfreie Pflegeprodukte” oder „Schallisolierung”.

Überhaupt hatten die japanischen oder britischen Zimmer immer wesentlich mehr dieser Ausstattungsmerkmale als in Deutschland.

Wenn ich ehrlich bin, schaue ich lieber auf so Dinge wie „Du bist in Deutschland! Nein, wenn du WLAN willst, musst du ordentlich zu zahlen.”

Das nun gebuchte Zimmer verfügt über das Merkmal „Bodenbelag”. Meine Kollegen scherzten schon, in was für Gegenden ich mich herumtreibe. Vielleicht ein Iglu in Alaska? Nun gut, ich konnte es nicht unterlassen – und fragte mal freundlich beim Hotel nach:

Auf ihrer Webseite preisen sie das [gebuchte] Zimmer mit dem Ausstattungsmerkmal „Bodenbelag“ an. Da bin ich zugegebenermaßen beruhigt und gleichzeitig neugierig, ob es bei Ihnen auch Zimmer ohne „Bodenbelag“ gibt.

Sie nahmen es mit Humor und wollen das Merkmal auswechseln. Ich bin schon gespannt, was es werden wird. Bis dahin warte ich gespannt auf die Reise und freue mich, dass das gebuchte Zimmer auch über das Merkmal „Fenster können geöffnet werden” verfügen wird.

Skandinavien-Reise - Die Tour ist vorbei!

Die Tour ist nun schon ein paar Tage zurück – und ich blicke gerne noch zurück:

(Die Karte dauert ein wenig mit Laden. Die GPX-Datei ist 7 MB groß. Ansonsten auch als Bild)

Für die gesamte Rundreise durch Dänemark, Norwegen, Schweden und Zurück habe ich 24 Tage gebraucht. Ich bin 2506 Kilometer geradelt. Weitere 187 Kilometer legte ich auf insgesamt 11 Fähren zurück, zudem 33 Kilometer im Zug über die Öresund-Brücke. Wenn ich den GPS-Werten trauen darf, bin ich 9720 Meter bergauf bzw. bergab geradelt. Erwartungsgemäß lagen die meisten Höhenmeter in Norwegen und im nördlichsten Teil von Schweden. Mein persönlicher Tagesrekord liegt bei 175 Kilometern. Darauf bin ich schon ein wenig stolz. So etwas gelingt natürlich nur, wenn alles auch zusammenpasst.

Einen besonderen Dank muss ich meinem Fahrrad zollen. Denn die beliebte Frage, ob ich Pannen hatte, konnte ich diese stets verneinen. Zumindest keine, die an der Weiterfahrt mich hinderte. Allerdings hatte ich in Larvik (Norwegen) eine Werkstatt aufgesucht:

  • Hinterrad neu einrichten
  • Steuerkranz wieder festziehen
  • Fahrradständer auswechseln (wobei er in Kopenhagen erneut kaputt ging und ich danach nicht mehr reparieren lies. Aber immerhin hat dieses Provisorium einige Tage gehalten)

Verglichen mit Erfahrungen anderer Reisender während meiner Tour scheint das außergewöhnlich zu sein. Nicht wenige, die ich auf Zeltplätzen kennenlernte (und mit Rad unterwegs waren), hatten Erfahrungen mit platten Reifen.

Da ich oft schon nach dem Wetter gefragt worden bin: Es hätte nicht besser sein können. Es gab an zwei Tagen etwas Regen. In Fredrikstad stand das Zelt allerdings schon, so dass es mich beim Fahren absolut nicht störte. Am Folgetag musste ich die letzten Kilometer in Norwegen im Poncho radeln. Ich bin (zumindest wissentlich) zweimal an stärkeren Regenfronten nahe vorbei gekommen:

  • Als ich Schweden erreichte, musste es an der Küste heftig geregnet haben. Da verlief der Nordsee-Radweg aber einige Hügel weiter im Inneren.
  • Und wäre ich einen Tag eher in Kopenhagen gestartet, hätte es mich in Koge erwischt

Die ersten beiden Tage in Deutschland waren sommerlich sehr heiß, danach kühlte es sich ab. Und im skandinavischen Raum hatte ich fast jeden Tag Temperaturen um die 20°. An den ersten beiden Tagen in Dänemark hatte ich mit enormen Gegenwind zu kämpfen (am Tag Numero 4 bin ich nur 68 Kilometer gekommen), danach drehte sich der Wind und pustete mich nach Hirtshals hoch. Vor allem in Schweden hatte ich fast nur Rückenwind (was in dieser Form wohl ungewöhnlich sei – tendentiell weht es da eher nach Norden).

