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Der Presse-GAU der Banalität

Auch wenn man langsam denkt, daß diese Telefonverarschungsdialoge bei Radiosendern allmählich aus der Mode kommen, so gibt es sie noch heute. Und so ruft ein niedersächsischer Privatsender bei einer hessischen Spitzenpolitikerin an und und gibt sich als den Parteivorsitzenden aus. Die beiden führen einen kleinen Plausch. Er dreht den Spannungsbogen sehr schnell und will von ihr nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Sie blockt ab. Er löst die Verarschung auf, und sie ist wenig erfreut. Und ein paar Tage später Tage später landet es auf diversen Internetportalen. Bis hierher hätte man sich das Ding wohl angehört und vermutlich nur mit den Schultern gezuckt.

Tags drauf verlangt die Partei die Löschung des besagten Mitschnittes in einem Portal. Und nun tritt der interessante Effekt ein: während ich am Montag noch zweifelhaft nach dem Mitschnitt suchen mußte, um mich von der Banalität zu überzeugen, werden die Portale mit diesen Mitschnitte geradezu exponential überflutet. Nun wird der erste Strafantrag gestellt. Und damit ist der Presse-GAU perfekt. Google News spricht von 213 Artikeln rund um diesen Mitschnitt.

Bisherige Kommentare (2)

Kommentar von ericpp

Der Inahlt des Mitschnitts ist banal, belanglos, eigentlich nicht der Rede wert — deswegen versteh ich den Aufstand darum gar nicht.

Ich hab ja schon überlegt, ob hier nicht wer versucht, sich durch einen inszenierten Skandal ins Gespräch zu bringen — der Radiosender gehört zur Springer- Familie, da kann ich mir manche Schweinereien vorstellen — das große Presseecho würde ja auch dazu passen, daß da jemand fast drum bettelt, daß drüber berichtet wird.

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