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Homepage von René Pönitz

Zufriedenheitsrückfragen

Auf einer Rechnung war zu lesen:

Wir sind stets bemüht [blabla] Es könnte sein, dass sie telefonisch befragt werden, wie zufrieden Sie mit unserem Hause waren. Sollte alles Ihren Vorstelungen entsprochen haben, würden Sie uns sehr helfen, wenn Sie Ihre Wertung mit »äußerst zufrieden« abgeben.

Hätte da drin gestanden, daß diese Firma meine Daten an eine externe Anrufzentrale weitergibt, hätt ich den Passus sofort moniert. Naja, nun bekam ich also den Anruf. Der scheint bei der Anruferöffnung kaum Luft zu bekommen, so schnell versucht er zur ersten Frage zu kommen.

Ich: Ich kann mich nicht besinnen, daß ich bestätigt habe, daß meine Daten weitergegeben werden dürfen.
Er: Oh. Ich kann Ihnen eine kostenlose Rufnummer, da können sie dann [blablabla]
Ich: Wie, reicht das nicht, wenn ich Ihnen sagen, daß ich meine Daten gelöscht sehen möchte?
Er: Oh, natürlich. Das kann ich auch machen. Ich wünsche einen schönen Tag noch.

Über Computerspiele und Comics

Der Schockwellenreiter hat ein interessantes Zitat herausgegraben:

Mir werden oft Kinder vorgestellt, die unruhig und reizbar sind und eine argwöhnische und kämpferische Einstellung der Umwelt gegenüber haben. Sie sind ganz in ihr Phantasieleben eingesponnen. Ihre Träume, Wachträume und ihr Spiel zeichnen sich durch gewalttätigen Inhalt aus. Es erscheinen darin Planetenraketen und Welten, die mit Atomstrahlen vernichtet werden [...]

Solche Kinder fühlen sich dauernd angegriffen und schlagen zu, ohne angegriffen worden zu sein, weil sie befürchten, geschlagen zu werden, so daß sie sicher sein wollen, zuerst dreinzuschlagen. Man kann sagen, diese Kinder leben in einer Comic-Book-Welt.

Das Zitat ist aus dem Jahre 1955 — und doch irgendwie zeitlos — man muß nur das letzte Wort anpassen, z.B. in »Computerspiel-Welt«. (aus »Die Bedeutung der Massenmedien für die Entstehung kindlicher Neurosen« von Kinderpsychologin Hilde Lachmann Mosse, erschienen in der Monatsschrift für Kinderheilkunde Bd. 103, Heft 2, S. 85-91).

Über Experten und Enten

So traurig die Tat in Winnenden auch ist: irgendwie machen einem die dazugehörigen aktuellen Debatten noch weitaus trauriger.

Da wird auf der einen Seite noch über die Beweggründe des Amok-Laufes gerätselt — und Politiker und Prominente bieten dazu schon die Lösungen. Da muß man selbst einmal Dieter Wiefelspütz (SPD) zustimmen:

Ich rate allen, den Mund zu halten, bevor die genauen Umstände und Ursachen nicht geklärt sind. Diese quatschsüchtige Wichtigtuerei ist verantwortungslos.

Auch die Qualität der Presse, die sich ja bekanntlich bekenntlich von den neumodischen Internetmedien abheben will, scheinen auf zugesandte Dokumente übersensibel zu reagieren — will ja auch wieder jeder der erste sein. Nun haben sie die Ente im Programm. Das hat Charakter für einen neuen Volkssport.

Und ehe man zum jetzigen Zeitpunkt über den aktuellen Fall sich Gedanken macht, sollte man die Zwischenzeit nutzen und lieber die Vergangenheit auswerten. Der letzte hatte seine Beweggründe ausführlich dargestellt (am besten nur das durchgestrichene Lesen).

Siehe auch: