Wie funktioniert Politik? (Kabellos in Spandau ins Internet)
In den nachfolgenden Beispiel eine etwas ungewöhnliche Abfolge eines politischen Themas:
- Die Piraten fordern: »ein freier Internetzugang per WLAN«
- Die Grünen bekennen sich, in Netzpolitik gut aufgestellt zu sein.
- Klaus Wowereit (SPD) will sich laut seiner Regierungserklärung für ein kostenfreies W-LAN-Netz einsetzen
- Die CDU in Spandau stellt einen Antrag, ein Konzept zu erarbeiten, an ausgewählten Gebäuden »einen kostenlosen, kabellosen Internetzugang zur Verfügung zu stellen«.
- Die Piraten in Spandau sagen: Ja, das klingt toll, aber bitte »mit dem Förderverein Freie Netzwerke e. V.«
- Die CDU geht mit.
- Die SPD will den Antrag in irgendeinen Ausschuß verweisen.
- Die Grünen stellen sich Fragen »zum Stand der Forschung zur Frage von Immissionen und gesundheitlichen Risiken beim Betrieb von Funk-Netzwerken.« Somit geht das Thema nicht nur in den Ausschuß für zentrale Aufgaben, sondern zusätzlich in den Gesundheitsausschuß.
- Die Grünen bekommen Haue von ihrer Basis
- Die Grünen blockieren den Gesundheitsausschuß.
... to be continued!
Was die fadenscheinigen Argumente der Grünen anbelangt:
- In dicht besiedelten Gebieten gibt es bereits unweigerlich jede Menge WLAN-Netze. Mein Laptop empfängt bspw. gerade 18 sichtbare Netze (und da ist die andere Straßenseite parkbedingt unbebaut). Zum einen ist der Unterschied zu ein paar weiteren Netzen vernachlässigbar, zum anderen baut Freifunk darauf auf, bereits bestehende Netze zu nutzen.
- Ein UMTS-Sendegerät strahlt laut Wikipedia 125-250 mW aus, WLAN liegt bei 20-40mW. Damit strahlt das Telefon in der Hand nur ein sechstel seiner Leistung, wenn es die Daten drahtlos mit WLAN übermittelt werden und nicht via UMTS.
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