Bei so einer Radtour lerne ich vor allem die (Rad-)Wege, Campingplätze und Kaufhallen kennen. Natürlich auch Wälder, Seen, Berge und Ortschaften. Und die eine oder andere schöne Aussicht. Aber ich habe keine Museen oder Burgen besucht – mit einer kleinen Ausnahme: die Festung Königstein in Fredrikstad (Kongsten Fort). Unweit meines Geburtsortes gibt es das Namenspendant in Deutschland und unmittelbar am Kongsten Fort einen Campingplatz. Es gab einige Orte, bei denen sich ein Wiedersehen lohnt. Zum Beispiel Göteborg, wo ich auch gerne mal abweichend von den üblichen Campingplätzen genächtigt hätte, aber aufgrund eines Metallica-Konzertes war die Stadt und das nähere Umland komplett ausgebucht.

Die Lebensmittelpreise in Norwegen waren schon deutlich teurer als in Deutschland. Zumindest manche. Auffallend war es vor allem bei Getränken und Süßwaren (z.B. eine große Cola-Flasche für umgerechnet 4 Euro). In Schweden und Dänemark war es ok.

In Schweden ließ ich mich auf das Experiment des bargeldlosen Feldversuches ein – und habe keinerlei Geldautomat in Anspruch genommen. Auf den Campingplätzen bekam ich 5-Kronen-Stücke für Duschen ausbezahlt und habe selbst an Erdbeerständen mit Kreditkarte bezahlt (Glücklicherweise verlangt meine Bank einen prozentualen Aufschlag bei Fremdwährungen ohne Mindestgebühr – da kamen ne Menge Einzelbelege zusammen). Es gab exakt einen Erdbeerstand und einen Zeltplatz, wo keine Kreditkarte möglich war – da galt dann der Euro als Ersatzwährung.

Nun bin ich wieder zurück – und darf mich wieder über die beschissene Radinfrastruktur von Hamburg aufregen. Als ich am ersten Tag nach der Ankunft wieder in Hamburg radelte, fühlte es sich ganz anders an. Ich eierte die ersten Kilometer total herum. Es fehlten schlicht die Gewichte der Vorderradtaschen, die ich nun drei Wochen lang gewöhnt war.

Tag Zielort Land Radkilometer Fähre/Zug Ø-Speed Max. Speed Anstieg Besonderheiten
1 Friedrichskoog-Spitze D 125,16 0,2 17,8 33,9 106
2 Oben D 105,74 0 17,2 35,1 245
3 Høyer DK 87,32 0 11,8 26 23
4 Darum DK 68,02 0 13,3 27,1 60 Extremer Gegenwind
5 Søndervig DK 105,6 0 15,2 36,2 108
6 Klitmøller DK 134,08 3 19,4 43,2 175
7 Hirtshals DK 159 0 19,1 45,4 229 Extremer Rückenwind
8 Hirtshals DK 7,33 0 15,7 42,3 10 Fähre fällt wegen Sturm aus
9 Lillesand NO 40,67 135,69 26,1 58,7 704 Fähre nach Norwegen
10 Gjeving NO 93,29 0 14,3 45,3 816
11 Brevikstranda NO 78,56 6,47 12,3 48,6 1061 Fähren in Norwegen
12 Horten NO 111,24 9,59 14 45,9 978
13 Fredrikstad NO 64,52 11,08 14,1 44,1 415 Fähre Horten-Moss, Festung Königstein
14 Strömstad S 77,99 2,34 14,9 43 668 Regen
15 Insel Malo S 120,64 0,26 16,8 47,9 828
16 Kungsbacka S 153,9 0,2 17,2 50,3 875 Metallica-Konzert in Göteborg
17 Gullbrandstorp S 140,66 0 19,1 41,2 338
18 Ängelholm S 120,49 0 16,3 37,8 389
19 Ishøj DK 174,55 33,45 19 195,3 535 Öresund-Brücke
20 Ishøj DK 98,39 0 14,8 31,5 148 Kopenhagen-Rundtour
21 Præstø DK 103,06 0 16,4 33,6 143
22 Fehmarn D 113,21 18,57 15,6 46,9 328 Fähre Fehmarn
23 Pönitz D 132,38 0 15,6 41,9 294 Erlebnisse auf dem Campingplatz
24 Hamburg D 90,2 0 17,1 36,6 244
Summe 2506 220,85 9720

