Umgang mit Fehlern
Zugegeben: Auch ich schaue gerne Realsatire an. Und Behördenpossen gehören da auch dazu. Aber nicht jede Panne eignet sich dazu, diese als „Irrsinn der Woche” zu betiteln. So entdeckte ich erst kürzlich die Sendung von extra3 vom Oktober 2018. Die neuen Straßenbahnen der Düsseldorfer Rheinbahn waren zu breit für die Duisburger Haltestellen:
Im Grunde ist nach 33 Sekunden mit vier Worten alles gesagt, was es zu sagen gibt:
Wir haben falsch bestellt!
Nein, es wird nicht der Finger zuerst auf andere gezeigt, die einen Fehler gemacht haben könnten. Der Betreiber räumt den Fehler in den eigenen Reihen ein. Wozu noch weitere Häme?
Richtig absurd wurde es dann bei 1:29:
Zumal die 43 neu bestellten Bahnen 120 Mio Euro kosten.
Genau deshalb werden ja zunächst nur einzelne Testfahrzeuge bestellt und dem Praxistext unterzogen. Ja, der schlug nun fehl. Nun gab es also konkrete Beschädigungen an einer einzelnen Bahn, Umplanungsaufwand und möglicherweise noch ein paar nicht für Duisburg einsetzbare Züge. Das Groh der Bestellung sollte – es sind gut eineinhalb Jahre vergangen – dafür passen.
Ich wünschte mir, Unternehmenskommunikation würde immer so ablaufen! Wenn aber gerade solche klaren Worte nur noch mit Häme ausgeschlachtet wird, kann ich mir manch zurückhaltene Kommunikation durchaus vorstellen. Und nicht selten gibt es überhaupt keine Kommunikation.