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Wenn Computerspiele damals in echten Welten gespielt hätten...

Aus der Kategorie Dinge, die die Welt nicht braucht: 8-Bit-City. Also Stadtpläne in einem Layout der Spielekonsolen der 80er Jahre. Sehr gerastert, kaum Detailtiefe, gemusterte Grafik. Unter den 10 Städten gibt es auch Berlin, die Insel der Jugend sieht bspw. so aus:

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SPIEL 2009: Was sonst noch auffiel

Keltis war zum Spiel des Jahres 2008 gekürt worden — doch leider hielt die Begeisterung nicht dauerhaft an. Dieses Problem scheint man nun mit einer Erweiterung ausbalancieren zu wollen. Dazu bin ich nicht mehr gekommen.

Etwas enttäuscht war ich vom Messeauftritt der Lookout-Games. Letztes Jahr überzeugten sie mit Agricola — und mit Le Havre sowie der Agricola-Erweiterung »Die Moorbauern« hätten sie sicher auch wieder Leute überzeugen können. Das Problem bei beiden Spielen ist: ein Durchlauf kostet viel Zeit (doch die sollte man auf der Messe doch haben?). Zum Glück hatte ich vorab schon mal Le Havre testen können — und es ist der perfekte Nachfolger von Agricola. Ähnlich komplex und vielseitig, man erkennt die Handschrift des Erfinders wieder — doch irgendwie auch wieder anders. Die Moorbauern-Erweiterung wurde zur Messe angepriesen und auch hier klingen viele Ideen recht sinnvoll. Aber 25 Euro für eine Erweiterung ist aber auch ein stolzer Preis. Vertrieben wurden dazu neue Spielsteine in neuen Farben. Hier könnte man meinen: ok, wer nun unbedingt Spielsteine in Lila oder Gelb haben möchte ... aber der interessantere Aspekt ist: man plant Regelerweiterungen, damit das Spiel auch mit sechs oder sieben Spielern spielen kann.

Taurus von LudoArt sieht von weitem interessant aus — auch wenn einem die Spielregeln und der Sinn nicht sofort erschließen. Doch das edle Spiel in der edlen Holzbox hat mit 149 Euro auch einen stolzen Messepreis (hier ist es kurz erklärt)

SPIEL 2009: Finca

Finca ist ein leichtes, gut illustriertes Spiel für zwei bis vier Spieler für Zwischendurch, welches nicht sehr viel Konzentration erfordert, aber trotzdem gewisse strategische Komponenten enthalten sind. Wir befinden uns auf Mallorca und sind für den Handel mit dem heimischen Früchten verantwortlich. So beschaffen wir uns Früchte und liefern diese an die Gemeinden aus.

Auf dem Windrad besorgen wir uns Früchte (Die Anzahl der Spieler vom Startfeld zeigt uns an, wie weit wir dürfen. Die Anzahl der Personen auf dem Zielfeld, wie viele Früchte wir bekommen). Und in den zehn Kommunen zeigen die Bedarfe. Man benötigt Eselskarren, mit denen man ausliefern kann. Zudem gibt es Zusatzkarten, die einen das Spiel erleichtern. Wenn eine Kommune genüg Früchte hat, wird die Finca errichtet. Je nach Anzahl der Spieler wird das Spiel zwischen der vierten und sechsten Finca beendet.
Das Spiel hat zudem eine Regel, daß alle gehorteten Früchte zurückgegeben müssen, wenn der allgemeine Vorrat erschöpft ist. Diese ist interessant, kommt jedoch kaum zum Einsatz.

Gewonnen hat der, der die meisten Punkte hat. Jede ausgelieferte Frucht ist ein Punkt. Hinzu kommen Punkte für bestimmte Kriterien (die meisten Zitronen, ...), Serien (Auslieferung von Paketen mit 1 bis 6 Früchten) und nicht genutzte Bonuskarten.

Insgesamt ein nettes Spiel für Zwischendurch, das keine allzu hohe Konzentration erfordert.

Varianten: die Früchte auf dem Windrad kann man so positionieren, daß diese recht unregelmäßig verteilt sind. Zudem wäre das Spiel zu fünft auch interessant, vor allem, da dann die Rohstoffe eher erschöpft sein könnten.