Noch eine Anmerkung zur Durchschnittsgeschwindigkeit: Diese Werte sind bereinigt von Pausenzeiten, nicht aber von Fährfahrten bzw. dem Öresund-Zug. Im ersten Moment wirken die Zahlen von 11 bis 19 durchschnittlichen Stundenkilometern gering. Zumal die 19 von einem Tag mit gutem Rückenwind war. Allerdings macht sich die Ladung des Fahrrades schon bemerkbar, allen voran auch bei Bergen. Waren diese zu steil, so habe ich auch gerne mal geschoben. Das dauert dann zwar wesentlich länger, schont aber ungemein die Knie. Bei den besonders steilen Anstiegen ähnelt das Schieben des Fahrrades eher dem Gewichtstemmen.

Weitere Artikel:

Updates:

Ich liste hier nennenswerte Updates auf, die ich noch nachträglich ergänze – wie Bilder, Videos oder Storys.

Skandinavien-Reise - Kosten

Zum Abschluss noch ein Blick auf die Finanzen. Während der 24-tägigen Reise hatte ich Gesamtausgaben in Höhe von 1252,55 Euro. Also dafür dass ich gereist bin – und während dessen mich auch versorgt habe.

Ich habe es ein wenig aufgeschlüsselt:

Kostenart Kosten
Lebensmittel 481,09
Zeltplatz 380,02
Fähre 153,38
Erdbeeren 71,60
Porto 48,05
Kleidung 28,63
Werkstatt 27,82
Bewirtung 23,04
Zug 17,38
Postkarten 12,33
Waschen 9,22

Skandinavien-Tour: Die Fähren von Norwegen

Am Tag 11 und 12 meiner Reise, also mitten im norwegischen Teil, habe ich meine Radreise durch drei Fähren abgekürzt:

  • Risør – Øysang (ca. 4km, 85 NOK)
  • Stabbestad – Kragerø (ca. 2,5km, 85 NOK)
  • Langesund – Helgeroa (ca. 9,5km, 200 NOK)

Allen drei war gemein, dass der Weg zur Umfahrung der Fähren recht umfangreich war, teilweise auch über verkehrsreichere Straßen verlief und die Fernradroute einfach auch auf diese Fähren ausgelegt sind.

Die erste Fähre war ein ziemlich antiquiertes Schifflein, was sogar bis zu 3 PKW transportierte und den Touri-Ort Risør mit einem völlig zersprengten Dorf verband, wo es gar nichts gab. Als die Fähre ankam, war ein 1 PKW und gut 30 Leute drauf. Auf meiner Überfahrt waren nur drei zahlende Gäste an Board.

Die zweite Fähre war eine moderne Autofähre mit etwas mehr Andrang. Hier war Stabbestand das unbedeutende Örtchen und Kragerø der Touri-Hotspot. Menschliche Bedürfnisse zwangen mich jedoch, diese Überfahrt in einer fensterlosen Einzelkabine zu verbringen.

Am spannensten war aber die dritte Fähre. Schon auf einem der zurückliegenden Zeltplätze schwärmte ein Pärchen, die die Tour entgegengesetzt fuhren, von dieser Überfahrt. Allen voran die Fahrt durch die engen Klippen zwischen den Arøya-Inseln. Während der ca. 1 stündigen Fahrt hatte ich hier die Gelegenheit, auch einige schöne Fotos zu schießen (was sonst bei einer klassischen Radreise nur bedingt möglich ist). Und die gibt es hier:

Skandinavien-Reise - Reisegepäck

Ich bin öfters während der Reise gefragt worden, wie schwer meine gesamtes Reisegepäck. Während der Reise musste ich immer sagen: Keine Ahnung. Bei der Ankunft habe ich alle Taschen einmal gewogen.

