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Homepage von René Pönitz

Nordseeradtour Tag 12 - Ouddorp

Ich schaue mir noch mal das Hotel an:

(Das ganz kleine Fenster da oben und das links davon gehörten zu dem Raum)

Und das Treppenhaus:

Und einen Blick aus dem Fenster:

Ich mache mich startklar. Ich bewundere noch einmal die Häuser der Straße. Das ist zwar das Botschaftsviertel, aber so sehen viele Straßen in der Stadt aus. Warum traut sich heute kein Architekt mehr, so etwas zu bauen?

Ok, es gibt auch Bausünden. Ganz besonders diese hier:

Das ist die Deutsche Botschaft. Ich fühle mich unterrepräsentiert. Nein, für so ein Bauwerk darf man sich schämen ;-)

Weiter geht’s zum Internationalen Gerichtshof. Ich kam den Tag zuvor schon mal vorbei und nahm ihn eher wie eine Kathedrale wahr.

Rund um den Hauptbahnhof sind Hochhäuser gebaut:

Wenige Meter schon entfernt gibt es auch abgeranzte Flecken (ohne Foto).

Im Zickzack verließ ich die Stadt. Ein paar Künstler hinterließen ihre Werke und Materialen an einem See:

Das nächste Highlight war eine handbetriebene Fähre. Noch nie gesehen. Es gibt auf dem Schiff zwei Kurbeln sowie jeweils eine an beiden Ufern. Ein Paar gehört immer für jede Richtung. Damit es losgeht, muss die Kette gestrafft werden. Dazu drückt man die Kurbel fest gegen die Halterung und kurbelt dann (sonst kurbelt man im Leeren). Man sollte nie aufhören mit Drücken, sonst rutscht die Kette durch. Nur wenn sie zum Ziel hin straff ist, kommt man dem Ziel näher. Die andere Kette fällt auf den Wassergrund, so dass Schiffe problemlos queren können.

Dann gab es einen Abschnitt mit einem sehr engen Radweg. Zwei Räder, die kaum nebeneinander passen. Links und Rechts Wasser (ohne Foto).

Halt in Maaslouis. Die Straße sieht aus wie sonst auch. Nur statt Asphalt in der Mitte einen Kanal. Ich möchte nicht wissen, wie häufig da mal jemand achtlos reinläuft.

Ich mache Rast. Ich esse einen Hamburger. Das ist mein vierter in den Niederlanden. Und jedes Mal esse ich etwas völlig anderes. Dieses Mal mit anstelle der obere Brothälfte ein Ei. Wie Omelette. Mit sehr großem Fleischklops in der Mitte. Ich habe aber auch schon in etwas bekommen, was in Berlin als Boulette im Brötchen durchgegangen wäre. Mal mit eingelegten Gemüse. Mal war’s nur Hackfleisch auf gut 2 Zentimeter starken Brot, übergossen mit einem Salatdressing (das nannte sich dann übersetzt hausgemacht).

Der nächste Abschnitt besteht überwiegend aus Inseln, die alle mit Dämmen verbunden sind. Ich zähle es als vier große Inseln, die es zu passieren gilt. Um auf die erste zu gelangen, bedarf es einer Fähre. 1,30 Euro ist nicht viel (mit dem Rad).

(Die fünf Stufen sind für die Gezeiten)

Ich schaue auf die Karte. Der Umriss des Örtchen Brielle sehr interessant aus. Es liegt fast auf der Strecke. Die äußeren Walle sind noch gut zu erkennen.

Ich fahre querfeldein nach Süden. Getränkenachschub bei einem türkischen Supermarkt. Ein halber Liter Cola kostet 1,50 Euro. 2,25 Liter kosten 1,75 Euro. Dazwischen gibt es keine Größen.

Ich passiere den nächsten Deich.

Dort möchte ich nicht schwimmen gehen!

