Nutella - Form follows marketing
Vor gut einem halben Jahr hat Nutella die Verpackung ihrer Miniportionen für den Gastronomiebereich verändert. Die neuen Verpackungen sehen so aus:
Hier erkennt man sehr wohl die Handschrift von Leuten, die auf Krampf versuchen, die Marke Nutella in allen Details in die Produkte einfließen zu lassen. So läßt sich sehr deutlich die übliche Glasform in der Plastik erkennen. Leider ist dieser optische Aufwerter wohl der einzige Vorteil der neuen Verpackung. Neben der damit verbundenen Verkleinerung der Portionsgröße (jetzt mit 19% weniger Inhalt) verursacht man durch die größere Fläche mehr Müll je Portion. Und zu guter letzt hätten die Gestalter mal selber in einem Praxistest den Inhalt aus dem Becher kratzen sollen. Bedingt durch die Form hinterläßt man nun wesentlich mehr Inhalt in einem Becher zurück — was irgendwie schade ist. Nicht umsonst heißt auch der Gestaltungsgrundsatz »Form Follows Function« (die Form paßt sich dem Zweck an) und nicht »Form Follows Marketing«.
(Wenn ich es richtig verstehe, ist für dieses Vergehen die Firma Hellma schuld, welche die Produkte für Hotel und Gastronomie zusammenstellt und anbietet)
Bisherige Kommentare (3)
Kommentar von Konrad
Warum sollte Nutella nicht viel eher dem Prinzip »form follows profit« folgen?
Wenn mehr in der eh schon kleinen Verpackung bleibt, muss der Kunde öfters eine zweite Packung öffnen, was den Profit antreibt.
Also eigentlich eine aus Unternehmenssicht von vorne bis hinten wohl durchdachte Strategie — plus die Formerkennung des Glases.
Kommentar von René
Wenn man den Bogen aber überspannt, könnten sich die Hotels auch von den Miniportionen abwenden und stellen ein 750g-Glas mit großen Löffel und kleinen Schälchen hin.
Kommentar von Konrad
Man kann einen Bogen immer überspannen ... es ist aber fraglich, ob das damit geschieht. Ganz doof und blind sind die in den Marketingabteilungen dann doch nicht ;-)
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