Tasche Gewicht
Vorderrad links 4,1kg
Vorderrad rechts 5,1kg
Hinterrad links 6,9kg
Hinterrad rechts 7,6kg
Zelt 2,4 kg
Isomatte und Zeltstange 1,1 kg
Rucksack 8,3 kg
Lenkertasche 2,1 kg
Summe 37,6 kg

Wie erwähnt: das waren die Werte bei der Ankunft. Das variierte natürlich während der Reise. Nicht zuletzt auch wegen der Getränke und Nahrung. Am Anfang hatte ich noch einige Lebensmittel von zu Hause mitgenommen, am Ende auch einige Mitbringsel aus Dänemark im Gepäck. Und letztendlich ist auch Wasser ein wichtiger Punkt.

Das wichtige ist aber auch, dass ich eine strenge Systematik der Taschen hatte. In den Vorderradtaschen und im Rucksack sind die Dinge drin gewesen, die ich während des Tages zugreifen musste.

Vorderradtasche links

  • Regenjacke (Zugegeben für sehr kalte Tage – ich habe sie nicht gebraucht)
  • Klapphocker – (Das war eher Luxus. Aber er kam durchaus hin und wieder zum Einsatz. Bei manchem Erdbeerstand war es praktisch, sofort eine Pause einzulegen – und nicht die Erdbeeren mehrere Kilometer zu befördern, ehe es eine Bank gab)
  • Powerbank Charmast 26800 (Sehr praktisch, damit habe ich während der Tour das GPS betrieben. Sprich: Aus der Tasche lugte dann immer ein Kabel raus)
    • Die Powerbank ist in einer kleinen Stoffhülle. Da drin habe ich dann immer ein USB-Ladegerät mitgeführt. Die Schlaufen der Hülle erwiesen sich als praktisch, wann immer die Stockdosen in Duschräumen ungünstig waren. Manchmal konnte ich so die Powerbank an einem Nagel oder so befestigen.
  • Handtuch
  • Frisch gekaufte Lebensmittel
  • Notfall-Wasser

Vorderradtasche rechts

  • Campingkocher mit Ersatzkartusche (am letzten Abend in Dänemark konnte ich endlich wechseln)
  • kleine Campingpfanne (Praktisch, um mal Spiegel-Ei, Bacon oder Hühnchen zu braten)
  • Campingteller
  • Wechselweise: Sandalen oder Sportschuhe (je nachdem, was ich trug)
  • Erste-Hilfe-Tasche für mich (Mal von zwei Pflaster abgesehen nie zum Einsatz gekommen)
  • Erste-Hilfe-Tasche für das Fahrrad (Ich brauchte es nicht. Aber auf der Fähre nach Puttgarden konnte ich einem anderen Radler damit aushelfen)
  • Sonnencreme, Wunddesinfektion, Autan, …

Hinterradtasche links

  • Schlafsack
  • Waschtasche
  • Badeschlappen
  • Nacht-T-Shirt und Wechselunterhose
  • Handtuch
  • Akkuladegerät (Das führte ich nur spazieren, nachdem ich das GPS mit der Powerbank betrieb)
  • Steckdosenverteiler (Wann immer alle Steckdosen in einem Aufenthaltsraum belegt waren – du kommst an Strom. Und nahm nicht viel Platz weg)
  • Tüte mit Heringen (Sie kamen exakt zweimal zum Einsatz)

Die Tasche nutzte ich so, dass ich nach dem Zeltaufbau die Schuhe wechselte, den Schlafsack herausnahm und mit der Tasche sowie der Lenkertasche zu den Duschen gehen konnte

Hinterradtasche rechts

  • Unterwäsche (Als Hülle ist eine ausrangierte Schlafsackhülle sehr praktisch)
  • Shirts und Hosen
  • Badehose (Teilweise auch in den Vorderradtaschen)

Ich habe wäschemäßig so geplant, dass ich ca. 8 bis 10 Tage ohne Waschen auskomme. Somit habe ich unterwegs zweimal waschen müssen. Zudem hatte ich auch noch sicherheitshalber etwas wärmere Kleidung mit dabei, die ich aber nie brauchte.