Weiter zum Campingplatz nach Westen. Um das Dorf Ouddorp gibt es mehrere. Den ersten fand ich nicht. Der zweite gehörte zur Kette roompot (vgl. 46 Euro in Den Haag). Ich bleibe bei einem der Kette CNP. Dort verlangen sie 25 Euro. Ich knirsche mit den Zähnen. Und Internet extra. Ich sage: „Das ist ja wie in Deutschland!”. Die Kritik kam nicht an.

Ich bekomme einen Platz zugewiesen, der größtenteils aus Erde bestand. Ich baue mein Zelt auf der Wiese auf. Ein Niederländer weist mich draufhin, dass ich doch bitte schön am Rand mein Zelt errichten soll. Weil das in der Mitte eine Spielwiese sei. Vermutlich bin ich nicht weniger mittig als er mit Vorzelt und davor gebauten Schutzzaun. Der Vater neben dem Zelt mit Kind schien kein Problem gehabt zu haben.

Ich wasche Wäsche. Dieses Mal mit Maschine. 5 Euro.

Ich esse einen Hamburger. Dieses Mal mit eingelegten Gemüse.

Ich lerne: ein guter Campingplatz richtet seine Lampen auf die Wege aus, so dass die Wiesen dunkel sind. Das war hier nicht der Fall.

Übrigens Campingplätze: Das scheint mittlerweile auch ein ganz schön verkettetes Gewerbe zu sein. Nicht nur in den Niederlanden mt CNP, Roompot und Co, auch in Deutschland gibt es Knaus.

Nordseeradtour Tag 11 - Den Haag

Schon am frühen Morgen nahm ich Geräusche aus der Ferne wahr. Und es war kein Meeresrauschen. Es war ein Stahlwerk. Und trotz einiger Kilometer Entfernung noch deutlich zu hören. Im Sonnenschein alles eingepackt – und los ging es zum Stahlwerk.

Es gab zwei Arten, den Nordseekanal zu queren. Mit einer Fähre (die kostenlos sein soll) und über die Schleusen und Wehre. Ich entschied mich für letztes.

Ich erreiche IJmuiden. Eine Stadt, die eigentlich kein wirkliches Gesicht hat. Ich fahre durch ein Wohlgebiet, in dem ganze Häuserzeilen abgerissen worden sind (wer hereinzoomt bei der Karte kann die Häuser noch erkennen, als Orientierung: Braamstrat).

Ich wollte an der Küste entlang, doch das war keine so gute Idee:

Also wieder zurück zu den empfohlenen Radwegen. Es ging durch den Nationalpark Zuid-Kennemerland. Sehr zu empfehlen!

Auch wieder mit dabei: der Büffel:

Die nächsten Orte dagegen weniger. „Bloemendaal aan Zee” bestand gefühlt nur aus Parkplätzen (und fleißigen Kontrolleuren für die Parktickets).

Dann folgt die Straße nach Zandvoort. Nur Parkplätze und alle paar Meter ein Imbisswagen. Die Radwege waren so schlecht, dass ich lieber über die Parkplätze fuhr.

In Zandvoort begrüßen mich die Bettenburgen. Ich mag solche Orte nicht.

Kurz vor Noordwijk noch ein Regenschauer. Ich stelle mich unter – und blicke auf Plattenbauten:

Und bewundere ein Hotel im Stalin-Barock-Stil:

Das vor einigen Tagen gelobte Routenpunktsystem ist in diesem Areal weniger hilfreich: alle zwei Orte wechselt der Ausschnitt und die Übergänge sind unzureichend.

Weiter nach Katwijk. Ein Ort mit Strandpromenade. In den Dünen ist ein sehr großes Parkhaus verbaut.

Und weiter nach Den Haag. Ich verlasse die ausgeschilderten Pfade und schlängle mich durch die Straßen.

Hohe Häuser:

Gegenüber dem Rathaus mache ich Rast. Das WLAN von McDonalds funkt bis hier hin. Danke!

