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Homepage von René Pönitz

Kunstparker-Awards 2023

Das Ende des Jahres schreitet voran – und dann beginnt die Zeit der Auszeichnungen. Heute feiern wir die Kunstparker des Jahres. Kunstparken ist eine Street-Art-Form und hat eine lange Tradition in Deutschland, auch und vor allem in Hamburg. Es ist eine geistig schöpferische Leistung, ein Kraftfahrzeug so im öffentlichen Straßenraum abzustellen, dass man auf subtile Art und Weise mehr Parkraum im öffentlichen Raum einfordert oder gleich einnimmt. In Barmbek und einigen anderen zentralen Ortsteilen gibt es etablierte Künstlerszenen, die auch in diesem Jahr zahlreiche Artefakte geschaffen haben.

Heute werden die drei besten Werke des Jahres in der Hamburger Regionalliga für Barmbek gekürt.

Platz 3: Der Radweg im Schnee (2023, Blech auf Schnee/Beton)

Der dritte Platz geht an das Kunstwerk “Der Radweg im Schnee”. Auf den ersten Blick erweckt es den Eindruck, es würde niemand gestört und behindert werden. Dem aufmerksamen Betrachter entgeht jedoch nicht, dass das Kunstwerk zum überwiegenden Teil auf einem Radweg installiert wurde. Der Künstler drückt damit volle Unterstützung zur Hamburger Strategie aus, dass Schneeräumung auf Radwegen keinerlei Priorität genießen sollte. Die besondere Originalität dieses Werkes erweist sich aber dadurch, dass durch dieses Kunstwerk eben auch die Schneeräumung auf dem Radweg vereitelt wird. Dafür gibt es 2023 Bronze!

Platz 2: Zwischen Baum und Bügel (2023, Blech auf Erde)

Der zweite Platz geht in diesem Jahr an das Kunstwerk “Zwischen Baum und Bügel”. In der Kunstparkerszene werden Bäume als völlig nutzlos angesehen – es kann ja nicht auf einem Baum geparkt werden. Von Laub, Vogelkot oder Lindenblüten ganz zu schweigen. Es ist jedes Mal aufs Neue eine Frevelei, wenn das Grünflächenamt einen neuen Straßenbaum pflanzt. Was liegt da näher als Bäumen Wurzelschäden hinzuzufügen, damit perspektivisch wieder ein Parkplatz nachwachsen kann? Leider werden viele Bäume deshalb mit Bügeln gesichert – und die hinterlassen leider Kratzer auf dem heiligen Blech. In diesem Falle hat eine Unachtsamkeit des Grünflächenamtes dazu geführt, dass ein Kunstparker direkt zwischen Baum und Bügel posieren konnte. Allein der Mut und das Manövriergeschenk zollen Respekt. Daher ein wohlverdienter zweiter Platz!

Platz 1: Triptychon (2023, Blech auf Beton/Asphalt)

Das Parken in zweiter Reihe ist in der Kunstparkerszene allgemein sehr beliebt, allerdings machen sich die Aktivisten damit ähnlich viele Freunde wie die Letzte Generation auf der Köhlbrandbrücke. Die Zugeparkten, meist Amateure der Szene, fangen an, heftig zu hupen und zu fluchen – und zeigen überhaupt kein Verständnis für diese Kunstform. Oftmals bauen dann die Kunstparker ihre Kunstwerke freiwillig wieder ab.

Und genau das Problem hat der Schöpfer des Kunstwerkes “Triptychon” sehr elegant gelöst – und damit sich einen Traum innerhalb der Kunstparkerszene geschaffen: die Gewissheit, stets eine dauerhaften Galeriestandort zu beanspruchen, ohne dafür Unsummen bezahlen zu müssen. Dazu brauchte es eine Kombination aus Längs- und Schrägparken innerhalb eines Straßenabschnittes. Dabei werden zunächst zwei benachbarte Quer-Parkplätze belegt. Bei der Wahl der Artefakte sollte man stets solche wählen, die nur selten in auswärtigen Ateliers präsentiert werden. An der Stirnseite kann nun sehr entspannt in zweiter Reihe das zentrale Kunstwerk aufgestellt werden. Kein Zweifel, dass der Künstler ein Profi ist: zwei Teile des Triptychons gehören zur selben Fahrschule, das rote Fahrzeug steht seit mindestens Monat unverändert an dieser Stelle. Damit wird Triptychon zum Sieger des Jahres gekürt.

Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!

Der grüne Pfeil dieser Seite

Seit einigen Jahren schon verwende ich einen grünen Pfeil sowohl als Logo dieser Seite, aber auch als eine Art Marke auf diversen anderen Plattformen. Und häufig kommt dann die Frage auf, warum ich diesen Pfeil verwende bzw. was er denn bedeuten soll.

Sehr viele vermuten dann den Grünen Pfeil aus der Straßenverkehrsordnung (der offiziell Grünpfeil heißt). Doch weder der Grüne Pfeil im Ampellicht, noch der Grüne Pfeil als Blechschild (der Grünpfeil) haben diese Konturen.

Der zweite Vermutung ist der Rettungspfeil von Fluchtwegen. Hier ist die Ähnlichkeit schon größer, die Konturen passen immerhin, aber nicht die Proportionen.

Aber wer nun weiter sucht, es ist vergebens: es gibt keine tiefergehende Bedeutung.

Der Logo stammt von Anfang 2004. Damals ging es los mit sogenannten “Favicons”, also die kleinen Piktogramme, die du in der Browserzeile vor einer bestimmten Webseite siehst. Diese mussten damals möglichst gut mit 16 mal 16 Pixeln erkennbar sein (und sollten es auch heute noch). Viele probierten damals aus, ihre Fotos in so ein kleines Symbol zu pressen. So etwas ähnliches hatte ich mal auf meiner allerersten Webseite gemacht – und bin dann doch froh, diese Idee und dieses Layout lange hinter mir gelassen zu haben:

Im Jahre 2004 habe ich die Seite komplett auf dunkelgrün geschalten. Ich fand das kräftige Grün schön und viel besser als das damals vorherrschende Blau. Damals bastelte ich mit Listensymbolen herum – nur der einfache Punkt war mir damals zu wenig. Und so entstand ein kleiner Pfeil als Listenpunkt, auch sehr gut auf der alten Webseite im Menu zu erkennen:

Und dann dachte ich: den kleinen Punkt kann ich auf 16 mal 16 Pixel skalieren. Er ist einfach gehalten, hat Wiedererkennung, passte eben auch zur Gestaltung der Seite.

Und im Jahre 2013 als ich diese Seite noch einmal komplett überarbeitete, blieb zwar der Pfeil und die Grundfarbe Grün. Aber ich passte den Pfeil an die aufgefrischten Farben an – und seit dem schnitt ich den Pfeil auch aus (so dass dann ggf. weiße oder schwarze Umrandungen entstehen)

Und gegenwärtig bin ich sowohl mit dem Pfeil als auch mit dem Layout dieser Seite zufrieden.

Und falls ihr euch fragt, was es mit den beiden Dreiäugigen auf sich hat: Beim Relaunch der Webseite 2013 wollte ich eine Kopfgrafik haben. Nach der anfänglichen Idee, wechselnde Grafiken zu machen, toppte dann dieses StreetArt-Photo. Zum einen finde ich die positive Grundausstrahlung sehr schön, auch das extrem breite Format passte – und es war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr reproduzierbar. Ich schoss das Foto schon 2008. Es war auf dem Lido (Schlesische Straße, Kreuzberg) gemalt worden, doch 2013 schon längst übermalt. Wie bei StreetArt wohl üblich, weiß man wenig/nix über die Urheber, aber die Urheber haben eine Handschrift – und dann entdeckte ich auch an anderen Stelle diese Dreiäugigen, z.B. ebenso aus Berlin