SPIEL 2009: Donna Leon - Gefährliches Spiel

Detektivspiele im Stile von Mister X erfreuen sich doch oft einer gewissen Beliebtheit. Donna Leon ist eine Kriminalautorin, die gerne den Schauplatz Venedig gewählt hat — und da handelt auch das Spiel Donna Leon — Gefährliches Spiel von Ravensburger.

Es ist eine Kombination aus Glücksspiel (wann kommt wer — und wen trifft man zufällig) und Gedächtnisspiel (wer liegt wo?). Es gibt eine Reihe von Plätzen, auf denen Verdächtige unterwegs sind. Einer ist der Mörder. Man muß mit Informanten sprechen, Leute vorladen und am Ende den Mörder verhaften. Für all diese Dinge gibt es Punkte. Die Spielfiguren haben unterschiedliche Charakter, so kann der Polizist vor allem in der unteren Bevölkerungsschicht gut agieren, der Staatsanwalt eher in der oberen. Durch Aktionskarten kann man mit nahezu allen Figuren alles — leider ist man damit am Ende regelrecht überschüttet.

Und es gewinnt am Ende der, der entweder am Anfang mehr Glück gehabt hat oder wirklich das bessere Gedächtnis hat. Also keine Basis für ein interessantes und durchdachtes Spiel.

SPIEL 2009: Klickado

Klickado, ja das klingt wie Mikado. Und mit Geschicklichkeit und langen, dünnen Stäbchen hat das Spiel auch etwas zu tun.

Jeder Spieler hat einen Satz aus kleinen und langen Stäbchen im Vorrat. Dazu kommen einige Stäbchen mit einem Metallring: und die sind für das Grundgerüst am Wichtigsten: denn die zu bildende Konstruktion wird auf einem Magneten gebaut.

Es gibt ein Grundgerüst mit einer Stange. Da dran wird der entscheidende Magnet (der einen Igel symbolisieren soll) angehangen. Nun werden zu Beginn die Stäbchen mit Metall angehangen. Die größte Hürde ist die darauf anschließende Phase, da man dann mit den wenigen Hölzern nun ohne magnetische Hilfe etwas positionieren muß. Dabei gilt die Regel: was zu Boden fällt, geht zu den eigenen Stäbchen. Und Sieger ist am Ende derjenige, der alle Stäbchen als erster verbaut hat.

Die Schwierigkeit nimmt aber im zunehmenden Spielverlauf ab. Irgendwann schafft man es, die Querstange mit einzubeziehen — und dann ist es praktisch nur noch ein Hinlegen. Daher steht der Gewinner einer Partie auch relativ zeitig fest — es sei denn, er macht kurz vor Schluß noch mal einen Reiser.

Empfehlen kann ich das Spiel nicht unbedingt. Die größten Sorgen habe ich mit der Verpackung: damit dasGrundgerüst stabil ist, sind in der Plasteeinlage und einer Pappe zwei Löcher drauf. Leiern sich die Löcher mit der Zeit aus, wird das Spiel sehr wackelig (vielleicht ist es aber auch so gewollt). Wie auch immer: ein Holzbrett wäre schon sinnvoll gewesen.

SPIEL 2009: Dominion - was für eine Welt!

Dominion ist in diesem Jahr zum »Spiel des Jahres« gekürrt und erhielt außerdem den »Deutschen Spielepreis«. Also sollte es auch im Rahmen der Messe ausgetestet werden. Und das Fazit vorweg zu nehmen: es lohnt sich!

In diesem Spiel muß man möglichst Punkte sammeln und die gibt es mit Punktekarten. Aber je mehr Punktekarten man hat, um so mehr sind diese auch wieder Ballast. Mit anderen Worten: derjenige, der führt, könnte durchaus dadurch Nachteile haben — und das macht die Spielidee interessant. Allgemein wird stets in Runden gespielt und in jeder Runde darf man eine Aktion ausführen sowie einen Kauf tätigen. Im Angebot gibt es dabei Aktionskarten (damit man Aktionen überhaupt ausführen darf), »besseres« Geld oder die bereits erwähnten Karten mit den Siegpunkten.