Ich suchte mir den Campingplatz im Süden der Stadt aus. Und während der gesamte Tag her windstill bis leichter Gegenwind war, wehte mir wieder stärkerer Wind ins Gesicht. Vor allem die letzten Meter. Ich erreiche die Rezeption. Dort wird mir erklärt, dass eine Übernachtung im Zelt 46 Euro kosten würde. Ich schlucke. Unverschämtheit! Alternative Campingplätze in Sicht? Nicht so wirklich, es ist ja auch schon später! Ich schluckte. „Ok, was solls?” dachte ich und gab die Personalien an. Sie wollten meinen Ausweis über Nacht, weil die Rezeption schon geschlossen hat. Den gab ich nicht her (darf ich auch nicht). Nun sollte ich eine halbe Stunde warten, ehe sie ihn kopieren könnten. Vielen Dank noch mal. In der halben Stunde habe ich auch ein Hotelzimmer gefunden, was nur 9 Euro mehr kostet als einen Platz auf eurer Wiese!

Noch mal zum Mitmeißeln: der Campingplatz „Roompot Vakanties” im Süden von Den Haag will 46 Euro für ein Zelt haben!

Gibt es eigentlich eine Suchmaschine, die explizit alle Campingplätze herausfiltert, die im ADAC Campingführer aufgelistet sind? Ich entdecke eine Korrelation, dass alle anderen besser sind!

Nordseeradtour Tag 10 - Heemskerk

Schon als ich den Campingplatz verlassen habe, zogen dunkle Wolken auf. Und ich kam gerade so bis zur Düne, bei der ich den Ponscho rausholen musste.

Ich komme an einem Campingplatz, oder besser gesagt einer Campingstadt, bei Sint Maartenszee vorbei. Der war lang. Die einzelnen Zugänge hatten Buchstaben. Am letzten Tor stand, dass es bis zu Rezeption 700 Meter sind. Die Rezeption war in der Mitte. 1,4km lang. Hilfe!

Bei Petten gab es einen Aussichtsturm:

Und danach Regen:

Dafür waren die Dünenareale sehr schön! Alles ein wenig hügelig und bergig – und das an der Küste der Niederlande. Oder anders gesagt: Denkst du bei diesen Bild sofort an die Westküste Niederlandes?

Die Landschaft in den Dünen ist sehr wechselseitig. Ich mag die Dünen:

Ich betrete eine Kaufhalle. Fast alle Kunden reden Deutsch. Beim Mineralwasser hängt ein Zettel auf deutsch, dass die Kohlensäure durch die Farbe des Deckels codiert wird. Rot ist mit Kohlensäure.

An der Kasse werde ich direkt auf Deutsch begrüßt.

In den Dünen-Arealen laufen Büffel herum. Beziehungsweise sie sitzen da nur herum. Laufen habe ich keinen gesehen. Aber Furcht einflößen tun sie trotzdem:

Der Campingplatz war sehr schön. Allerdings offline.

Das gelbe Seile kam hier zum ersten Mal zum Einsatz. Da ich normalerweise nur eine Nacht auf einem Platz bin, befestige ich das Zelt meist nur so einfach wie nötig. Hier war der Wind beim Aufbau so stark, so dass ich mich für die weiteren Heringe entschied.

Nordseeradtour Tag 9 - Julianadorp

Der neunte Tag ist ähnlich wie der 8. Tag vor allem durch Gegenwind geprägt. Zunächst schaute ich mir noch etwas den Ort Franeker an. Eigentlich recht nett:

Weiter nach Harlingen:

Von da entlang eines Deiches:

… bis zu dem kleinen Örtchen namens Zurich. Der Name lädt natürlich zu solchen Wortspielereien ein:

Etwas schade fand ich, dass der Ort nicht eingerichtet ist für die Touristen. Das ist DER Startpunkt für den Deich. Kein Bäcker. Kein Imbiss. Einzig ein Hotel. Ich esse zwei Tosti. Ich atme noch mal tief ein. Der Wind steht gegen mich! Aber nicht so stark wie am Tag zuvor (da wäre ich wohl gar nicht losgefahren!)

