Auf Nummer sicher?
Der Film »Auf Nummer sicher?« von David Dietl ist eine sehr gelungene Synthese aus Dokumentarfilm und Science-Fiction, in der insbesondere die gesellschaftlichen Risiken der RFID-Chips dargestellt werden.
Die Hauptdarstellerin Sandra Harkow ist Journalistin und hat seit längerem wieder einen bezahlten Auftrag: für den »Interessenverband RFID« soll sie einen Werbefilm herstellen, in der die kontaktlose Übertragungstechnik umworben wird, um damit Politiker und Journalisten auf einem Kongreß von der Technologie zu überzeugen. Politischer Hintergrund ist bevorstehende Debatte zur Einführung von RFID in Personalausweisen — ein Milliardenauftrag für die Hersteller.
Bei der Recherche stößt sie auf einen Zeitreisenden, der sie mit dem beängstigten Zukunftszenario konfrontiert. Von nun an beginnt sie zu recherchien und stößt immer wieder auf Wortbeiträge. So hört man authentische Wortbeiträge aus der aktuellen Debatte um den ePass: u.a. von Schäuble, Beckstein und Merkel, aber auch von Kritikern wie der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar oder der Professor Andreas Pfitzmann (TU Dresden). Sie befragt Zeitzeugen und wird mit einer bunten Meinungsvielfalt konfrontiert. Sie trifft einen Computerfreak, der ihr demonstriert, wie einfach die Reisepässe zu knacken sind.
Respekt vor allen vor der Vielfalt an gesellschaftlichem und technischem Inhalt, der in den in den knapp 72 Minuten verarbeitet wurden. Zum Nachdenken regt der Film auf jeden Fall an, insbesondere um die realen von den fiktiven Inhalten auseinander halten zu können. Das Beachtliche dabei ist aber auch, daß der Film kein Internetstreifen ist, sondern im Zweiten Deutschen Fernsehen, jewohl dem ZDF, ausgestrahlt wurde — zur besten Sendezeit: am 14. Mai 2007 gegen 0:10. (Video als Flash unter archive.org)
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