Die größte Hürde dabei ist: die begehrten »Provinzen« mit den meisten Siegpunkten erhält man nicht so ohne weiteres. Und um an die heranzukommen, gibt es verschiedene Strategien. Damit nicht jedes Spiel nach dem gleichen Schema abläuft, wählt man sich aus den 25 möglichen Aktionskarten beliebige zehn aus (die 25 kann man mit Promotionskarten oder Erweiterungen erhöhen). Besonderen Reiz haben interaktive Karten wie die Hexe oder den Dieb, bei dem stets auch der Gegner mit einbezogen wird.

Ungewöhnlich ist, daß das Spiel gleich in zwei verschiedenen Basisvarianten an den Start gegangen ist. Diese unterscheiden sich nur durch die Aktionskarten. Und die erste Erweiterung ist auch bereits am Start.

Etwas eigenartig ist das Öffnen der Verpackung. Die ungefähr 500 Karten müssen erst einmal sortiert werden, doch in einzelnen Kartenpaketen sind die Karten bereits gut gemischt.

Der Tiefstpreis auf der Messe lag bei 20 Euro.

bytheway: Die Regelerklärung zum Thronsaal ist etwas konfus. Hat jemand das Regelwerk verstanden, was passiert, wenn zwei Thronsäle in Folge eingesetzt werden?

SPIEL 2009: DiXit

DiXit ist ein Gesellschaftsspiel von Jean-Louis Roubira, daß bereits in Frankreich eine gewisse Popularität erlangt haben soll. Eine deutsche oder gar englische Beschreibung ist nur schwer zu finden.

Hauptbestandteil des Spieleverpackung sind Karten mit Bildern. Jeder Spieler hat dann fünf Karten auf der Hand und der Reihe nach erzählt ein Spieler eine Geschichte zu diesem Bild und legt die Karte verdeckt ab. In der Praxis sind das eher kurze Umschreibungen wie bei Tabu. Alle anderen Spieler legen nun der Reihe nach eine ihrer Karten ebenso verdeckt ab, von der sie denken, sie trifft am besten zu. Dann wird gemischt und die anderen Spieler dürfen nun raten, welche Karte vom Erzähler ist. Ausgehend von den Tips gibt es dann Punkte. Für den Erzähler ist es schlechter, wenn ihn alle oder keiner erraten hat.
Und dann wird nachgezogen und der nächste Spieler ist dran.

Und das wars auch schon mit dem Spiel. Der Spielausgang ist in erster Linie dadurch geprägt, wie unterschiedlich gut sich die Teilnehmer kennen — denn dann kann man verdeckt um die Ecke Hinweise geben. Ein weiteres Problem ist, daß die zur Verfügung stehenden Karten relativ schnell durchgespielt sind und dann bekannt ist, was es alles für Motive gibt. Also nicht wirklich empfehlenswert. Aber die Idee kann man ja selber mit Fotos (einheitliches Fotopapier!) umsetzen.

Anmerkung: Für ein Online-Spiel mit riesiger Bildgalerie wäre das eine nette Idee.

Nachträgliche Anmerkung: Das Spiel wurde zum Spiel des Jahres 2010 gekürrt. Schade.

SPIEL 2009: Macht$piele

Es wird wieder etwas strategischer: und zwar geht es bei Macht$piele (wieder von eggert spiele) darum, in einem großen Konzern möglichst weitreichend Fuß zu fassen. Der Spieleerfinder schien vermutlich wenig von Großkonzernen zu halten, sonst hätte er sie nicht so in der Form auf die Schippe genommen.

Man gründet einfach mal so Abteilungen, legt Mitarbeiter zusammen, kauft Aktionen oder versucht irgendwie Posten im Vorstand zu besetzen. Es gibt insgesamt sechs Spielziele (Einfluß, Aktionen, Hauptabteilungen, Korruption, Externe Beratung sowie ein Wettkampf mit dem Widersacher). Der Sieger ist, wer als Erstes vier dieser Bedingungen erfüllt.

Das Spiel ist rundenbasiert und in jeder kann man eine bestimmte Aktionen durchführen. Dazu gibt es Regeln, wie Abteilungsleiter bestimmt werden, wie die Vorstände eingesetzt und der Chef gewählt wird — und vor allem: wann das Gehalt gezahlt wird. Das alles erst einmal zu verstehen, benötigt einen gewissen Aufwand, aber danach entfaltet es sich zu einem klassischen Strategiespiel. Aber Spielen wie Agricola wird das Spiel leider nicht das Wasser reichen können.