Rucksack

  • Poncho (Ich habe ihn nur einmal gebraucht. Aber wenn, dann muss es schnell gehen!)
  • Besteckset inklusive Taschenmesser
  • Stirnlampe
  • Softshell-Jacke und dünnes Langarm-Shirt (War praktisch zum Variieren – was man gerade brauchte)
  • Warme Sacken (für den Notfall)
  • Laptop (Ich nahm meinen alten T420 mit. Wiegt leider etwas mehr.)
  • Kleine Tüte mit Halterungen für GoPro, Ersatz-SD-Karte, Ersatzakkus
  • Links und Rechts außen: Platz für Wasserflaschen
  • Oben drauf lies sich an zwei Schnallen das Schloss gut befestigen
  • Teilweise auch Lebensmittel

Als sehr praktisch erwies sich, den Rucksack nicht auf dem Rücken zu tragen, sondern am Fahrrad. Mit dem Gepäckträger war er mit einem Karabiner befestigt. Und seitlich konnte ich ihn mit zwei Bändchen jeweils um die Hinterradtaschen befestigen. Das saß gut.

Zelt und Iso-Matte

Kurz vor der Abreise stellte ich fest, dass mein altes Zelt nicht mehr tut. Drei Gründe:

  • Gummi der Zeltstangen porös (das lässt sich wohl aber fixen)
  • Nähte gehen auseinander
  • es riecht muffig

Die alte Zeltform hat sich als praktisch erwiesen. Es steht einerseits ohne Heringe (Ich habe keinen Bock, jeden Abend da erst was in den Boden zu rammen), andererseits ist es auseinandergebaut eine Rolle. Das ist wichtig, weil ich es so gut zwischen die Hinterrad-Taschen befestigen kann.

Also in der Kürze der Zeit so ein Zelt finden, was kein Vermögen kostet. Und bin bei Decathlon gelandet. Ich entschied mich für das kleinere Zelt für 2 Personen (reicht auch aus, das alte war größer). Dafür mit einer Beschichtung. Da die Tage im Norden im Sommer recht lang sind, war es im Zelt recht dunkel. So dunkel, dass ich auch tagsüber meine Stirnlampe im Zelt brauchte.

Was suboptimal ist der Sack: Man bekommt das Zelt nicht so zusammengefaltet, dass alles wieder im Zeltsack verstaut werden kann. Oder ich habe die Falttechnik noch nicht verstanden.

Zudem kam noch die Iso-Matte dazu. Und seit dem zweiten Tag: Zwei Rollen Klopapier! (Da der erste Campingplatz kein Klopapier hatte, wollte ich nicht in die prekäre Lage kommen. Hatte ich aber nie gebracht.

Ein Kopfkissen habe ich nicht dabei gehabt. Wäsche in einem Beutel tut unterwegs genauso.

Lenkertasche

Ich habe den Allrounder Mini von Rixen&Kaul. Da kann man zwar keine Karte oder so von reinstecken, dafür hat man einen Griff und braucht keine Extra-Schlaufe. Da sind dann die wichtigen Sachen drin:

  • Telefon
  • Geld
  • Kamera
  • und abends: GPS und GoPro

Garmin Oregon G700

Zur Aufzeichnung von Strecken. Und gleichzeitig Kartenmaterial. Die Navi-Funktion habe ich erst gegen Ende genutzt.

Nervig ist, dass man ein GPS-Gerät kauft und sich dann selbst um Karten kümmern muss (oder nen Aufpreis zahlt). Und die Dinger fressen Batterien. Zwei R6-Batterien reichen für ca. 80 Kilometer.

Ortlieb-Taschen

Die Taschen habe ich nun auch schon einige Jahre – und sie sind sehr praktisch. Nicht nur auf Radtouren. Auch wenn sie beim Kauf nicht gerade billig sind.

In Kopenhagen traf ich einen, der es mit den schönen, dünnen, schlapprigen Fahrradtaschen und den vielen kleinen Riemchen probierte – und diese Taschen wegen des Kunststoffs ablehnte. Zugegeben: bei Produkten, die ich ein Jahrzehnt und länger in Benutzung habe (und eine Firma, die auch ersatzteilmäßig gut aufgestellt ist), würde ich solche Überlegungen hinter dem praktischen Nutzen stellen. Die eine Vorderrad-Tasche reist nun auch schon einige Jahre mit einem Flicken.

(Eher liebäugel ich noch mit dem RackPack. Damit auch das Zelt und die Iso in einer richtigen Tasche verschwinden kann. Da bin ich mir aber noch nicht sicher.)

Packen

Noch ein Tipp: Zu Hause nie das Gepäck für die Taschen durchoptimieren, sondern immer Luft lassen. Ansonsten setzt man sich dem Zwang aus, dass jeden Tag wieder so zu packen. Das macht dann sicher keinen Spaß!

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