Die Entwicklung der Rauchmelder
Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
in zentralgeheizten Räumen.
Da sitzt sie nun am Telefon.
Und es herrscht noch genau derselbe Ton
wie seinerzeit auf den Bäumen.
(aus Erich Käster, Die Entwicklung der Menschheit)
Und seit einigen Jahren haben diese zentralgeheizten Räume mit Telefon sogar schon Rauchmelder. Solche kleinen, weißen, runden Dinger, die bei der kleinsten Rauchentwicklung Alarm schlagen. Reine Präventivvorsorge, um nicht wieder zu den Bäumen zurückzukehren.
Nur die Praxis sieht leider anders aus: statt das Gebäude auf schnellsten Wege zu verlassen, wird der Alarm erst einmal kritisch hinterfragt. Warum dudelt das hier? Ja, könnte der Rauchmelder sein. Ja, das ist bestimmt wieder der Rauchmelder. Sicherlich wieder ein Fehlalarm. Riecht hier jemand was? Ich auch nicht. Man kann ja mal herumschauen. Ok, die anderen rennen auch nicht raus. Naja, wird wohl nur ein Fehlalarm sein. Wird hoffentlich gleich wieder aufhören.
Welche Funktion hat dann noch ein Rauchmelder?
In England lief das organisierter ab, und da sind die Rauchmelder sensibler als hier. Intensives Kochen reichte schon aus, teilweise auch nur eine Zigrette. Und wenn es Alarm gab, wurde das Gebäude oder das Wohnheim komplett beräumt. Ja, es mußten alle raus. Ja, da wurde sogar nachgeschaut, daß auch keiner mehr in den Räumen blieb. Selbst wenn sogar schon feststeht, daß es definitiv ein Fehlalarm ist. Dann warten alle noch mal 10 Minuten in der Kälte, ehe der schrille Alarmton abgeschalten wird.
Gibt es eigentlich überhaupt eine sinnvolle Anwendung von Rauchmeldern?
Bisherige Kommentare (4)
Kommentar von wrtlprnft
Ich dachte die Dinger sind vor allem dazu gut, dass man geweckt wird, wenn sich nachts ein Feuer bildet, bevor man daran erstickt. Tagsüber machen sie in Räumen, in denen Leute sind, keinen wirklichen Sinn.
Kommentar von Ni.ni
Meiner hört zum Glück wieder auf, wenn der Kochdampf halbwegs abgezogen ist. ;-)
Kommentar von Thiemo
Jede Reaktion ist besser als keine. Die Leute sollen ja nicht in Panik ausbrechen sondern aufmerksam werden, in die Teeküche gehen und z.B. die einsam vor sich hin glühende Herdplatte ausschalten. Ob man dazu einen Rauchmelder im Büro braucht, darüber kann man streiten. Unbestreitbar sinnvoll ist der Rauchmelder aber zu Hause, wo man schläft, an der Decke im Flur. Von Kohlenmonoxid wird man nicht wach, im Gegenteil: man schläft friedlich ein und das wars. Dort gehört der Rauchmelder hin.
Kommentar von Koloradokäfer
Ich habe mir jetzt übrigens einen gekauft. (Die Absicht bestand aber schon vorher.)
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