Mit durchschnittlich 16-18 Stundenkilometern schritt ich zwar langsam, aber stets das Ziel vor Augen, voran. Ich wusste, dass es 32 Kilometer kein Dorf gab. Es gab zwar zwei Restaurants und eine Tankstelle. Aber darauf wollte ich nicht bauen. Insgesamt brauchte ich für diesen Abschnitt 1:50 Stunde. Und anschließend eine weitere Stunde Pause. Mit dem Wind im Rücken wäre es mir lieber gewesen, aber das gibt es leider nicht auf Bestellung.

Alte Schiffe finde ich ja immer wieder toll:

Es ging weiter nach Den Helder (wäre übrigens ein toller Name für einen Torhüter), die „Spitze”.

Dort fuhr die Führe zur Insel Texel ein. Ein beeindruckendes Schiff:

Damit habe ich die Westküste erreicht. Der Radweg verlässt die Küste und geht durch ein Dünengebiet. Es wird hügelig.

Bis zum Zeltplatz am Noorder Sandt. Der ist vergleichsweise günstig, nen 10er, Alles Inklusive! Angefangen von den Duschen über das Internet bis hin zur Kinderdisko (und lustigen Kinderbespaßern) und Schwimmhalle (vor allem ohne Aufpasser macht die Rutsche zu fünft noch mehr Spaß) und Rauch (ne Gruppe aus dem Münsterland bekommt ihren Grill nicht an) alles dabei! Eine Gruppe Kinder rennt mit Spielzeuggewehren herum.

Und der Wetterbericht kündigt eine Änderung der Windrichtung an: von SW nach S. Wie passend, denn auch meine Richtung ändert sich grob von SW nach S.

Nordseeradtour Tag 8 - Franeker

So schön der Rückenwind am Tag zuvor war: der Tag 8 bestand fast ausschließlich aus Gegenwind. Es drohte ein sehr heißer Tag zu werden, zumindest knallte die Sonne auf dem Campingplatz, so dass ich zum ersten Mal auf dieser Reise mich mit Sonnencreme einrieb. Doch die brauchte ich nicht. Schon als ich das Lauwermeer passierte, zogen Wolken auf. Echt heftige. Teilweise mit Nebel. Alles sehr schnell. Aber der Regen blieb aus. Aber ich kroch viele Abschnitte nur mit zehn Stundenkilometern. Die härtesten Böen bremsten mich auf 6 Stundenkilometer ab.

Rast machte ich bei einem anderen Campingplatz. Dort wurde ein Getreidesilo zum Aussichtsturm umgebaut. Ich nutzte die Gelegenheit:

Eine entstehende Salzwiese:

Dann suchte ich mir einen Campingplatz in Tzummarum. Doch der war nicht existenz. Also weiter bis nach Franeker. Glück gehabt! Ich war der letzte Kunde bei Spar, um mich noch mit preiswerteren Getränken einzudecken. Und auch der Campingplatz passte. Wieder ein etwas kleinerer, überschaubarer. Die Nachbarn, Belgier, stellten mir sogar eine Stromverlängerung bis ins Zelt. Und WLAN klappt hier wunderbar.

Als ich vom Duschen zurückkam, herrschte Aufmerksamkeit um ein Zelt – wegen diesem Gast hier:

Und dann, sorry, ich kann nicht anders. Immer wenn ich sowas sehe, muss ich an Projekt Management denken: What the customer really need!

Nordseeradtour Tag 7 - Lauwersoog

Es ging früh in die Pedale. Das Ziel war, unter allem Umständen die Fähre in Petkum vor der Mittagspause zu erreichen (sie fährt stündlich, macht aber gegen 12.00 Uhr einen Aussetzer).

