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Nordsee-Radtour

Nordseeradtour Tag 5 und 6 - Knock

Ich packe das Zelt zusammen und gegen 11 Uhr trete ich wieder in die Pedalen. Ich blicke auf die Inseln. Wie z.B. den Leuchtturm von Norderney:

Es blieb trocken. Sogar mit Sonne und Rückwind fuhr es sich super! Passanten erklärten mir, dass der Regen eher im Hinterland herunterkam). Kleine Pause bei Greetsiel:

Und dann am Rand des Unesco-Naturerbes mit Blick auf die Niederlande:

Hier rastete ich einen Tag und machte gar nichts ;-)

Nordseeradtour Tag 4 - Harlingersiel

Ich blickte aus dem Campingwagen. Das Bild erinnert mich irgendwie an das CD-Cover von Arcade Fire (Suburbs):

Ich packe wieder alles zusammen – und bewege mich zur Fähre.

Die Hürde war das Fahrrad mit der gesamten Laden an Board zu bekommen.

Die Radwege in Wilhelmshavens sind nicht schön. Und was ich von der Stadt sah auch nicht. Mit Ausnahme der Kaiser-Wilhelm-Brücke.

Kaum die Stadtgrenze verlassen wurden die Wege auch wieder besser. Vorbei an Raffinerien.

Bis zur Hooksieler Schleuse. Dort wurde ein kleiner Erlebnispark angelegt. Sehr schön! Halt in Horumersiel. Nettes kleines Dörfchen. Mit Ziegelsteinen als Straßenbelag.

Die Spitze an der Nordseeküste ist Schillig. Leider ist die Spitze (anders als in Cuxhaven) nicht markant. Dafür waren die Radwege continuierlich gut!

Teilweise verliefen die Radwege auch durch Schafherden hindurch. An sich kein Problem. Außer das mal Schafe auch auf dem Weg stehen könnten. Und ihre Hinterlassenschaften da lassen.

Beim Betreten und Verlassen dieser Schafsbereiche gibt es Schleusen. Es gibt welche mit Eisenstreben, die für Schafe unpassierbar sind. Es gibt aber öfters Tore. Und es gibt auch folgendes, was auch für Radfahrer unbefahrbar ist (zumindest beladen).

Beim ersten Regen stand ich in einer Schutzhütte. Ein passierender Radfahrer rief mir zu:

Das Schöne am Regen – das meiste geht daneben!

Das Wetter wurde besser. Und kurz vor Harlingersiel erwischte es mich dann richtig! Erst im Ort fand ich Unterschlupf. Problematisch waren vor allem die Schuhe. Nachdem das Problem gelöst war, ging es weiter bis Benseriel. Dort entschied ich mich, das Zelt aufzuschlagen.

Der nächste Abschnitt bis Bensersiel war sehr schön. Außendeichs:

Den Zeltplatz kann ich leider nicht empfehlen. Er ist eine Dimension zu groß. Die Wege haben eigenen Namen. Die Stellplätze sind durchnummeriert. Mir wird eine Liste freier Standorte aufgelistet und ich kann auch nur mit den Schultern zucken. Ich nahm mit das nächste am Wasser:

Dann machte ich einen kleinen Fehler: ich wollte die Wäsche waschen und trocknen. Insbesondere auch jene, die durch den Regenschauer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das hätte ich nicht tun sollen. Waschen geht ja noch (übrigens mit der Hand). Aber Trocknen? Es gibt Trockner. Der Platz hat fünf Sanitärbereiche, die je für 4 Waschmaschinen und 2 Trockner ausgelegt waren. Im Sani-Bereich 3 und 4 war jeweils einer defekt. Im Sani-Bereich 2 nahm ein Trockner keine Münzen an. Im Sani-Bereich 1 gab es nur einen. Und die funktionierenden in Benutzung. Und Waschmaschinen, die liefen. Erst Sabi-Bereich 5 wurde ich noch glücklich: Zwei leere Trockner. Nächstes Problem: Münzen. 3 einzelne Euro-Stücke. Die Rezeption kann nicht helfen. Es gibt keinen Wechselautomaten. Die Kantine hat zu. Ich frage Passanten. Ich hatte nun 4 Euro-Stücke.

Mal von der logischen Abfolge abgesehen, zeigt so ein Spruch einzig allein nur Aroganz. Ich fragte mich: darf ich die zwischendurch öffnen, weil ich auch wenig feuchte Wäsche ebenso trocknen wollte. Zwei Camper sagen nein. Glücklich startete ich den Trockner. Und da steckte noch ein Euro von jemand drin. Und ein anderer Automat war schon mit einem Euro bestückt, den ich raus holte. Mit diesen beiden unerwarteten Euros konnte ich den Versuch starten. Und ja: man kann öffnen. Die Bedienungsanleitung sagte es nicht!

Allgemein: Finger weg von diesen Zeltplatz! Es gibt bessere!

Nordseeradtour Tag 3 - Eckwarderhörne

Weiter ging es nach Bremerhaven – mit Rückenwind.

Kaum erreichte ich den Ort, begann ein Unwetter. Ich konnte mich in einer Eisenbahnunterführung retten. An einer Kreuzung legte ein Idiot eine abenteuerlichen Tiefstart hin. So mit Reifenqietschen und Ausscheren. Ich habe ihn schon in einer der beiden Baumreihen gesehen.

