Apoptygma Berzerk - Live auf der Festung Königstein
Bei besten Wetter eins der Konzerthighlights des Sommers erlebt: Apoptygma Berzerk am 27.07. auf der Festung Königstein.
Als ich von der Ankündigung des Konzertes gelesen habe, war ich etwas skeptisch, ob ich hingehe. Einerseits kommen die neueren Titel nicht mehr an die alten Qualitäten heran, andererseits kann es auch spannend werden, da Apop live ihre Titel gerne mit Gitarren verstärkten, wo in den Studiofassungen vergeblich nach nicht elektronisch erzeugten Klängen gesucht werden kann. Andererseits ist diese Festung auch ein eher außergewöhnlicher Veranstaltungsort.
Die Vorfreude ist letztendlich die beste Freude. Und die gibt es bei der Erklimmung der Burg. Bevor es losging, gab es zunächst erst einmal traumhaften Ausblick, ehe es in den Burghof herunterging. Für abendliche Konzerte ideal, da auch bei abendlicher Kälte kaum Wind durchpfeiffen kann.
Die erste Vorband hieß Eklipse und ist ein Quartett aus Streichern. Sie strichen und zupften die Saiten. Auch wenn ihre Musik gut klang: es fehlte irgendetwas: der Gesang. Die meisten (alle?) ihrer Titel waren Coverversionen – und daher fand es großen Anklang im Publikum, einen Titel der Hauptband bereits zu spielen: Until the End of the World.
Die in der Regel viel zu lange Umbaupause wurde hier durch einen Schallplattenunterhalten gefüllt. Eine gute Idee, auch wenn minimales Techno weniger für meine Ohren geeignet ist.
Mit einem finnischen Volkslied eröffnete Apoptygma Berzerk das Programm. Wurzeln zeigen! Dieses Lied ging dann über zu „Non Stop Violence”, welches zusammen mit „Eclipse” die Massen zum Toben brachte. Die Stimmung war gut. Die Leute gröhlten mit.
Ein Höhepunkt der ruhigen Art war das Solo von Jonas. Im nahtlosen Übergang des Depeche-Mode-Covers „Sometimes” zu „Moment of Tranquility” ist gelungen. Ein Titel, der live wohl noch nie in Deutschland lief.
Von den ganz alten Sachen lief „Deep Red” und „Bitch”. In den Ansagen wurden die Titel jweils „Oldschool” bezeichnet.
Im Rahmen der fest eingeplanten Zugaben gab es eine weitere Coverversion mit „Major Tom”. Hier war das skurrile, dass die Band ihn auf englisch singt, der Refrain im Publikum auf Deutsch übertönt wurde. Leider, live passte er gut hin, soll dieses Lied die nächste Single werden.
Nach der Show gab es leichten Engpass, da die Leute über den Fahrstuhl nach draußen gebracht werden sollten. Ob man nun an der Schlange zum Ausgang steht – oder bei der Signierstunde, das machte keinen Unterschied. Dabei erzählte er u.a., dass in unmittelbarer Nähe zum Heimatort auch ein „Festung Königstein” gibt, in Norwegischen „Kongsten Fort”.