Dass die Wege am Deich, in denen Schafe weiden, mal hin und wieder Hinterlassenschaften haben, ist üblich. Aber kurz vor Emden war es so schlimm, dass ich vor lauter Scheiße den Asphalt nicht mehr sah. Und das war auch teilweise noch flüssig. Anhalten geht dann nicht mehr. Drehen zu Riskant. Du kannst nur das Tempo reduzieren und hoffen, dass die Scheiße nicht hochspritzt!

Einmal durch Emden durch – auch die Stadt hat teils grottenschlechte Radwege. Ein Motorradfahrer weist mich freundlich drauf hin, dass ich doch diese zu benutzen habe.

Die Fähre erreiche eher als erwartet. Genau genommen sehe ich die vorhergehende abfahren. Also Zeit für’s Frühstück. Mit den Brötchen von der Zeltplatz. Dabei stellte ich eine kleine Panne fest, dass ein paar Süßigkeiten sich auf der vorderen Gepäcktasche ausgebreitet haben.

Die Grenze zu den Niederlanden verlief völlig unbemerkt. An einer Schleuse stellte ich fest, dass ich die Hinweisschilder nicht mehr lesen kann. Oder besser gesagt eher erahnen.

Die ersten 20 km gingen am Deich des Dollard vorbei. Dabei entdeckte ich ein sehr hilfreiches Hinweissystem. Anstelle von Orten geben sie Knotenpunkte mit Nummern an. An den Strecken zwischen zwei Knoten gibt es Entfernungen. Im Grunde kann ich meine Tour in den Niederlanden heute wie folgt beschreiben:

(23)-22-97-93-91-87-85-25-19-18-69-68-61-39-37-11-9-10-7-6-(5)

Der Weg verläuft durch ein Industriegebiet. Ich mag es, wenn an der Wasserkante ein frei zugänglicher Weg ist:

Bei Defiziyl machte ich Rast. Danach ging es bei Gegenwand bis zum Eemshave. Dabei viel Watt:

Ich lechzte nach etwas kalten. Die Sonne prasselt der Gegenwind. Eine Gaststätte hat laut Beschilderung offen, aber die Tür war verschlossen. Dann entdecke ich dieses UFO. Das steht in der Mitte von Nirgendwo. Nur Wiese. Und Windräder.

Und ab da mit Rückenwind die Küste entlang. Am Punkt 39 fragte ich einen Einheimischen nach Campingplätzen. Die gab es eben bei Punkt 33 und in der Nähe der 5. Bei dem Rückenwind gingen die verbleibenden 20 Kilometer wie im Flug.

Kurz vor dem Campingplatz in Lauwersoog gab es noch ein Militär-Camp, dass durchradelt werden konnte. Zwischendurch mussten dabei Sandpisten durchquert werden.

In Summe waren es ca. 140 km, die ich zurücklegte (plus Fähre).

Der Campingplatz war riesig. Die Rezeption hatte schon geschlossen. Also gab es kleine Briefumschläge mit unheimlich viel Papier. Ich bestellte in der Eisdiele des Camps ein Sorbet-Eis und bekam Softeis. Wääh! Und die Eisdame verstand nicht, warum ich nicht so begeistert war von dem Eis.

Nordseeradtour Tag 5 und 6 - Knock

Ich packe das Zelt zusammen und gegen 11 Uhr trete ich wieder in die Pedalen. Ich blicke auf die Inseln. Wie z.B. den Leuchtturm von Norderney:

Es blieb trocken. Sogar mit Sonne und Rückwind fuhr es sich super! Passanten erklärten mir, dass der Regen eher im Hinterland herunterkam). Kleine Pause bei Greetsiel:

Und dann am Rand des Unesco-Naturerbes mit Blick auf die Niederlande:

Hier rastete ich einen Tag und machte gar nichts ;-)

Nordseeradtour Tag 4 - Harlingersiel

Ich blickte aus dem Campingwagen. Das Bild erinnert mich irgendwie an das CD-Cover von Arcade Fire (Suburbs):

Ich packe wieder alles zusammen – und bewege mich zur Fähre.