Weiter zur Fähre. Die fuhr alle 40 Minuten. Und ausgerechnet kam ich 3 Minuten zu spät. Zum Glück gab es einen Unterstand.

Auf der anderen Seite ging es schnell voran:

Im nördlichen Zipfel der Badjadinger Halbinsel gibt es bei Langwarden einen Erlebnispfad im Watt. Der ist relativ neu, so dass ich dazu noch nicht auf den Webseiten fand, nur diesen Link:

Hier ein Teil davon im Überblick:

Kaum hatte ich den Pfad verlassen, setzte ein Regenschauer ein. Mir leichten Rückenwind kam ich gut voran. Gegen 18:00 Uhr erreiche ich mein geplantes Ziel Eckwarderhörne. Von hier fuhr eine Fähre nach Wilhelmshaven – allerdings nur zweimal am Tag. Wäre ich einige Minuten eher dagewesen, hätte ich mich übersetzen lassen. So hieß es nächtigen. Es war nass. Glücklicherweise hatte der zweite Campingplatz in der Ecke noch einen Platz in einem alten Wohnwagen. Das ersparte Aufbau des Zeltes im Regen. Ausgiebig geduscht und erholt.

Nordseeradtour Tag 2 - Cappel-Neufeld

Der Fahrradladen konnte ich mir schnell helfen. Vorsichtshalber noch eine Ersatzmanschette. Man weiß ja nie.

Stader Mundart: bspw. nach einem Einkauf, wenn der Käufer sich bedankt, sagt ein Stader Verkäufer „Ich bin bedankt.”

Nun drehte ich Ehrenrunden in Stade aufgrund unzureichender Beschilderung. Eine Anwohnerin gab mir einen Tipp – in eine eher falsche Richtung. Das merkte ich erst im nächsten Dorf.

Zwischen Burg und Engelschoff ist der Radweg die reinste Qual gewesen.

Nach Neuland ist es aber definitiv falsch!

Dann treffe ich auf die Oste:

Von da aus weiter nach Norden nach Osten. In Osten gibt’s Trabbis! Wirklich! Aber noch beeindruckender war die Schwebefähre. Ein Baudenkmal! So etwas habe ich noch nicht gewesen. Wäre vielleicht was für den Spreetunnel in Friedrichshagen was. Das Ding ist von Natur aus barrierefrei und fährt auch über vereiste Gewässer. Und da es von diesen Fähen weltweit nur noch acht gibt, wäre’s auch eine Attraktion!

Weiter entlang der Oste. Bei einem Rittergut am Wegesrand stärkte ich mich. Leider gab es zur Erfrischung nur Sußstoff-Cola.

Ein Penny am Wegrand zum Nachladen. Warum werden die Fahrradständer immer für Einkaufswagen benutzt?

Von da zog es sich bis Cuxhaven. Einmal durch den Ort. Von der alten Liebe bis zur Bake:

Und ab entlang des Watts:

Von da mit Rückenwind von Ort zu Ort. Dünen. Sahlenburg. Nordholz. Bis zum Campingplatz in Cappel-Neufeld. Dieser kleine Ort hat zwei Campingplätze. Ich war auf dem Zeltplatz innerdeichs.

Der Zeltplatz ist sehr überschaubar, gepflegt und preiswert. Sorge hatte ich nur, weil es eine einzige Dusche gab (war aber kein Problem). Die Apfel-Holunder-Marmelande war lecker!

Nordseeradtour Tag 1 - Stade

Nachdem alles bereits am Vorabend gepackt war, sollte es um 8 Uhr morgens mit dem InterCity losgehen. Leider verschlief ich. Das führte zu einer Verdoppelung der Fahrtzeit, denn danach gibt es keine durchfahrenden Züge mehr. Mit Regionalbahn musste ich in Ludwigslust und Hagenow-Land umsteigen. Glücklicherweise musste ich in keinem der drei Züge das Gepäck abnehmen.

Der Umstieg in Ludwigslust ist in Fahrtrichtung Hamburg entspannt, weil andere Bahnsteigkante. In Hagenow-Land musste ich durch eine Unterführung aus Treppen.In umgekehrter Richtung müsste es genau umgekehrt ausfallen.)

Nach Stärkung in Hamburg und Bargeldbeschaffung geht’s zur Fähre 62 nach Finkenwerder (mit BahnCard-City-Option inklusive).

Von da entlang der Elbe nach Stade. Kirschen essen im Alten Land. Teils sehr schlechte Radwege. Bis zum „Wahrzeichen” der Stadt:

Ursprünglich wollte ich Stade noch passieren, doch es platzte leider eine Manschette des Trägers für die Vorderradtaschen. Damit konnte ich vorsichtig weiterfahren. Gegen 19:10 kam ich bei einem Fahrradladen an, doch der schloss bereits 19:00 Uhr. Also übernachten. Doch im direkten Umfeld von Stade gibt’s keinen Zeltplatz. Der Campingplatz entpuppte sich als Parkplatz für Wohnmobile. Also ging es in die Jugendherberge: Alleine im Sechs-Bett-Zimmer.

In Stade war irgendein örtliches Volksfest. Die Innenstadt war voll. In der Jugendherberge gab’s ein Modell der Stadt von Anno Domini. Lohnt sich anzuschauen! Die Innenstadt übrigens auch!