Gutes Beispiel
Ich belege dieses Semester unter anderen die Veranstaltung Entscheidungs- und Spieltheorie von Prof. Ortmanns. Schon in der ersten Vorlesung gab es eine interessante Problemstellung:
Variante 1: Angenommen man will in die Oper, hat eine Karte gekauft (50 Euro), steht pünktlich vorm Einlaß und hat die Karte aber zu Hause vergessen. Nach Hause fahren ist nicht mehr möglich. Entscheidung: noch eine kaufen (100 Euro) oder sein lassen (50 Euro)
Variante 2: man legt sich 50 Euro zurecht, um eine Karte für 50 Euro an der Kasse zu kaufen, hat aber dummerweise das Geld verloren. In der Geldbörse ist auf jeden Fall noch Geld drin. Eine kaufen (100 Euro) oder sein lassen (50 Euro).
Das Problem ist in beiden Fällen gleich — im ersten würde man vermutlich verfluchen und sein lassen, im zweiten die Karte kaufen. Denoch ist das Entscheidungsproblem gleich.
Bisherige Kommentare (6)
Kommentar von Phil
Ich liebe solche Vergleiche.. Sie zeigen unser widersinniges Verhalten auf und halten uns vor Augen, über was wir nicht nachdachten...
Ich mag sowas :)
Kommentar von Pablo
Ich liebe sie auch:
Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomän: im Fall 1, weiß man, dass man das Geld verloren hat.
Im Fall 2 kann es sein, dass man es wieder findet...
Kommentar von ich
jo, wir Menschen haben eben doch alle die selben Macken. Und manche haben zudem noch andere ;-)
Kommentar von ich
Was genau lernt man eigentlich in Entscheidungs- und Spieltheorie? Hoffentlich nicht nur das gegensätzliche Verhalten in annähernd gleichen Situationen ... *g*
Denn sonst lernt man ja doch wieder nix fürs Leben .. oder würdest du daraus deine Reaktion ändern?
Kommentar von Der ausser nebenan Wohnung (TS)
Variante3: wir investieren 2EUR in einen MC Flurry am Altmarkt und sparen die zweiten 50EUR. Das gewonnene Geld investieren wir in Glücksspiel oder andere körperliche Aktivitäten *fg* :D
Kommentar von Liam17m
Ich denke bei Variante 1 kommt es darauf an, ob einem das Konzert auch 100 EUR wert ist. Ob ich vorher schon eine Karte gekauft habe oder nicht ist ja in der konkreten Entscheidungssituation unerheblich.
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