Die Hürde war das Fahrrad mit der gesamten Laden an Board zu bekommen.

Die Radwege in Wilhelmshavens sind nicht schön. Und was ich von der Stadt sah auch nicht. Mit Ausnahme der Kaiser-Wilhelm-Brücke.

Kaum die Stadtgrenze verlassen wurden die Wege auch wieder besser. Vorbei an Raffinerien.

Bis zur Hooksieler Schleuse. Dort wurde ein kleiner Erlebnispark angelegt. Sehr schön! Halt in Horumersiel. Nettes kleines Dörfchen. Mit Ziegelsteinen als Straßenbelag.

Die Spitze an der Nordseeküste ist Schillig. Leider ist die Spitze (anders als in Cuxhaven) nicht markant. Dafür waren die Radwege continuierlich gut!

Teilweise verliefen die Radwege auch durch Schafherden hindurch. An sich kein Problem. Außer das mal Schafe auch auf dem Weg stehen könnten. Und ihre Hinterlassenschaften da lassen.

Beim Betreten und Verlassen dieser Schafsbereiche gibt es Schleusen. Es gibt welche mit Eisenstreben, die für Schafe unpassierbar sind. Es gibt aber öfters Tore. Und es gibt auch folgendes, was auch für Radfahrer unbefahrbar ist (zumindest beladen).

Beim ersten Regen stand ich in einer Schutzhütte. Ein passierender Radfahrer rief mir zu:

Das Schöne am Regen – das meiste geht daneben!

Das Wetter wurde besser. Und kurz vor Harlingersiel erwischte es mich dann richtig! Erst im Ort fand ich Unterschlupf. Problematisch waren vor allem die Schuhe. Nachdem das Problem gelöst war, ging es weiter bis Benseriel. Dort entschied ich mich, das Zelt aufzuschlagen.

Der nächste Abschnitt bis Bensersiel war sehr schön. Außendeichs:

Den Zeltplatz kann ich leider nicht empfehlen. Er ist eine Dimension zu groß. Die Wege haben eigenen Namen. Die Stellplätze sind durchnummeriert. Mir wird eine Liste freier Standorte aufgelistet und ich kann auch nur mit den Schultern zucken. Ich nahm mit das nächste am Wasser:

Dann machte ich einen kleinen Fehler: ich wollte die Wäsche waschen und trocknen. Insbesondere auch jene, die durch den Regenschauer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das hätte ich nicht tun sollen. Waschen geht ja noch (übrigens mit der Hand). Aber Trocknen? Es gibt Trockner. Der Platz hat fünf Sanitärbereiche, die je für 4 Waschmaschinen und 2 Trockner ausgelegt waren. Im Sani-Bereich 3 und 4 war jeweils einer defekt. Im Sani-Bereich 2 nahm ein Trockner keine Münzen an. Im Sani-Bereich 1 gab es nur einen. Und die funktionierenden in Benutzung. Und Waschmaschinen, die liefen. Erst Sabi-Bereich 5 wurde ich noch glücklich: Zwei leere Trockner. Nächstes Problem: Münzen. 3 einzelne Euro-Stücke. Die Rezeption kann nicht helfen. Es gibt keinen Wechselautomaten. Die Kantine hat zu. Ich frage Passanten. Ich hatte nun 4 Euro-Stücke.

Mal von der logischen Abfolge abgesehen, zeigt so ein Spruch einzig allein nur Aroganz. Ich fragte mich: darf ich die zwischendurch öffnen, weil ich auch wenig feuchte Wäsche ebenso trocknen wollte. Zwei Camper sagen nein. Glücklich startete ich den Trockner. Und da steckte noch ein Euro von jemand drin. Und ein anderer Automat war schon mit einem Euro bestückt, den ich raus holte. Mit diesen beiden unerwarteten Euros konnte ich den Versuch starten. Und ja: man kann öffnen. Die Bedienungsanleitung sagte es nicht!

Allgemein: Finger weg von diesen Zeltplatz! Es gibt bessere!

Nordseeradtour Tag 3 - Eckwarderhörne

Weiter ging es nach Bremerhaven – mit Rückenwind.

Kaum erreichte ich den Ort, begann ein Unwetter. Ich konnte mich in einer Eisenbahnunterführung retten. An einer Kreuzung legte ein Idiot eine abenteuerlichen Tiefstart hin. So mit Reifenqietschen und Ausscheren. Ich habe ihn schon in einer der beiden Baumreihen gesehen.

Weiter zur Fähre. Die fuhr alle 40 Minuten. Und ausgerechnet kam ich 3 Minuten zu spät. Zum Glück gab es einen Unterstand.

Auf der anderen Seite ging es schnell voran:

Im nördlichen Zipfel der Badjadinger Halbinsel gibt es bei Langwarden einen Erlebnispfad im Watt. Der ist relativ neu, so dass ich dazu noch nicht auf den Webseiten fand, nur diesen Link:

Hier ein Teil davon im Überblick:

Kaum hatte ich den Pfad verlassen, setzte ein Regenschauer ein. Mir leichten Rückenwind kam ich gut voran. Gegen 18:00 Uhr erreiche ich mein geplantes Ziel Eckwarderhörne. Von hier fuhr eine Fähre nach Wilhelmshaven – allerdings nur zweimal am Tag. Wäre ich einige Minuten eher dagewesen, hätte ich mich übersetzen lassen. So hieß es nächtigen. Es war nass. Glücklicherweise hatte der zweite Campingplatz in der Ecke noch einen Platz in einem alten Wohnwagen. Das ersparte Aufbau des Zeltes im Regen. Ausgiebig geduscht und erholt.

Nordseeradtour Tag 2 - Cappel-Neufeld

Der Fahrradladen konnte ich mir schnell helfen. Vorsichtshalber noch eine Ersatzmanschette. Man weiß ja nie.

Stader Mundart: bspw. nach einem Einkauf, wenn der Käufer sich bedankt, sagt ein Stader Verkäufer „Ich bin bedankt.”

Nun drehte ich Ehrenrunden in Stade aufgrund unzureichender Beschilderung. Eine Anwohnerin gab mir einen Tipp – in eine eher falsche Richtung. Das merkte ich erst im nächsten Dorf.

Zwischen Burg und Engelschoff ist der Radweg die reinste Qual gewesen.

Nach Neuland ist es aber definitiv falsch!

Dann treffe ich auf die Oste:

Von da aus weiter nach Norden nach Osten. In Osten gibt’s Trabbis! Wirklich! Aber noch beeindruckender war die Schwebefähre. Ein Baudenkmal! So etwas habe ich noch nicht gewesen. Wäre vielleicht was für den Spreetunnel in Friedrichshagen was. Das Ding ist von Natur aus barrierefrei und fährt auch über vereiste Gewässer. Und da es von diesen Fähen weltweit nur noch acht gibt, wäre’s auch eine Attraktion!

Weiter entlang der Oste. Bei einem Rittergut am Wegesrand stärkte ich mich. Leider gab es zur Erfrischung nur Sußstoff-Cola.

Ein Penny am Wegrand zum Nachladen. Warum werden die Fahrradständer immer für Einkaufswagen benutzt?

Von da zog es sich bis Cuxhaven. Einmal durch den Ort. Von der alten Liebe bis zur Bake:

Und ab entlang des Watts:

Von da mit Rückenwind von Ort zu Ort. Dünen. Sahlenburg. Nordholz. Bis zum Campingplatz in Cappel-Neufeld. Dieser kleine Ort hat zwei Campingplätze. Ich war auf dem Zeltplatz innerdeichs.

Der Zeltplatz ist sehr überschaubar, gepflegt und preiswert. Sorge hatte ich nur, weil es eine einzige Dusche gab (war aber kein Problem). Die Apfel-Holunder-Marmelande war lecker!